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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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andere ihm halfen, ihn verantwortungsbewusster machen? In moralischer
Hinsicht?
    »Glaubst du, Philip wird Gloria zu dieser Dinnerparty
mitbringen?«
    »Ich denke doch. Ich an seiner Stelle würde sie der
Familie vorstellen, wenn so viele Leute wie nur möglich zugegen sind, damit
Mama sie nicht ins Kreuzverhör nehmen kann.«
    »Aber ihre Söhne? Ich meine, ich habe sie kennen
gelernt. Sie sind sicher nette Jungs und so weiter …«Jenny war sich in diesem
Punkt nicht ganz sicher, sagte es aber trotzdem. »Trotzdem frage ich mich, wie
sie wohl mit einer formellen Dinnerparty zurechtkommen werden? Es ist gut
möglich, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nie an einem Tisch gegessen
haben.«
    »Dann müssen wir ihnen eben ein wenig helfen, was die
Sache mit Messer und Gabel betrifft«, meinte Felicity, nicht besonders interessiert.
»Es war nett von Mama, vorzuschlagen, es könne eine Verlobungsfeier für Lachlan
und mich werden, findest du nicht auch?«
    »Es war bestimmt nett von ihr. Und ganz und gar
unerwartet.«
    Es folgte eine kleine Pause. »Das Problem ist, ich
weiß jetzt schon, dass sie, wenn es so weit ist, eine Verlobungsfeier für
Philip und Gloria daraus machen wird.«
    »Es sei denn natürlich, sie hasst Gloria.«
    Felicity seufzte. »Sie wird es nicht wagen, Gloria zu
hassen, denn wenn sie es tut, wird sie Philip endgültig verlieren, und das weiß
sie ganz genau. Ich wette, wir werden am Ende von ihr zu hören bekommen, dass
Gloria ›Charakter hat‹ oder etwas in der Art.«
    »Um fair zu sein: Sie hat sich sehr gut benommen, als
du ihr von deiner Verlobung mit Lachlan erzählt hast.«
    »Wahrscheinlich hat sie sich mittlerweile einfach
damit abgefunden, dass ich niemals in den Adel einheiraten werde und mich deshalb
genauso gut mit einem Künstler zufrieden geben kann. Allerdings wird sie
vielleicht noch ein ziemliches Theater machen, wenn ihr klar wird, dass ich
tatsächlich von zu Hause weggehen werde, was bedeutet, dass dann niemand mehr
da ist, der sie von vorne bis hinten bedient.« Felicity kicherte plötzlich.
»Mir ist gerade ein Gedanke gekommen. Meinst du, sie wird von Philip und Gloria
erwarten, dass sie in Haus Dalmain einziehen, damit sie sich für den Rest ihres
Lebens um sie kümmern können?«
    Jenny schauderte. »Arme Gloria! Ich habe sie zwar noch
nicht kennen gelernt, doch ich bin mir sicher, dass sie das nicht verdient hätte.«
    »Nein. Aber ich habe es Jahre und Jahre getan, und ich
habe es auch nicht verdient.«
    »Stimmt.«
    »Wenn ich nur damals nicht krank geworden wäre und
meine Sache hätte behaupten können. Dann wären Lachlan und ich jetzt schon eine
Ewigkeit zusammen und hätten wahrscheinlich sogar Kinder.«
    Jenny fand, dass es nie gut tat, zurückzublicken auf
das, was hätte sein können. »Vielleicht würdet ihr euch mittlerweile
miteinander langweilen und hättet euch längst scheiden lassen.«
    Felicity war schockiert. »Das sieht dir gar nicht
ähnlich, so zynisch zu sein, Jenny.«
    »Ach nein?«
    Als der Zug in Euston einfuhr, beschlossen sie,
geradewegs zu Jennys Mutter zu gehen, statt ihre ganze Habe in London mit sich
herumzuschleppen. »Wir haben immer noch alle Muster dabei«, sagte Jenny,
während sie ihr Gepäck in den Zug nach Guildford luden, nachdem sie London mit
dem Taxi durchquert hatten. »Das sind für meinen Geschmack mehr als genug
Taschen. Wie kommst du zurecht?«
    »Überraschend gut«, antwortete Felicity, die nach
ihrer Nacht im Zug zerknittert, aber glücklich wirkte. »Das Gespräch mit
Lachlan hat mir geholfen.« Sie rieb sich das Ohr, das anscheinend taub geworden
war, weil sie sich so lange ein Handy dagegen gedrückt hatte.
    Jenny gelangte langsam zu der Auffassung, dass ihr
Vorurteil, nach dem Highlander in sich gekehrt und wortkarg waren, rein gar
nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Felicitys Telefon hatte geklingelt,
sobald sie aus dem Zug gestiegen waren, und Lachlan und sie hatten seither mehr
oder weniger die ganze Zeit telefoniert. Es war geradezu eine Erleichterung
gewesen, als die Verbindung abgebrochen war.
    »Wir werden vom Bahnhof aus mit dem Taxi zu meiner
Mutter fahren. Dann nehmen wir beide ein Bad, und anschließend frühstücken wir.
Wunderbare Aussichten! Ich habe meine Mutter ja so sehr vermisst.«
    Jetzt war es an Felicity, sehnsüchtig dreinzublicken.
»Ich nehme an, wenn ich je von ihr getrennt gewesen wäre, hätte ich vielleicht
auch die Chance gehabt, meine Mutter zu vermissen.«
    »Schätzchen!«

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