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Eine lange dunkle Nacht

Eine lange dunkle Nacht

Titel: Eine lange dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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es nur so von Arterien und Venen, und die Klinge war rasiermesserscharf, und – nun, Teresa hatte sie so schwer getroffen, daß Blut zu spritzen begann. Die Frau brach zusammen. Free betrachtete die Krankenschwester lachend, die gekrümmt auf dem Boden lag, eine Hand am Hals, um die Blutung zu stoppen.
    »Teresa«, sagte Free. »Du warst schneller und besser, als ich je hätte sein können.« Er hob seinen Revolver und zielte auf den Kopf der Frau. »Aber jetzt, wo du deinen zweiten Test bestanden hast, gibt es keinen Grund mehr, weshalb die Frau, länger leiden sollte.«
    »Das kannst du nicht machen«, stammelte Teresa.
    Free schoß der Krankenschwester in den Nacken.
    Blut und feines Gewebe spritzten auf Teresas Gesicht.
    Free schob seinen Revolver in den Gürtel zurück. »Ich kann, und du kannst es auch. Laß uns abhauen, Baby. Bier und Doughnuts kriegen wir auch in L.A.«
    Free packte sie am Arm und zog sie aus dem Laden.
    In die schwindende Nacht hinaus, wo es weit und breit keinen Polizisten gab.
     
    Sie kletterten ins Auto. Free fuhr.
    Teresa starrte auf ihr blutbesudeltes T-Shirt. Es war Blut einer Krankenschwester.
    Poppy zündete sich eine Zigarette an und starrte aus dem Fenster.
    Gelangweilt. Poppy war gelangweilt, und sie hatten gerade zwei Menschen umgebracht.
    Teresa verstand gar nichts mehr.
    »Schneller Wagen«, sagte Free, während er die Auffahrt zum Highway entlangdonnerte.
    Nichts von alldem, was in den letzten Stunden passiert war.
    »Wir werden bald da sein«, sagte Free und fuhr Richtung Norden.
    Selbst die Dinge nicht, an die sie sich erinnerte. »Wo?« flüsterte sie.
    Nirgendwo, hatte der Priester gesagt. »Bei dir«, sagte Free.
    Die Straße führte nach Nirgendwo.
    »Das ist die falsche Richtung«, murmelte Teresa. Denn sie steckte in Schwierigkeiten.
    »Ist sie nicht«, sagte Free.
    Weil sie etwas Falsches getan hatte.
    »Ich wohne in der anderen Richtung«, beharrte Teresa . Mit ihrem Messer.
    »Wir fahren gleich vom Highway ab«, sagte Free.
    Mit dem Messer, das sie nicht bei Bill zurückgelassen hatte.
    »Nein«, stammelte sie. »Nein.«
    Mit dem Messer in ihrer Tasche. »Nächste Ausfahrt«, sagte Free.
    Sie hatte jemanden damit schwer verletzt.
    »Ich wohne fast fünfhundert Kilometer entfernt!« rief sie. Aber wen hatte sie verletzt? Wer blutete wirklich? »Krieg dich ein«, sagte Free. Bardos Lane. Border Lane.
    Teresa drehte sich der Magen um. »Mir ist schlecht.« Border World. Grenzwelt. Bardos.
    »Wir fahren hier runter«, sagte Free und stieg auf die Bremse.

14. Kapitel
     
     
    Sie fuhren durch eine Wohngegend. Es regnete noch, aber nur leicht, so, als würde das nahende Tageslicht die Wolken austrocknen, die sie die ganze Nacht über geplagt hatten. Sie fuhren auf den Parkplatz eines Apartment-Kornplexes und hielten an. Free sprang aus dem Wagen. Poppy mußte Teresa beim Aussteigen helfen, da Teresa kaum noch auf den Beinen stehen konnte.
    »Wo sind wir?« murmelte sie.
    »Immer noch die gute alte Teresa«, sagte Free und schritt auf das Gebäude zu. Auf Poppy gestützt, wankte Teresa hinterher.
    »Ich muß mich unbedingt hinlegen«, flüsterte sie.
    »Stimmt«, sagte Poppy düster.
    Free führte sie in eine Wohnung. Er hatte einen Schlüssel. Teresa fiel auf eine Couch nahe der Tür; sofort fielen ihre Augen zu. Zu behaupten, sie hätte einen Schock, wäre dasselbe, wie zu sagen, ein Brandopfer hätte leichte, Schmerzen. Doch obwohl ihr Schmerz beinahe unerträglich war, konnte er den Nebel, der sich in ihrem Kopf ausbreitete, nicht durchdringen. Sie hatten zwei Menschen getötet. Ihre Kleidung war blutbesudelt. Auch sie blutete. Sie hatte sich versehentlich geschnitten. Genauso wie sie der Krankenschwester versehentlich die Kehle aufgeschlitzt hatte. O Gott, Free hatte die beiden eiskalt erschossen. Alles für ein paar lausige Dollar. Und sie hatte mit ihm geschlafen! Was, wenn sie von ihm schwanger war?
    Teresa schlug die Augen auf und sah sich um.
    Die Wohnung kam ihr vertraut vor. Sehr vertraut.
    »Wo sind wir?« fragte sie wieder. Free tigerte gutgelaunt durchs Zimmer, so, als hätte er gerade eine Goldader entdeckt. Er hielt seine leere grüne Stofftasche in Händen und faltete sie auf dem Fußboden auf. Poppy saß nebenan in der Küche am Tisch. Teresa hörte fließendes Wasser. Mühsam wandte sie den Kopf um und sah, daß die Badezimmertür offenstand; jemand hatte Wasser eingelassen und den Hahn nicht abgestellt. Die Wanne lief über.
    »Jemand muß das

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