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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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zurückfinden. Es war eigentlich nicht seine Art, im Alkohol Vergessen zu suchen, aber heute Nacht würde er die Erinnerung aus seinem Kopf spülen, auch wenn er alle Schänken Londons dafür leer trinken musste. Er lachte bitter auf, während er in seinen Bierkrug starrte.
    »Du bist verteufelt schwer zu finden«, sagte Jarret hinter ihm. »Seit Stunden durchkämme ich alle Spelunken der Stadt nach dir.«
    Verdammt. »Schön. Jetzt hast du mich gefunden. Geh wieder nach Hause.«
    Er schüttete noch mehr Bier in sich hinein. Er war noch nicht betrunken genug, um mit seinem Bruder fertigzuwerden.
    Jarret schob den Bierkrug zur Seite. »Man sollte meinen, du hättest mittlerweile gelernt, dass das nicht hilft.«
    Richtig. Aber heute Nacht trank er aus Verzweiflung. Er zog den Krug wieder zu sich hin. »Bestell dir dein eigenes verdammtes Bier. Oder noch besser: Hau ab.«
    »Du hättest bleiben sollen, um die Sache mit Rogers Tod ein für alle Mal zu klären. Sie wollte, dass du bleibst.«
    »Ja, das habe ich an der Art gemerkt, wie sie mich gebeten hat, nicht wegzugehen.« Warum sprach er überhaupt mit Jarret? Es änderte doch nichts.
    »Du hast ihr keine Chance gegeben.«
    Er fluchte leise. Er hatte die Verwirrung in ihrem Gesicht gesehen, den Schock, als er ihr die Wahrheit gesagt hatte. Vielleicht hätte sie ihm verziehen, vielleicht nicht. Er hatte nicht bleiben können, um es herauszufinden. Wegzugehen bedeutete, nicht mitansehen zu müssen, wie das Licht in ihren Augen erlosch, sobald ihr klar wurde, wer er wirklich war. »Es hätte nichts geändert.«
    »Natürlich hätte es etwas geändert. Sie liebt dich.«
    Die Worte schnitten durch die Empfindungslosigkeit, die sich in ihm ausbreitete, und entflammten einen winzigen Hoffnungsfunken in der Eiswüste von Gabes Herzen. »Hat sie dir das gesagt?«
    Jarret zögerte. »Sie musste es mir nicht sagen. Ich habe es in ihren Augen gesehen.«
    Der Hoffnungsfunken erlosch. »Du hast das gesehen, was du sehen wolltest. Ich habe eine Frau gesehen, die endlich die Wahrheit erfahren hat, nach der sie so lange gesucht hat. Aber diese Wahrheit hat ihr nicht gefallen.«
    Er hob den Bierkrug an die Lippen, doch er war leer. Er winkte mit dem Krug einer Kellnerin. »Noch einen!« Sie eilte davon, um seinen Wunsch zu erfüllen.
    »Du hast Miss Waverly praktisch keine Chance gegeben, die Wahrheit zu begreifen«, sagte Jarret scharf. »Was hast du erwartet?«
    »Ich habe erwartet, dass …« Was hatte er erwartet? Dass der Schmerz aufhören würde, wenn er ihr erst einmal seine Seele offenbarte? Das war naiv.
    Der Schmerz würde niemals aufhören – nicht einmal wenn sie ihm verzeihen würde. Ihr Bruder wäre immer noch tot, und er bliebe weiterhin der verantwortungslose Schuft, der ihn ins Grab gebracht hatte.
    »Sie hat genauso reagiert, wie ich es erwartet habe«, log er.
    »Also willst du sie für einen kurzen Augenblick des Zweifels bestrafen, indem du sie verlässt?«, fragte Jarret.
    »Sie bestrafen?« Gabe blickte ihn düster an. »Ich tue ihr einen Gefallen. Ich war ein Narr, zu denken, dass wir heiraten könnten. Die Vergangenheit wird immer zwischen uns stehen.«
    »Sie scheint willens zu sein, den Kampf mit der Vergangenheit aufzunehmen.«
    »Dann ist sie eine Närrin. Sie verdient einen Mann, der ihrer würdig ist – und das bin ich nicht.« Der Bierkrug wurde vor ihm auf den Tisch gestellt, und er griff sofort zu. Er musste seine Gefühle abtöten. Früher war ihm das leichtgefallen – er ließ sich auf irgendein Rennen ein und verwandelte sich in den Todesengel. Warum gelang ihm das jetzt nicht mehr? Er wollte bloß noch in jener Empfindungslosigkeit versinken, sich von ihr einhüllen lassen, wie in einem Grab …
    »Aber ich vermute, Miss Waverly wird in ihrer augenblicklichen Lage kaum einen besseren Ehemann finden«, sagte Jarret kühl.
    »Sie hat noch ihren Cousin«, stieß er hervor, obwohl es ihm bei dem bloßen Gedanken an Pierce Devonmont in den Fingern juckte, den Kerl grün und blau zu prügeln. »Er wird sie heiraten.«
    »Sie will Devonmont nicht. Gott allein weiß warum, aber sie will dich.«
    Er hatte noch nicht genug getrunken, sonst wäre sein Puls bei diesen Worten nicht so in die Höhe geschnellt. »Sie weiß nicht, was sie will. Und überhaupt, er ist eine viel bessere Partie als ich.«
    Jarret schnaubte. »Du bist so ein verdammter Feigling.«
    Als Gabe merkte, dass Jarrets Bemerkung ihn wütend machte, verfluchte er sich innerlich. Wo blieb

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