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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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abwartend den Kopf.
    »Es ist Tony.« Er stockte. »Er starb letzten Dienstag.«
    Amelias Mund öffnete sich, und sie griff nach Noahs Hand. »Oh, gütiger Himmel, nein. Ich hatte ja keine Ahnung. Ich bin die letzten Tage zu Hause geblieben, um eine Halsentzündung zu kurieren. Oh, Noah, Tony? Nein, das kann nicht sein. Wie konnte das passieren?«
    Er sah ihr in die Augen und sagte: »Tante Amelia, da ist noch etwas anderes, etwas, das ich noch keinem erzählt habe, nicht einmal Sarah. Es war kein Unfall. Tony starb durch seine eigene Hand.«
    Amelia starrte Noah sprachlos an. Tränen der Trauer stiegen in ihre Augen, und sie nahm ihr Taschentuch und tupfte sie weg.
    Noah hatte sich entschlossen, seiner Tante die Wahrheit über Tonys Selbstmord zu erzählen, weil er wußte, daß er ihr vertrauen konnte, aber auch, weil er endlich jemanden brauchte, mit dem er über das, was wirklich in jener Nacht vorgefallen war, sprechen konnte. Nachdem er an dem Morgen Sarah die Nachricht überbracht hatte, war er in einem Gasthaus in der
    Nähe von Keighley Cross geblieben, um ihr zu helfen, so gut er konnte, bis alles für Tonys schnelles und privates Begräbnis in die Wege geleitet und die notwendigen Benachrichtigungen geschrieben waren.
    Als er sich wieder auf den Heimweg machte, war Sarah nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie tat das Nötigste, aber nichts darüber hinaus. Er hatte sie nie mehr als ein, zwei Bissen am Tag essen sehen, und einmal fand er sie sogar in der Porträtgalerie, wie sie Tonys Ebenbild anstarrte, als ob sie dachte, sie könne ihn dadurch wieder zurückholen. Als er sie dermaßen über Tonys Verlust leiden sah, wußte Noah, daß er die richtige Entscheidung getroffen hatte, ihr die Wahrheit über Tonys Selbstmord zu verheimlichen. Hätte sie es gewußt, wären die Folgen noch weitaus schlimmer gewesen.
    »Tante, das wissen nur ich, Tonys Butler Westman und jetzt du.«
    »Aber wie kann niemand sonst etwas davon erfahren? Man wird bestimmt Fragen stellen ...«
    »Alle anderen werden nur erfahren, daß es ein Unfall war, als Tony seine Pistole reinigte.« Er stockte, bevor er hinzufügte: »Ich habe die Beweise für den wahren Hergang verschwinden lassen.«
    »Aber das könnte dich ...«
    »Ich weiß, Tante, aber ich bin gewillt, mögliche Konsequenzen zu tragen. Es war eine Chance, die ich wahrnehmen mußte; es gab nichts, was ich sonst hätte tun können. Sarah ist jetzt alleine. Wäre die Wahrheit durch eine gesetzliche Untersuchung ans Licht gekommen, hätte Tonys Eigentum konfisziert werden können. Es wäre ihr nichts geblieben. Wie es zur Zeit aussieht, ist es finanziell sowieso nicht gut um sie bestellt. Ich habe mit dem Keighley-Anwalt gesprochen. Offensichtlich hatte Tony kurz vor seinem Tod noch eine Menge Schulden gemacht, weit mehr, als man sich vorstellen kann, und niemand weiß, wie viel wirklich noch offensteht.«
    Amelia schüttelte den Kopf. »Und du glaubst, deshalb hat er sich das Leben genommen?«
    »Das vermute ich, aber ich bin sicher, daß dies nicht der einzige Grund für sein Verhalten war. Da ist noch mehr.«
    Er zog den Brief, den Tony in der fraglichen Nacht erhalten hatte, aus seiner Jackentasche und gab ihn ihr. Amelia nahm ihn und las ihn schnell.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Als ich mich mit Tony in jener Nacht traf, eröffnete er mir, daß er gerade im Begriff war, mit jemandem durchzubrennen, aber er wollte mir nicht sagen, mit wem; nur, daß die Dame eine reiche Erbin ist. Offenbar hatten sie seit Wochen eine heimliche Liaison, wobei sie sich mühsam vor ihrer mißbilligenden Familie verstecken mußten. Es war kurz nach Erhalt dieses Briefes, daß Tony seinem Leben ein Ende setzte. Nachdem ich nun Beweise für seine finanziellen Schwierigkeiten habe, wäre meine Schlußfolgerung, daß er alles auf eine Heirat und auf ihre Mitgift gesetzt hatte.«
    »Und da es keinen Hinweis auf den Verfasser gibt, wirst du nie erfahren, wer die Dame war«, sagte Amelia und schüttelte traurig den Kopf, als sie den Brief auf den Tisch legte.
    »So könnte man meinen«, sagte Noah, »Nur, daß das Siegel noch unversehrt ist.«
    Amelia nahm den Brief noch einmal und schaute sich das Siegel genauer an.
    Während sie es untersuchte, sagte Noah: »Es scheint einen Wappenspruch zu tragen. Es trägt sogar die Initialen des Autors, B und R und dann darunter L und Y und ein Bild. Du siehst hier im Hintergrund das Schloß unter der Krone.« Amelia hielt es näher an die Augen. »Und da

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