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Eine lange dunkle Nacht

Eine lange dunkle Nacht

Titel: Eine lange dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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Ich habe das alles nicht gewollt.«
    »Weiß sie über uns Bescheid?«
    Er hob seine Stimme. »Natürlich weiß sie Bescheid! Und sie fühlt sich genauso beschissen wie ich. Ich sag' dir, wir haben das auch nicht so gewollt.«
    Teresa fühlte sich wie in Trance. Ihr Bewußtsein war ausgeschaltet, ihr Herz raste.
    »Was ist passiert?« preßte sie mit tränenerstickter Stimme hervor. »Was habt ihr miteinander gemacht?«
    »Nichts. Ich schwöre es dir. Noch ist nichts passiert.«
    Sie kam sich so erniedrigt vor, so benutzt. »Noch? Wird denn etwas passieren?«
    »Teresa.«
    »Nein! Das kannst du mir nicht antun. Ich wollte am Wochenende mit dir schlafen. Ich wollte dich lieben. Ich liebe dich. Du bist mein Freund. Und sie ist meine beste Freundin.« Teresa weinte verbittert. »Ihr seid die einzigen Freunde, die ich habe.«
    Jemand klopfte an die Tür.
    Bill erhob sich und machte auf.
    Es war Rene. Die wunderschöne Rene.
    »Alf ist doch nach Hause gegangen«, sagte sie schnell zu Bill. »Und ich habe einen Platten. Kannst du mir beim Reifenwechseln helfen?« Ihr Blick schweifte ins Innere der Wohnung. »Teresa?«
    »Ich habe es ihr erzählt«, sagte Bill leise.
    Rene war todtraurig. Sie alle waren todtraurig. »Oh«, stammelte Rene. »Teresa?«
    »Nein.« Teresa setzte sich auf und trocknete sich die Tränen ab. »Ihr braucht mir nichts zu sagen, keiner von euch. Ich will allein sein.« Als die beiden etwas sagen wollten, hob sie eine Hand. Ihre Finger zitterten. »Bitte, tut mir diesen Gefallen.«
    »Ich will dich jetzt aber nicht allein lassen, Teresa«, sagte Bill.
    Teresa seufzte. »Ich war vorher auch allein. Ist gar nicht so schlimm.« Sie schloß die Augen; tief in ihrer Seele glimmte ein rötliches Glühen, eine Flamme, die einen Ort zu wärmen suchte, der immer kalt war. Der Ort zwischen Leben und Tod. Sie fühlte sich nicht länger am Leben. Sie wünschte sich, auf der Stelle sterben zu können. »Bitte, geht«, flüsterte sie.
    Sie folgten ihrem Wunsch, verabschiedeten sich und verließen die Wohnung. Teresa brach im Wohnzimmer zusammen und blieb dort für eine lange Zeit liegen.
     
    »Sie verdienen es zu sterben«, sagte Freedom Jack, als Teresa ihre Erzählung beendet hatte. »Bist du sicher, daß du die beiden nicht umgebracht hast? Ist das der Grund, weshalb du von zu Hause abhaust?«
    »Ich habe sie nicht umgebracht, und ich haue auch nicht von zu Hause ab«, sagte Teresa leise. Ihre Augen waren feucht, und sie wischte sich die Tränen vom Gesicht. Free beugte sich zu ihr herüber und tätschelte ihren Arm.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Ich wollte nicht gemein sein. Ich hasse es einfach, wenn Menschen einander weh tun. Wenn mich jemand verletzt hat, muß ich es ihm irgendwie heimzahlen. Ist es dir auch so gegangen?«
    Teresa zwang sich zu einem Lächeln. »Es geht mir noch immer so.«
    »Du hast ja genügend Zeit.« Free schaute über die Schulter nach hinten. »Was hältst du von ihrer Geschichte, Poppy?«
    »Ich glaube, da steckt noch mehr dahinter«, sagte sie. »Die beiden sind jetzt zusammen – was soll man mehr dazu sagen?« fragte Teresa bitter.
    »Wann ist es passiert?« fragte Free.
    »Heute abend«, sagte Teresa.
    »Tja, kein Wunder, daß du für ein paar Tage aus der Stadt verschwinden willst«, sagte er. »Hast du mit einem von beiden noch mal geredet, bevor du abgehauen bist?«
    Teresa zögerte. »Nein.«
    »Hätte sowieso keinen Sinn gemacht, stimmt's?« fragte Free mitfühlend. »Ich sag' immer, vorbei ist vorbei. Streich die Geschichte aus deinem Gedächtnis. Findest du nicht auch, Poppy?«
    »Wie recht du hast, mein Guter«, meinte Poppy darauf.
    Free wurde sauer. »Dir ist scheißegal, was Teresa gerade durchgemacht hat, oder? Du denkst, Bill und Rene hätten richtig gehandelt. Ich kenn' dich doch. Na los, sag schon, auf wessen Seite stehst du?«
    »Solche Fragen muß ich nicht beantworten«, sagte Poppy. »Egal, was ich sage, du würdest mich sowieso eine Lügnerin nennen. Aber ich kann es Teresa nachfühlen. Ich denke, sie hat. eine schlimme Zeit hinter sich, und sie wird noch eine Weile dran zu knabbern haben.«
    Energisch schüttelte Teresa den Kopf. »Nein. Die Sache ist erledigt. Free hat recht, vorbei ist vorbei.«
    »Aber man kann aus der Vergangenheit lernen«, sagte Poppy.
    »Yeah«, sagte Free. »Daraus lernt man, Arschlöchern wie Bill und Rene nicht zu vertrauen. Stimmt's, Teresa?«
    »Stimmt.«
    »Bill und Rene sind noch immer die gleichen Menschen wie vor einem

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