Eine letzte Breitseite
der
Buzzar
d
mit Captain Javal und drei französischen Fischern an den Rüsten der
Lysande
r
festmachte.
Der Fischer war ein älterer Mann, aber recht widerspenstig. Um sein Leben schien er keine sonderliche Angst zu haben; wahrscheinlich fand er, da die Engländer sein kleines Boot gerammt und versenkt hatten, blieb ihm nicht mehr vi el, wofür sich zu leben lohnte.
Bolitho hörte sich zunächst Javals Bericht an, ehe er die drei Franzosen in seine Kajüte bringen ließ. Sie waren irgendwie herzbewegend: der alte, graubärtige Fischersmann; sein Vetter, rot wie ein Hummer und mit einem Bauch wie ein Rumfaß; und der Sohn, stramm, wütend und doch voller Angst.
Durch Farquhar, der ausgezeichnet französisch sprach, erklärte Bolitho den dreien, er hätte gern Informationen über Toulon. Verständlicherweise meinte der Franzose darauf, Bolitho möge do ch in der Hölle verfaulen. Der Sohn brüllte sogar: »Tod den Engländern!« Da verpaßte ihm Sergeant Gritton eine Ohrfeige, worauf er in eine Flut von Tränen ausbrach. Der Cousin dagegen dachte wesentlich praktischer. Das Boot, so erklärte er, sei ihr ganzer Besitz gewesen und das einzige, womit sie ihre Familien ernähren und in einer Stadt, wo das Militär sowieso von allem das Beste in Beschlag nahm, ihren mageren Lebensunterhalt hatten etwas aufbessern können. Höchstwahrscheinlich stimmte das sogar.
Der beleibte Cousin mit dem roten, schlauen Gesicht war offenbar der Kopf der Mannschaft. Er deutete an, vorsichtig zunächst, wenn Bolitho ihnen ein neues Boot besorge und vielleicht ein bißchen Geld oder ein paar Lebensmittel, dann hätte er nichts dagegen, ihm zu sagen, was er wissen wollte.
»Von wegen Boot!« blaffte Javal dazwischen. »Ich lasse diesen elenden Wurm lieber auspeitschen, Sir!«
»Auf diese Art erfahren wir nichts Brauchbares.« Bolitho ging zum Fenster und betrachtete zwei niedrige, bleiche Wolkenbänke.
Vielleicht änderte sich das Wetter. »Sagen Sie ihm, Captain Farquhar, er bekommt ein Boot und etwas Proviant. Sie können der
S
e
gura
signalisieren, daß sie ein Boot schickt.« Und zu Javal: »Diese Fischer können nichts von dem, was sie hier gesehen haben, höheren Stellen weitererzählen. Da sie entgegen dem Verbot ausgelaufen sind und mit einem fremden Boot zurückkommen, haben sie sich des Landesverrats hinreichend verdächtig gemacht.«
Javal schluckte mühsam. »Dann wollen Sie sie also freilassen, Sir?«
»Wir kommen vielleicht wieder hier vorbei, Captain. Im Krieg kann man sich seine Freunde nicht aussuchen.« Gerade Javals ablehnende Haltung bestärkte ihn in seinem Entschluß.
Und somit, während der Fischer und sein Sohn hinausgeschickt wurden, um sich das spanische Boot anzusehen, schilderte der dicke Cousin, was er jeden Tag in Toulon sah.
Was Bolitho vom Kapitän der
Sant
a
Paul
a
erfahren hatte, war demnach im Prinzip richtig, doch bestenfalls eine zurückhaltende Schätzung gewesen. In Toulon lag eine starke Flotte mit zahlreichen Linienschiffen, darunter nach Angabe des Fischers eins mit mindestens hundertzwanzig Kanonen. Dieses trug anscheinend die Flagge des Vizeadmirals Brueys; ein anderes die von Konteradmiral Villeneuve. Bolitho hatte von beiden schon oft gehört und Respekt vor ihnen. Eifrig wurde in Toulon daran gearbeitet, diese große Ansammlung von Schiffen zu verproviantieren und auszurüsten, und die Militärverwaltung war besonders um Verpflegung jeder Art bemüht. Hauptsächlich deswegen waren die Fischer ausgelaufen. Selbst für einen mageren Fang hätten sie gutes Geld bekommen.
Eben stellte Farquhar dem Mann eine komplizierte, anscheinend besonders wichtige Frage. Gespannt beobachtete Bolitho seine Reaktion, sein Deuten nach oben und auf die See hinaus.
»Die Flotte ist noch nicht bereit zum Auslaufen«, erläuterte Farquhar. »Es heißt, sie wollen den richtigen Zeitpunkt abwarten. Auch auf den Oberbefehlshaber der ganzen Aktion warten sie noch.« Er hob kaum merklich die Brauen. »Das könnte stimmen.«
Bolitho nickte. Er konnte nicht viel Französisch, aber doch genug, um den Namen Bonaparte herauszuhören.
Farquhar sprach weiter. »Er sagt, ein Teil der Flotte ist seeklar, Sir. Mehrere Versorgungsschiffe und deren Eskorte.« Bedeutsam blickte er in das rote Gesicht des Mannes. »Er ist zu feige zum Lügen, denke ich. Die Schiffe gehen angeblich nur deshalb nicht in See, weil wir hier sind. Die Ladung ist wahrscheinlich sehr wichtig.«
»Und ihr Bestimmungsort auch.« Bolitho traf
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