Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
Vom Netzwerk:
und hohes Gras zum Meer hinab.
    „Raus mit euch!“ Benedict scheuchte ein paar Ziegen aus dem verwilderten Garten und schloss das Gatter. „Endlich sind wir allein, Kyria Alessa.“
    Als er ihr in die Augen schaute, hämmerte ihr Herz fast schmerzhaft gegen die Rippen. Plötzlich fühlte sie sich unsicher, und es fiel ihr schwer, seinem Blick standzuhalten. „Was hast du mir zu sagen?“
    „Dass ich dich liebe. An unabhängige, selbstbewusste junge Frauen war ich nicht gewöhnt. Deshalb habe ich mich falsch benommen. Ich wollte dir vorschreiben, was du tun solltest, und entscheiden, was am besten für uns wäre. Leider verstand ich dich nicht.“ Er zog ihre Hand an die Lippen und küsste die Fingerspitzen. „Verzeihst du mir?“
    „Natürlich.“ Auch sie hatte nicht versucht, ihn zu verste hen. Darum würde sie sich jetzt bemühen. „Aber du kannst dich ändern? Hängt dein Verhalten damit zusammen, dass du inmitten von Frauen aufgewachsen bist? Und werde ich’s schaffen, die Leute in unserer Umgebung nicht zu schockieren?“
    „Nun, wir werden gemeinsam lernen, die Probleme zu lösen. Vielleicht müssen wir in der englischen Gesellschaft auf die Konventionen achten. Unseren unkonventionellen Stil sollten wir auf die Stunden unserer Zweisamkeit beschränken. Meine Mama und meine Schwestern bilden sich ein, ich wäre ein Tugendbold. Niemals würden sie mir glauben, wenn ich Ihnen erzählte, ich hätte mich mit Geliebten amüsiert, nächtelang in Spielsalons gesessen oder wäre morgens manchmal völlig verkatert gewesen. Während all der Jahre fand ich es wichtig, meine Sorgen von ihnen fernzuhalten und meine Entschlüsse allein zu treffen. Jetzt erkenne ich, wie selbstgefällig und autoritär ich war.“
    „Genauso habe ich dich eingeschätzt. Doch du wirst dich ändern. Dabei will ich dir helfen … Erst einmal will ich wissen, wie das mit deinen Geliebten war.“
    „Oh nein, das interessiert dich nicht! Nun habe ich keine Geliebte mehr. Und ich werde mir nie wieder eine zulegen.“ Benedict führte Alessa zu einer Steinbank neben der Hüttentür, und sie setzten sich. „Sobald ich dich sah, begehrte ich dich. Obwohl ich keine Ahnung hatte, warum mich eine Hexe mit eisgrünen Augen so maßlos reizte …“
    „Und woran lag es?“
    „Wahrscheinlich hast du mich verzaubert.“
    „Auch ich dachte, die Wirkung, die du auf mich ausübst, müsste mit irgendeiner sonderbaren Magie zusammenhängen.“ Eine Zeit lang schwieg sie, dann berührte sie seine Wange. „Sprich weiter.“
    „Erinnerst du dich an die Szene im Arkadencafé? Du dachtest, ich würde dich vor Lady Trevick verstecken, ranntest davon, und ich wollte mich bei dir entschuldigen. Da spürte ich, dass ich dich liebe. Ich konnte es kaum fassen. Wo ich doch genau wusste, was ich wollte – eine wohlerzogene junge Dame, die ich in der nächsten Londoner Saison heiraten würde. Meine Mama würde sie auf Herz und Nieren prüfen. Wenn sie Gefallen an meiner Auserwählten fand, würde ich die züchtige Braut in einer englischen Kirche heiraten.“
    „Und du dachtest, du hättest dich in eine Witwe verliebt, die ihre erste Jugendblüte schon hinter sich hat, mit zwei Kindern und einer mysteriösen Vergangenheit.“ Alessa lä chelte. „Armer Benedict! Soll ich dir gestehen, wann ich meine Liebe zu dir erkannte? In meiner in Hütte in Liapa des, als ich fürchtete, ich würde dich nie wiedersehen. Und wie durch ein Wunder tauchtest du im Meer auf.“
    Benedict löste die Nadeln aus Alessas Haar, bis es wie schwere Seide auf ihre Schultern fiel. „Danach segelte ich zur Villa zurück und entschied, was geschehen musste. Du solltest in der Obhut deiner Tante nach England zurückkehren. Wenn ich dich auf Korfu heiratete, würden die Leute in England behaupten, ich hätte ein griechisches Mädchen aufgelesen. Das bereitete mir Sorgen. Nur zu deinem Schutz wollte ich dich unter Umständen heiraten, die nicht einmal den kleinsten Schatten auf dich werfen würden. Natürlich hätte ich das mit dir besprechen müssen, statt allein zu bestimmen, was gut und richtig wäre.“
    „Also ging es dir um die Konventionen?“, fragte sie skeptisch.
    „Ja. Wenn wir in der englischen Gesellschaft leben wollen, müssen wir diesen Konventionen Opfer bringen, Kompromisse schließen. Ich möchte vermeiden, dass man auf dich herabschaut, und den alten Klatschbasen nicht erlauben, hinter deinem Rücken zu tuscheln.“
    „Aber nun werden sie sich das Maul zerreißen“,

Weitere Kostenlose Bücher