Eine Lady zu gewinnen ...
aufzublühen scheinst«, sagte er mit einem süffisanten Grinsen.
»Sie zieht ihre besten Kleider an, um dir zu gefallen, das ist alles«, sagte Poppy fröhlich, während er den Raum betrat.
»Ja, ja«, sagte Pierce gedehnt, und seine Augen funkelten teuflisch. »Um mir zu gefallen. Ist das nicht reizend?«
Sie warf Pierce einen finsteren Blick zu und zupfte verlegen an ihrem spitzenbesetzten Schultertuch, das sie eigentlich nur zu besonderen Anlässen trug. Dann ging sie hinüber zum Büfett, um für Poppy eine Scheibe Brot und zwei Würstchen zu holen. Sonst würde er überhaupt nicht frühstücken. »Mir gefällt dieses Kleid nun einmal.«
Ja, sie mochte ihr Plisseekleid, vor allem weil es ihre Figur vorteilhaft zur Geltung brachte. Es war mit eleganten spanischen Zierschleifen besetzt, und sie fühlte sich hübsch darin. Aber sie zog es nur für sich an, genau wie das gestreifte Kleid mit den schönen Ärmeln, das sie gestern getragen hatte. Ganz bestimmt hatte es nichts mit den leidenschaftlichen und bewundernden Blicken zu tun, die Gabriel ihr zuwarf, sobald Poppy ihnen den Rücken kehrte. Nein, ganz bestimmt nicht.
»Man sieht doch, wie froh sie ist, dich hier zu haben«, sagte Poppy, dem Pierces ironische Anspielungen völlig entgangen waren. »Sie hat für dich das ganze Haus mit Lavendel dekoriert.«
Pierces Gelächter verwandelte sich in ein Husten, als sie ihn grimmig anstarrte. Virginia ging zum Frühstückstisch, um Pierce Tee einzuschenken. »Ich liebe Lavendel. Das hat nichts mit Pierce oder irgendjemand anderem zu tun.«
Poppy zwinkerte seinem Großneffen zu. »Das sagst du so. Inzwischen sind wir kurz davor, an Lavendelduft zu ersticken.«
Im Blick ihres Cousins spiegelte sich jetzt pure Böswilligkeit. »Nun, Onkel Isaac, ich glaube, sie hat den Lavendel in Wirklichkeit …«
»Aus unserem Garten«, unterbrach sie ihn schnell. Sie hielt die Teetasse direkt über seinen Schoß und begann, heißen Tee hineinzugießen.
»Nicht wahr, Pierce?«
Seine Augen weiteten sich. Eine Handbewegung von ihr, und seine Nächte würden zukünftig entschieden weniger amüsant sein. »Natürlich.«
»Dann sieh zu, dass du den Garten nicht vollkommen kahl pflückst.« Poppy schlang den Rest seines Frühstücks hinunter. »Du willst doch im Winter wieder Würzwein damit machen. Wenn du nicht sparsam bist, wird er schon im Herbst aufgebraucht sein.«
»Ja, Kusinchen, sei vorsichtig damit«, sagte Pierce mit blitzenden Augen.
Sie warf ihm einen warnenden Blick zu, während sie den Tee abstellte und ein Glas Milch vollschenkte.
»Ich muss mich aufmachen …«, bemerkte Poppy. Er ergriff das Milchglas, das sie ihm reichte, und trank den Inhalt in einem Zug aus, bevor er in Richtung Tür stapfte. »Heute werde ich mit Ghost Rider noch einmal alle Gangarten durchgehen. Ich muss entscheiden, ob ich ihn für das St.-Leger-Rennen in Form bringen kann. Ich muss das erledigen, solange Sharpe beschäftigt ist.«
»Beschäftigt?«, fragte Pierce.
Ihr Großvater grinste. »Ich lasse ihn noch einmal die Ställe ausmisten.«
»Poppy!«, protestierte sie. »Reicht es nicht, dass er am ersten Tag ausmisten musste? Bestimmt hat er seine Kleider ruiniert.«
Da fiel ihr ein … Sie beeilte sich, Poppys Überzieher zu holen, da der Diener nirgendwo zu sehen war.
»Es ist nicht meine Schuld, wenn er sich für die Arbeit im Stall nicht richtig angezogen hatte. Und wenn er jetzt seine verdammten Kleider auszieht, um im Stall zu arbeiten, und sich dabei eine Erkältung holt, ist das auch nicht meine Schuld.«
Sie half ihm in seinen Überzieher. »Eine Erkältung? Um Himmels willen, Poppy, es ist Sommer. Du kannst ihm doch nicht vorwerfen, wenn er seine Jacke auszieht.«
»Sommer oder nicht, das ist noch kein Grund, mit nacktem Oberkörper herumzulaufen. Er holt sich noch den Tod, wenn er so weitermacht. Das ist nicht gesund, das versichere ich dir.« Poppy stapfte hinaus.
Gabriel arbeitete im Stall mit nacktem Oberkörper? Hatte Poppy etwa gemeint, dass er ohne Hemd dort herumlief?
»Vielleicht machst du besser den Mund zu«, sagte Pierce trocken, »bevor du eine Fliege verschluckst.«
Sie drehte sich ruckartig zu ihm um. »Ich wünschte, du würdest Poppy nicht in dem Glauben lassen, dass du mich tatsächlich heiraten willst.«
»Ich will dich aber heiraten.« Pierce grinste. »Gesetzt den Fall, dass du nicht vorher mit einem halb nackten Gabriel Sharpe durchbrennst, geschmückt mit all dem Lavendel, den er dir jeden
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