Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
Vom Netzwerk:
vielleicht, und als Gegenleistung ihr das Versprechen abnehmen, künftig auf solche Heiratsarrangements zu verzichten. Damit würden Sie möglicherweise auch einen Weg finden, in Ruhe Ihren persönlichen Studien nachzugehen, wogegen Sie unentwegt Einwände hat...«
    Augustas Arbeit!
    Es war tatsächlich eine brillante Idee. Ein Plan, der Charlotte zufriedenstellen würde, ebenso wie er Augusta garantierte, daß sie sich nicht mehr in ihre Privatangelegenheiten einmischte. Zwei Tage pro Woche in Begleitung von Charlotte in der Londoner Gesellschaft wären schwierig, zugegeben, aber auszuhalten. Besonders, wenn man bedachte, daß sie die restlichen fünf Tage der Woche für ihre eigenen Interessen nutzen konnte, ohne ständige Unterbrechungen und ohne Angst vor Entdeckungen, mit denen sie zur Zeit leben mußte.
    Augusta sah lächelnd den Butler an. »Mr. Tiswell, habe ich Ihnen schon gesagt, wie wahrhaft unverzichtbar Sie für diesen Haushalt geworden sind?«
    Tiswell lächelte nur und nahm einen Schluck Tee.

Kapitel 6
    Mit der üblichen Zwanglosigkeit wurde Noah in den freundlichen, nach hinten gelegenen Salon gebeten. Der Butler Finch begrüßte ihn durch die Vordertüre und nickte nur in die entsprechende Richtung, bevor er sich in seine Kammer zurückzog.
    Der Salon war ausgesprochen weiblich im Dekor mit seinen hellgelben und grünen Farbtupfern, die überall an den Wänden, den Fenstern und über die edlen Satinholzmöbel verteilt waren — zusätzlich erhellt durch das Sonnenlicht, das scheinbar ununterbrochen durch die hohen Flügelfenster flutete. Die Fenstersimse wurden von kuriosen, winzigen Porzellanfigürchen bevölkert. Dieselbe weibliche Eleganz war in jedem Raum des bescheidenen georgianischen Hauses aus rotem Backstein präsent, und so sollte es auch sein, denn solange Noah sich erinnern konnte, hatte hier niemals ein anderer Mann als Finch gelebt.
    In diesen Hallen hatte Noah als Kind gespielt, war mit seinen Brüdern das polierte Treppengeländer aus Walnußholz hinuntergerutscht oder hatte sich im Lastenaufzug versteckt und den armen Finch zu Tode erschreckt, wenn er ihm zufällig über den Weg lief. Es war einer dieser Orte, an denen man sich sofort willkommen fühlte, wo Noah als Kind Wärme und Geborgenheit erfahren hatte - dieselbe Wärme und Geborgenheit, die er jetzt brauchte und in der Savile Row Nummer 17 auch bekommen würde, dem Haus seiner unverheirateten Tante Amelia Edenhall. Noah blieb im Türeingang stehen und beobachtete zwei Frauen, die sich am anderen Ende des Hauses an einem Pembroketisch gegenübersaßen. Einige Spielkarten lagen vor ihnen ausgebreitet, daneben stand ein Tablett mit Tee. Es sah unberührt aus — die Tassen noch ordentlich aufeinander gestapelt — ebenso wie die kleine Schale mit Konfekt.
    Die Frauen waren so in ihre Karten vertieft, daß sie ihn nicht bemerkten.
    »Siehst du, Betty«, plapperte die ältere von beiden, den Kopf mit dem Häubchen über die Karten gebeugt, »du mußt gut aufpassen, Pikett ist nicht so schwierig, wenn du es erst einmal gelernt hast. Nun, meine Liebe, du bist die Altere und ich bin die Jüngere, natürlich nur, was das Spiel betrifft, da wir ja beide sehr wohl wissen, daß ich in Wahrheit die ältere von uns beiden bin. Aber als die ältere des Spiels darfst du einige Karten ablegen und durch neue vom Talon ersetzen. Hm? Was, meine Liebe? Oh, der Talon. Das ist hier dieser kleine Stapel Karten. Ja, meine Liebe, ich weiß, es ist ein komischer Name, aber so nennt man das nun mal, ich versichere es dir.«
    Noah konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Hast du deine Lektion immer noch nicht gelernt, Tante? Es ist kein Wunder, daß du deine Angestellten nie längere Zeit halfen kannst. Du bringst ihnen alle deine Kartentricks bei, und dann erkennen sie, daß sie mehr Geld beim Kartenspielen verdienen können, als bei dir im Haus.«
    Amelia Edenhall drehte sich auf dem Stuhl um, um ihren jüngsten Neffen anzusehen. »Ah, Noah, mein Lieber«, sagte sie und ignorierte völlig seine Bemerkung. »Du kommst wie gerufen. Komm her, du kannst den Dritten übernehmen und mir helfen, Betsy das Spiel zu erklären. Sie ist seit dieser Woche neu bei uns, aber sie versteht sehr wenig von Karten.« Sie wandte sich wieder dem Dienstmädchen zu. »Betsy, meine Liebe, dies ist mein jüngster Neffe, Lord Noah Edenhall, er sieht verteufelt gut aus, findest du nicht? Aber erlaube ihm nicht, dich hereinzulegen, meine Liebe. Er ist ein gerissener

Weitere Kostenlose Bücher