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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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und Hyspale auftauchten. Wir sagten, es sei nichts, woraufhin beide natürlich wussten, dass doch etwas war. Außerdem hätten sie es sowieso gemerkt, da wir von heftigem Hämmern gegen die Außentür unterbrochen wurden.
    Ich öffnete ganz vorsichtig und hielt rasch und heimlich nach den Hunden Ausschau. Magnus und Cyprianus, der Feldmesser und der Bauleiter, standen draußen. Beide sahen wütend aus.
    »Was für eine Überraschung um diese späte Stunde, Jungs.«
    »Können wir Ihnen eine Erfrischung anbieten?«, fragte Helena schwach. Ich hoffte, ich war der Einzige, der an dem Funkeln in ihren Augen erkannte, dass sie in milder Hysterie fast vor Lachen platzte.
    Sie waren nicht aus gesellschaftlichen Gründen hier. »Waren Sie gerade draußen, Falco?«, wollte Magnus mit scharfer Stimme wissen.
    »Ein kleiner Spaziergang …« Meine zerkratzten Arme und Beine und Helenas weit aufgerissene Augen mussten uns verraten haben.
    »Waren Sie bei den Transportkarren?«
    »Mag sein, dass ich in die Richtung gegangen bin.«
    »Eindringlinge wurden von den Wachen vom Depot gestört.«
    »Was? Von Ihren Hundehaltern? Was für ein Glück, dass sie zur Hand waren, um Ärger zu vermeiden. Was haben diese Eindringlinge dazu zu sagen?«
    »Genau das wollen wir von Ihnen wissen«, knurrte Cyprianus. »Halten Sie uns nicht zum Narren, Falco. Sie waren dort. Sie sind erkannt worden.«
    Ich rief mir ins Gedächtnis, dass ich der Gesandte des Kaisers war und jedes Recht hatte, alles zu untersuchen, was ich wollte. Trotzdem wurde ich von Schuldgefühlen ergriffen. Ich war unvorbereitet gewesen. Jetzt hatte ich einen versengten Arm, Hundezähne hatten meine Tunika zerrissen, mir war heiß, und ich atmete schwer. Schlimmer noch, bei meiner Suche hatte ich nichts entdeckt. Ich hasste verschwendete Bemühungen.
    »Ich muss das heute Abend nicht beantworten«, sagte ich ruhig. »Ich habe die kaiserliche Autorisierung, herumzuschleichen. Ich könnte fragen, was Sie da draußen mit einem Rudel bissiger Hunde gemacht haben.«
    »Ach, wozu streiten wir uns?«, regte sich Magnus plötzlich ab. »Wir stehen doch alle auf derselben Seite.«
    »Ich hoffe, das stimmt«, schnauzte ich. »Wir können das um diese Nachtzeit nicht ausdiskutieren. Ich schlage für morgen ein Treffen mit Pomponius vor. Jetzt ist es spät, und ich bin müde. Doch bevor Sie gehen, da war noch jemand, der bei den Karren herumgeschlichen ist. Was haben Sie mit dem jungen Mann gemacht, der den Statuenverkäufer begleitet?«
    »Wir haben ihn nicht erwischt. Was haben Sie mit dem zu schaffen?«, fragte Magnus.
    Ich erhielt die Täuschung aufrecht, dass Aelianus für mich ein Fremder war. »Mit dem stimmt was nicht. Er hängt herum und scheint die Kunstwerke zu verabscheuen, die Sextius verkaufen will. Und wenn Sie es unbedingt wissen wollen, ich mag die Farbe seiner Augen nicht.« Weder Magnus noch Cyprianus schienen sich davon täuschen zu lassen. »Ich will, dass er gefunden wird, und ich will ihn verhören.«
    »Wir werden nach ihm suchen«, bot Cyprianus ziemlich hilfsbereit an.
    »Tun Sie das, aber schlagen Sie ihn nicht zusammen. Ich brauche ihn in einem Zustand, in dem er noch sprechen kann. Und ich will ihn als Erster. Was immer der Bursche auf dem Kerbholz hat, er gehört mir.«
    Es nützte alles nichts. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass sie die halbe Nacht nach ihm gesucht hatten. Nirgends war eine Spur von Aelianus zu finden.
     
    Ich ging selbst beim ersten Tageslicht los und suchte die ganze Baustelle ab. Überall war niedergetrampeltes Unterholz, aber Aelianus war verschwunden. Inzwischen war mir klar, dass er, selbst wenn Magnus und Cyprianus ihn gefunden hätten, mir nie übergeben worden wäre, bevor sie nicht alles, was er zu sagen hatte, aus ihm herausgequetscht hätten. Und noch mehr als das. Sie hätten gewollt, dass er sich belastet, ob er nun schuldig war oder nicht.
    Falls er tot in einem Graben lag, hatte zumindest niemand von uns diesen Graben lokalisiert. Erst als die Baustelle am Morgen lebendig wurde, versuchte ich es widerstrebend an dem letzten Ort, wo er vielleicht sein konnte. Langsam schleppte ich mich zum Krankenrevier und fragte Alexas, ob jemand ihm eine frische Leiche gebracht habe.
    »Nein, Falco.«
    »Den Göttern sei Dank! Aber du wirst mir doch sagen, wenn eine geliefert wird?«
    »Jemand Bestimmtes?«, fragte der Sanitäter mit gerunzelter Stirn. Es hatte keinen Sinn mehr, etwas vorzutäuschen. »Sein Name ist Camillus. Er ist mein

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