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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Auseinandersetzung über Entwurfsthemen beobachtet, aber man benutzt keine gefühlsbetonten Worte wie »Hass«, wenn es um Landschaftsgärtnerei und Raumgestaltung geht.
    Oder doch? König Togidubnus machte sich viel aus solchen Dingen.
    »Er und ich hatten unsere Meinungsverschiedenheiten, wie Sie wissen, Falco.«
    »Persönliche?«
    »Professionelle.«
    »Und in aller Öffentlichkeit … Trotzdem bringen tatsächlich nur wenige Klienten ihren Heimverschönerer um.«
    Der König lächelte. »Angesichts dessen, wie viel böses Blut durch Renovierungsarbeiten entstehen kann, könnte die Anzahl durchaus größer sein. Zum Glück kann ich Ihnen sagen, wo ich gestern war«, versicherte er mir in trockenem Ton. »Falls Sie fragen sollten.«
    »Nun, ich bin gerne gründlich, Majestät.« Ich machte einen Witz daraus. »Ich werde einen formellen Vermerk machen. Den ganzen Tag in der Villa von Marcellinus?«
    »Ja. Waren Sie schon dort?«
    »Nein, aber ich habe eine Einladung.«
    »Ein schönes Haus«, sagte Britanniens führender Kenner. »Ich habe Marcellinus das Grundstück geschenkt, als Dank für seine Arbeit an diesem Haus …« Seine Stimme verklang. War mit dem Geschenk anschließend etwas schief gegangen? »Ich habe das Gefühl, Sie könnten an dem Besitz interessiert sein, Falco.«
    Er klang wie ein Grundstücksmakler. Ich hatte nicht vor, innerhalb der nächsten neunhundert Meilen von hier etwas zu kaufen. Was diese Kerle natürlich nicht abhält.
    »Eine Besichtigung wird empfohlen, ja? Ein Muss für jeden Reisenden …« Warum nahm der König an, dass ich ein besonderes Interesse an Immobilien haben könnte, selbst erbaut oder nicht? Roms Instruktionen hatten sicherlich nur meinen Status und meine Fähigkeiten abgedeckt, nicht meine Lebensumstände.
    Vielleicht hatte ich mir die Bedeutsamkeit der Bemerkung nur eingebildet. Der König nahm seinen Bericht über die Südküstengesellschaft wieder auf. »Die Geburtstagsfeier sollte den ganzen Tag dauern und mit einem Bankett abgeschlossen werden, aber ich ziehe mich dieser Tage früh zurück, konnte also den langen Rückweg nach Hause nicht bei Nacht auf mich nehmen.« Nach den langen Jahren der Zusammenarbeit und Freundschaft hätte das Ehepaar Marcellinus ihm doch sicherlich ein königliches Gästezimmer zur Verfügung stellen können? »Ich war nur zum Mittagessen dort und fuhr nach einem angenehmen Nachmittag in der Abenddämmerung zurück. Die Nacht habe ich in meinem Haus in Noviomagus verbracht und bin heute Morgen wieder hierher gekommen. Da wurde mir erzählt, was passiert ist.«
    »Ich dachte, Sie wären gestern Nacht hier gewesen«, erwähnte ich. »Ich habe jemanden hergeschickt, um Ihre Erlaubnis zu erhalten, das Badehaus abzusperren.«
    »Verovolcus oder andere aus meinem Haushalt werden das erledigt haben.«
    »Ja, das haben sie … was aber einige Arbeiter heute Morgen leider nicht vom Betreten abgehalten hat.« Keine Reaktion vom König. »Verovolcus war zu der Geburtstagsfeier nicht eingeladen?«
    »Nein.« Jetzt sah der König verlegen aus.
    »Verovolcus ist dafür zuständig, die Bauarbeiter für das Badehaus anzuheuern«, mischte sich Helena wieder ein. »Er blieb hier, um das zu organisieren.«
    »Sie brauchen sich bei der Renovierung keine Zurückhaltung aufzuerlegen«, versicherte ich dem König. »Der neue Palast ist ein Geschenk Vespasians an Sie, aber Sie sind durchaus berechtigt, zusätzliche Verschönerungen vorzunehmen. Sie sind ein reicher Mann«, teilte ich ihm mit. Damit wollte ich andeuten, dass er, wenn er den genehmigten Plänen etwas hinzufügte, selbst dafür aufkommen musste – zumindest solange ich hier Revisor war. »Verschwenderische Ausgaben sind die Pflicht eines wohlhabenden Römers. Das zeigt seinen Status, der das Imperium glorifiziert, und es ermuntert die Plebs dazu, sich einzubilden, sie gehörte zu einer zivilisierten Gesellschaft.«
    Diesmal fragte niemand, ob ich das sarkastisch meinte, obwohl sie es vermutlich alle wussten.
    »Du solltest dich nach dem Fest des Architekten erkundigen«, warf Maia plötzlich ein. Sie hatte einen verdrießlichen Gesichtsausdruck, hinter dem ein gefährliches Glitzern lauerte. »Es gab den ganzen Tag zu essen und zu trinken. Und am Abend, nachdem der König fort war, sollte ein großes formelles Gelage abgehalten werden, begleitet von Musik und zu diesem Anlass engagierter Unterhaltung, Marcus.« Ich ahnte, was kommen würde. »Der Höhepunkt war eine spezielle Tänzerin«,

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