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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Gabe damit, die Spelunken der Stadt zu durchstreifen. Schließlich betrat er auch die Schänke, in der sie in jener Nacht gewesen waren. Doch der Ort beschwor keinerlei Erinnerungen aus dem Friedhof seines Gedächtnisses herauf. Also begann er Fragen zu stellen. Er besaß keinen Stolz mehr. Er wollte nur die Wahrheit herausfinden, auch wenn sich morgen halb London das Maul zerreißen würde über seine seltsame Besessenheit von den Ereignissen, die zu Rogers Tod geführt hatten.
    Unglücklicherweise hatte die Schänke in der Zwischenzeit ein paarmal den Besitzer gewechselt, sodass der Wirt ihn nur auf seine Vorgänger verweisen konnte. Er fragte die Stammgäste und die Kellnerinnen aus, aber niemand hatte auch nur eine Ahnung, wovon er sprach. Er setzte seinen Weg fort und stellte seine Fragen in einer Schänke nach der anderen. Bald jagte er nur noch Schatten hinterher, auf der Suche nach Leuten, die vielleicht jemanden kannten, der jemanden kannte, der in jener Nacht dabei gewesen war. Je mehr seine Trunkenheit nachließ, desto deutlicher erkannte er die Sinnlosigkeit seiner Suche. Niemand erinnerte sich an zwei betrunkene Narren, die vor sieben Jahren in einer Schänke eine Wette abgeschlossen hatten. Nur einmal stieß er auf einen Mann, der damals dort gewesen war, aber der konnte ihm wenig sagen. Menschen, die ihre Abende in Schänken verbrachten, waren nicht die zuverlässigsten Informationsquellen. Der Alkohol weichte ihr Gehirn auf.
    Nachdem er endlich den ursprünglichen Besitzer der Schänke ausfindig gemacht hatte – nur um von ihm zu erfahren, dass er nichts von einer Wette wusste –, saß Gabe in dem neuen Lokal des Mannes und dachte über die Möglichkeiten nach, die ihm noch blieben. Keine von ihnen schien etwas zu taugen. Stets lief es darauf hinaus, dass er Virginia heiratete und die unbeantworteten Fragen der Vergangenheit weiterhin zwischen ihnen standen. Außerdem würden sie durchbrennen müssen, da ihr Großvater einer Heirat niemals zustimmen würde.
    Er wollte sich gerade etwas zu essen bestellen, da er seit Stunden außer Bier nichts zu sich genommen hatte, als sich ein Mann auf den Stuhl ihm gegenüber fallen ließ.
    Chetwin. Das war der letzte Mensch, den er heute Nacht sehen wollte.
    »Ich habe gehört, Sie fragen überall herum, ob jemand etwas über die Nacht weiß, in der Sie und Roger Ihre Wette abgeschlossen haben«, sagte Chetwin.
    Obwohl es ihm zuwider war, dass ein Dreckskerl wie Chetwin über seine Suche Bescheid wusste, ließ er sich nichts anmerken.
    »Ich finde das sehr interessant, insbesondere wenn man bedenkt, dass Sie Miss Waverly den Hof machen.«
    Gabe sah ihn finster an, doch er hatte nicht vor, den Köder zu schlucken.
    »Alle Welt spricht darüber, wissen Sie. Sie haben das Recht gewonnen, ihr den Hof zu machen, und jetzt sind wir alle gespannt, ob Sie ihre Hand gewinnen werden.« Chetwin bestellte einen Krug Bier. »Ich vermute, dass Ihre Nachforschungen, was in jener Nacht geschah, etwas mit Miss Waverly zu tun haben.«
    »Ich habe keine Zeit für Ihre Spielchen«, erwiderte Gabriel scharf und erhob sich.
    »Sie erinnern sich nicht, stimmt’s?«
    Gabriel erstarrte. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Chetwin. Warum sollte ich mich nicht erinnern?«
    »Weil Sie – nach allem, was ich gehört habe – ziemlich blau waren. Und wenn Sie sich erinnern würden«, fuhr Chetwin fort, »warum sollten Sie dann nach jemandem suchen, der an jenem Abend dabei war? Der einzige plausible Grund, warum Sie einen Zeugen ausfindig machen wollen, ist, dass Sie Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen müssen.«
    Gabe starrte angespannt auf Chetwin herab. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus, dass Sie offensichtlich das plötzliche Bedürfnis haben, klare Verhältnisse zwischen Ihnen und Miss Waverly zu schaffen. Ich hatte immer angenommen, dass sie von ihrem Großvater oder von Waverly selbst erfahren hat, was passiert ist, aber offensichtlich war das nicht der Fall. Also will sie die Wahrheit wissen, bevor sie einwilligt, Sie zu heiraten.« Chetwin warf Gabe ein selbstgefälliges Lächeln zu. »Und zufälligerweise kenne ich jemanden, der über die Wahrheit Bescheid weiß.«
    Obwohl Gabes Puls sich beinahe überschlug, gelang es ihm, die Schultern zu zucken. »Tatsächlich? Wer sollte das sein?«
    »Ich sage es Ihnen, aber nur unter der Bedingung, dass Sie in einem Kutschenrennen in Turnham Green gegen mich antreten.«
    Gabe lachte, obwohl ihm eine schmerzhafte

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