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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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begriffsstutzigere ihrer beiden Stallburschen war.
    Hobs herausfordernde Haltung verflüchtigte sich auf der Stelle. »Bitte, Miss. Die Wirtschafterin würde Molly entlassen, und …«
    »Also wirst du die Pferde für, sagen wir, die nächste halbe Stunde trainieren?«
    Hob zögerte einen Moment lang. Dann seufzte er, nickte kurz und sprang auf den Fahrersitz.
    Nachdem er davongefahren war, sagte Gabriel: »Das war eine nette kleine Erpressung. Woher wussten Sie das mit ihm und Molly?«
    Sie schnaubte. »Das Mädchen kommt abends mit Heu in den Haaren in mein Zimmer, um das Feuer für die Nacht anzuzünden. Und da unser anderer Stallbursche einen Schatz in der Stadt hat, bleibt nur Hob übrig. Ich bin nicht die dumme Gans, für die meine Bediensteten mich halten, wissen Sie?«
    »Das weiß ich nur zu gut«, sagte er mit rauer Stimme. Er streckte den Arm nach ihr aus, aber sie entzog sich ihm.
    »Oh nein. Ich habe mir nicht diese ganze Mühe gemacht, damit Sie mir mit Ihren Küssen den Kopf verdrehen können. Ich will wissen, was es mit dem Rennen auf sich hat, das Sie morgen fahren werden.«
    Ein leiser Fluch entfuhr ihm, und für einen Moment befürchtete sie, dass er ihr die Antwort verweigern würde. Dann schob er auf jene unbekümmerte Art, die sie so anziehend fand und gleichzeitig hasste, die Hände in die Taschen seines Gehrocks und sagte: »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen, ein Kerl namens Wheaton hat mich herausgefordert. Der Einsatz beträgt einhundert Pfund, also habe ich angenommen.«
    »Natürlich haben Sie das«, sagte sie bitter. »Das Geld kommt bei Ihnen immer an erster Stelle.«
    Ärger flammte in seiner Miene auf. »Das sollte es bei Ihnen auch tun. Wenn Celia starrköpfig bleibt und sich weigert, zu heiraten, dann ist das Geld, das ich beim Rennen verdiene, unser einziger Lebensunterhalt. Wenn ich morgen gewinne, dann kann ich von den hundert Pfund einen Jockey und das Startgeld für Flying Jane beim St.-Leger-Rennen bezahlen. Und wenn ich das St. Leger-Rennen gewinne …«
    »Wenn, wenn, wenn! Das sind ziemlich viele Wenns.«
    »Was schlagen Sie denn vor? Soll ich weiter als Stallbursche bei Ihrem Großvater arbeiten?«
    »Nein, natürlich nicht! Kann Ihnen Ihre Großmutter nicht das Startgeld für Flying Jane vorstrecken?«
    Mit einem bitteren Lachen begann er, auf der Lichtung auf und ab zu gehen. »Sie hat eine Abneigung gegen Galopprennen. Sie befürchtet, dass ich in die Fußstapfen meines idiotischen Großvaters, des alten Marquess, trete, der Tausende und Abertausende von Pfund mit seinem Galopprennstall verloren hat. Ich weiß, dass ich es besser machen kann, aber sie glaubt mir nicht.«
    Es war deutlich zu sehen, wie sehr ihn das verletzte. Sie war bisher nicht auf den Gedanken gekommen, dass er Zukunftspläne haben könnte, die über den Wunsch, sein Erbe ausbezahlt zu bekommen, hinausgingen. Er hatte erwähnt, dass er vorhatte, einen Galopprennstall aufzubauen, aber sie hatte es nicht ernst genommen. Da sie nun wusste, dass er es sehr wohl ernst meinte – jetzt, wo sie ihn besser kannte –, ergab alles einen Sinn. »Ihre Großmutter verhält sich töricht.«
    Er blieb stehen und starrte sie an.
    Sie wurde rot. »Ich habe beobachtet, wie Sie mit den Pferden umgehen. Sie haben die Gabe, die Stärken eines Pferdes genau zu erkennen. Selbst Poppy hat davon gesprochen, auch wenn er sich eher die Zunge abbeißen würde, als es Ihnen selbst zu sagen.«
    Sein Blick verharrte auf ihr, dunkel und voller Misstrauen. »Großmutter würde Ihnen entgegenhalten, dass es mehr braucht, als die Fähigkeit, das richtige Pferd auszusuchen, um beim Galopprennen Erfolg zu haben.«
    »Natürlich hat sie recht damit. Das richtige Training ist ebenfalls wichtig. Aber Sie sind auch ein guter Trainer. Wenn Sie sich ernsthaft daranmachen, einen Galopprennstall aufzubauen, dann werden für die großen Rennstallbesitzer schwierige Zeiten anbrechen.« Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    »Danke.« Ein entschlossener Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Also begreifen Sie, warum ich zu dem Rennen morgen antreten muss. Die Wetteinsätze, die ich bei den privaten Rennen gewinne, verschaffen mir das Geld für die Galopprennen, und mit den Galopprennen lässt sich das eigentliche Geld verdienen.«
    Als sie darauf nichts erwiderte, fügte er hinzu: »Ich weiß, dass ich mit Flying Jane klein anfange, aber wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, habe ich eines Tages einen ganzen Stall voller

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