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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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wegzunehmen.«
    »Da er keine weiteren Schritte unternommen hat, scheinst du wohl sehr überzeugend gewesen zu sein.«
    »Man sagt mir nach, dass es zu meinen Talenten gehört, andere zu überzeugen.«
    Sie legte ihre Fingerspitzen unter sein Kinn und drehte seinen Kopf so, dass er sie ansah. »Jonathan, hast du ihn verletzt?«
    »Natürlich nicht. Sein Arm mag vielleicht die nächsten Tage lang ein wenig steif sein, aber das lag nur an meiner Begeisterung für das Gespräch, die seine wohl ein wenig überstiegen hat. Doch ich habe ihn nicht verletzt, jedenfalls nicht auf die Art, die ein Mann mit diesem Wort bezeichnen würde.«
    »Hast du ihn bedroht?«
    »Nur ein Mann mit einem schlechten Gewissen würde das, was ich gesagt habe, als Drohung empfinden. Ich habe vorgeschlagen, er solle ein paar gemeinsame Bekannte nach mir fragen. Wenn er das getan hat und sie ihn davon überzeugt haben, sich seinen Plan besser noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen, hatte es nichts mit mir zu tun.« Er stellte sich vor, wie Dargent mit den Männern sprach, die seinen Vater während des Krieges befragt hatten. Anthony hatte seitdem wahrscheinlich nicht mehr besonders gut geschlafen.
    Celia sah ihm in die Augen. »Ich sollte dich schelten. Im Grunde hat meine Mutter Angebote für mich eingeholt, und er hat das beste abgegeben. So sehr ich ihn nun auch verabscheue, war er nicht derjenige, der gegen die Spielregeln verstoßen hat.«
    »Er hat den Verlust dieses Geldes bis jetzt verschmerzen können, und er wird es auch weiterhin tun. Und er hat auch nicht das beste Angebot gemacht. Er hatte einfach nur die richtige Familie und deine unschuldige Liebe. Aber es ist nun vorbei. Wenn sich Mr Watson bis jetzt noch nicht wegen der Inventur gemeldet hat, wird er es auch nicht mehr tun.«
    Mitten während seiner Rede runzelte sie die Stirn. So intensiv, dass er nicht wusste, ob sie überhaupt den Rest davon mitbekommen hatte. Ihm wurde klar, warum. Es sah ihm gar nicht ähnlich, sich so zu verplappern. Und es sah Celia absolut ähnlich, genau das zu bemerken.
    »Woher weißt du, dass er nicht das beste Angebot abgegeben hat? Hat sich meine Mutter dir anvertraut?«
    »Es ist eine unbedeutende Sache, Celia, und sie liegt in der Vergangenheit. Wichtig ist nur, dass du nun deinen Garten gestalten und hier Wurzeln schlagen kannst, wenn du das willst.«
    Er deutete auf ihre Zeichnung. Sie sah darauf und lächelte. Dann kehrte das Stirnrunzeln zurück. Sie musterte ihn misstrauisch.
    Das hatte man davon, wenn man sich von einer wunderschönen Frau ablenken ließ. Wenn man sich so wohlfühlte, dass man nicht über jedes Wort dreimal nachdachte, bevor man sprach. »Celia, ich weiß, dass er nicht das höchste Angebot abgegeben hat, weil ich mehr geboten habe. Es ist nicht, wie du denkst. Ich stand kurz davor, die Stadt für Gott weiß wie lange zu verlassen.«
    Sie starrte ihn verblüfft an. »Du? Aber warum, wenn du die Stadt eh verlassen musstest?«
    Ja, warum? Zurückblickend kam es ihm wie eine sinnlose großmütige Geste vor. Damals hatte er es für das Richtige gehalten. »Ob ich mein Geld nun dafür oder etwas anderes verwendete, ist doch egal, außerdem erwartete ich mehr. Du warst damals noch zu unschuldig, Celia. Noch viel zu sehr Kind. Ich dachte, ich würde es damit um ein paar Jahre hinauszögern. Das ist alles.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber deine Mutter sah das anders und erklärte mir, dass ich niemals ein angemessener Gönner für dich sein würde, ganz egal, wie meine Absichten aussehen würden.«
    »Sie hatte recht. Das wärst du nicht gewesen.«
    Sie sprach aus den Überzeugungen heraus, in denen sie lebte. Die Regeln kannte sie. Und doch scherte er sich nicht um so etwas wie Unangemessenheit, und sein Treffen mit Thornridge hatte nur bewiesen, dass sie damit recht hatte.
    Tränen schossen ihr in die Augen, und ihr Lächeln zitterte. »Du kannst nicht erahnen, wie sehr mich das berührt, Jonathan. Du hättest es mir vorher erzählen können. Ich hätte es nicht missverstanden und gedacht, dass du mich als junges Mädchen zu kaufen versucht hast.« Es war eine Mischung aus Lachen und Weinen, die sie überkam, und ihre Augen schimmerten vor Tränen, während sie lächelte. »Wie dumm ich war zu glauben, dass Anthony mich im Namen der Liebe retten würde, wenn es doch der geheimnisvolle Mr Albrighton war, der es im Namen der Anständigkeit versucht hat. Ist es da denn ein Wunder, dass ich dich liebe, Jonathan?«
    Sie

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