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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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er sich, egal von welcher Seite er es auch betrachtete, egal wie sehr es ihn von seinen quälenden Gedanken lösen könnte, niemals zu einer Heirat mit Sarah durchringen könnte. Er weigerte sich, Sarah auf eine solche Zukunft zu beschränken, wo sie doch so viel mehr verdiente. Sarah verdiente es, glücklich zu sein. Sie verdiente es, angebetet, bewundert, umsorgt zu werden. Sie verdiente mehr, als er ihr je geben könnte. Und sie würde mehr bekommen, eine Liebe mit mehr Fürsorge, wundervoller als das, was sie glaubte, für ihn zu empfinden. Noah war sicher, daß sie es bekommen würde. Aber nicht, wenn sie sich weiterhin zurückzog.
    »Nun, damit wäre die Runde beendet«, sagte Robert plötzlich und holte Noah von seinen Gedanken zurück zu den Karten. »Und ich glaube, mein Bruder könnte einen Brandy vertragen. Das heißt, wenn ich mir noch einen leisten kann. Wollen mal sehen, ob ich nicht einen Kellner finde ... oder vielleicht kann sich der Junge da drüben darum kümmern.«
    Noah sah so nebenbei zu der Gestalt hinüber, die am anderen Ende des Raumes durchs Dunkel schlich. Als der Junge vorbeiging, hätte er schwören können, etwas flüchtig wiedererkannt zu haben, etwas bekanntes, eine nachtschwarze Strähne auf Haut, fahl wie das Mondlicht, genau wie ...
    Guter Gott, verlor er den Verstand?
    Robert machte Anstalten aufzustehen. »Wenn Sie mich entschuldigen wollen, Gentlemen.«
    »Nein«, sagte Noah und streckte die Hand aus, um ihn aufzuhalten. »Ich gehe.«
    Ohne auf Roberts irritierten Blick zu achten, stand er auf und durchquerte den Raum. Noah entdeckte Lord Belgrace, der sich in der Ecke mit einem Bekannten bei einem Glas Portwein unterhielt. Er wollte nicht glauben, was er schon vermutet hatte, daß nämlich Augusta den Grafen ausgerechnet bei White’s aufsuchte. Er versuchte sich einzureden, daß er sich täuschte, während er sich dem Jungen näherte. Die Jacke war zu groß, die Reithosen saßen wie ein Sack, gut, aber es würde ihm doch sicherlich auffallen, wenn sich darunter weibliche Formen verbergen würden, oder nicht?
    Als er bei dem Jungen angekommen war, hatte Noah sich überredet, daß es unmöglich war.
    Bis er die schlanken, wohlgeformten Waden sah und die kleinen Füße in den Slippers.
    Guter Gott! Augusta hatte sich in White’s hineingestohlen, dem Heiligtum der männlichen Bevölkerung Londons. Einem der wenigen Orte, die für die Weiblichkeit ausdrücklich verboten waren. Kannte ihre Unverfrorenheit keine Grenzen?
    Noah blieb unmittelbar hinter ihr stehen. Der ihr eigene, wohlvertraute Duft, würzig und blumig, erreichte ihn und überzeugte ihn schließlich, daß es tatsächlich sie war. Und so sehr er sich auch dagegen wehrte: sie sah verdammt verführerisch in diesen Reithosen aus.
    »Brandy für mich und meine Begleiter, Junge, und beeil dich.« Er sah, wie sie los wollte, dann aber wieder stehenblieb. Offensichtlich überlegte sie, wie sie sich jetzt verhalten sollte. Er hatte mit Absicht seine Stimme verstellt, damit sie ihn nicht erkannte. Sie nickte, ohne sich umzudrehen, und versuchte, auf die andere Seite des Tisches zu entkommen.
    Noah verfolgte sie und verstellte ihr den Fluchtweg. »Und noch etwas Brot und Käse.«
    Sie nickte wieder, den Kopf gesenkt, und versuchte, sich in die andere Richtung davonzumachen. Er schnitt ihr wiederum den Weg ab und fügte hinzu: »Und einen goldenen Apfel!«
    Sie saß in der Falle. Er wußte es, sie wußte es. Und sie hatte ihn erkannt. So, wie sie jetzt standen, befand Augusta sich im Dunklen und wurde durch ihn vor den Blicken der anderen verborgen. Langsam hob sie das Kinn. Da sie keine andere Wahl hatte, blickte sie ihn einfach nur an.
    »Sind Sie langsam fertig?« flüsterte sie und sah an ihm vorbei suchend durch den Raum. Sie hatte ihre Brille nicht auf, und er beobachtete sie, wie sie mit zusammengekniffenen Augen die Herren hinter ihm studierte. Noah wartete, bis er sicher war, daß sie Belgrace erkannt hatte, und der Ausdruck auf ihrem Gesicht bestätigte ihm, daß sie tatsächlich wegen des Grafen gekommen war.
    »Man findet nicht jeden Tag eine Lady in Burschenkleidung in einem Club, der ausschließlich Männern Vorbehalten ist. Man kann es doch einem Gentleman nicht verübeln, wenn er ein bißchen Spaß haben will.«
    Sie runzelte die Stirn. »Würde ich auch nicht, wenn ein Gentleman anwesend wäre.«
    Noah lächelte über ihren Sarkasmus. »Sie verletzen mich, besonders, da ich mich doch Ihnen gegenüber immer

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