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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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wechseln. Doch die Geschichte der beiden Männer war wohl bekannt. Es war nur eine Frage der Zeit, bevor jemand sie zusammen sehen würde. Dann wären alle Augen auf sie gerichtet und auf den »Jungen«, der sich hinter Noah verkroch.
    Noah wußte, er mußte Augusta schnell hier herausbekommen. Er zuckte mit den Achseln. »Dann ruf doch Ragget, es ist mir völlig egal.«
    »Du wirst noch bereuen, daß du dich hier eingemischt hast, Edenhall.«
    Atherton drehte sich um und eilte davon, um den Clubbesitzer zu holen. Wolfton, sein allgegenwärtiger Schatten, folgte ihm.
    Als sie weg waren, packte Noah Augusta am Arm und führte sie durch eine nahe Seitentür.
    »Wohin bringen Sie mich?«
    »Komm einfach mit und sei still.«
    Er führte sie zu einer weiteren Tür, die zu einem kleinen Treppenschacht an der Rückseite des Gebäudes führte, eine Treppe für die Angestellten, die im Küchentrakt endete. Sie gingen hindurch, ohne bemerkt zu werden, und schlüpften schnell hinaus auf den Hof.
    In sicherer Entfernung von dem Haus drehte Noah sich um, um sie zur Rede zu stellen, immer noch ihren Arm festhaltend. »Jetzt hast du genau fünf Sekunden, um das Ganze zu erklären.«
    Aber Augusta dachte nicht daran. Bevor Noah überhaupt wußte, wie ihm geschah, hatte sie sich herausgewunden und ließ ihn mit der Jacke am Ärmel stehen, während sie zu den Stallungen rannte. Ein Aufblitzen von heller Haut und dunklem Haar, und sie war verschwunden.
    »Warte nur, du kleines...«
    Noah jagte hinterher und verfolgte sie in den Stall. Es gab kein Licht, noch nicht einmal Mondlicht, um sich zu orientieren. Er hielt inne und lauschte in die Dunkelheit. Die einzigen Geräusche kamen von den Pferden, die sich ruhelos in ihren Ställen bewegten. Dann schloß sich die Stalltüre und er hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde. Kurze Zeit später rollte eine Kutsche durch die Stallgasse.
    Noah wußte, das nächste Mal, wenn er Lady Augusta Brierley sehen würde, hätte er keine andere Wahl, als sie umzubringen.
    Ein Pferd wieherte ihn aus der Dunkelheit heraus an, einem Lachen nicht unähnlich. Noah hätte schwören können, daß es sein eigenes Pferd war, Humphrey.
    Eine Viertelstunde später hörte Noah, wie der Riegel der Stalltüre zurückgeschoben wurde. Sie öffnete sich, und zum Vorschein kam ein Stalljunge, derselbe, der am früheren Abend sein Pferd in Empfang genommen hatte. Vom Mondlicht umgeben erblickte er Noah sofort, der auf einem Heuballen saß. »Mylord?«
    Noah stand auf und entstaubte seine Reithosen. »Ja, Harry, ich bin’s.« Dann nahm er die Jacke, die Augusta getragen hatte, und ging zur Tür. »Mein Pferd, Harry, wenn du so gut sein würdest.«
    Augusta schloß leise die Türe zu ihrem Schlafzimmer und lauschte einen Moment, um sicherzugehen, daß ihr niemand folgte. Glücklicherweise war sie Charlotte nicht über den Weg gelaufen, als sie ins Haus zurückgekehrt war. Hätte ihre Stiefmutter sie so zu Gesicht bekommen, nur in Hemd und mit schmutzigen Burschenhosen bekleidet, das Haar offen und wild über die Schultern hängend, hätte sie mit Sicherheit einen Schlaganfall bekommen.
    Ein weiterer Fehlschlag! Dieser Ausflug war eine schreckliche Niederlage, und die Schuld daran hatte einzig und allein dieser abscheuliche Lord Noah Edenhall. Wirklich, wenn er sich nicht wieder einmal eingemischt hätte, wäre sie erfolgreich gewesen. Sie wäre in das Spielzimmer gegangen, hätte die Aufmerksamkeit des Grafen auf sich gezogen und hätte ihn beschworen, sich draußen heimlich mit ihr zu treffen, und sie hätte ihm endlich ...
    Augusta saß kerzengerade auf dem Bett, ihre Hand legte sich vor ihren offenen Mund. Oh, großer Gott, nein. Die Jacke, die Innentasche. In ihrer Eile, vor Noah zu flüchten, hatte sie völlig vergessen, was sie hineingetan hatte. Sie war aus der Jacke geschlüpft und hatte sie ihm überlassen.
    Und jetzt hatte Noah sie. Er hatte die Jacke.
    Und damit hatte er auch ihr Geheimnis.
    Noah saß im Arbeitszimmer in seinem Haus auf der Charles Street, ein Glas mit Brandy neben sich auf dem Beistelltisch.
    Das Feuer brannte niedrig zu seinen Füßen und obwohl er die Uhr nicht sehen konnte, wußte er, daß es bereits weit nach Mitternacht war. Er war schon eine ganze Zeit lang zu Hause, denn er hatte Robert, Christian und Tolley bei White’s verlassen, bald nachdem er von Harry aus dem Stall befreit worden war. Als er wieder hineingegangen war, hatte nur Robert etwas zu seiner Abwesenheit gesagt. Er

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