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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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besonders, daß er sich so mit ihr quälte?
    Noch während er nachdachte, schlug er Everton eine Partie Pikett vor. Der Graf teilte aus und plazierte die übrigen Karten zwischen ihnen auf dem Tisch. Noah tauschte drei seiner Karten aus, Everton vier, bevor er das, was im Talon blieb, aufgedeckt hinlegte.
    Noah hatte seine Karten vor ihm durchgesehen. »Punkt sieben«, sagte er und kündigte sein Eröffnungsspiel an. Gleichzeitig begann er zu überlegen, was er dem Grafen sagen wollte. Zuerst würde er den Mann durch das Kartenspiel zu seinem Verbündeten machen.
    »Macht?« fragte Everton.
    »64.«
    »Gut.«
    Nachdem sie die nächsten Durchgänge hinter sich gebracht hatten, gewann Noah schnell das erste Spiel. Sie befanden sich im letzten Spiel der Partie, als Everton frei heraus sprach. »So, mein Junge, du erwartest doch wohl nicht, daß ich dir abnehme, daß du wirklich nur hergekommen bist, um mit einem angestaubten alten Bussard wie mir ein oder zwei Spiele zu spielen. Da steckt bestimmt noch mehr dahinter. Raus damit jetzt.« Noah sah den Grafen an. »Eigentlich, Mylord, haben Sie recht. Es gab noch einen anderen Grund, weshalb ich Sie heute abend aufgesucht habe. Es hat mit etwas zu tun, auf das ich zufällig gestoßen bin, als ich gestern abend bei White’s war.«
    Everton hob eine Augenbraue. »White’s, sagst du? Hm, ich bin schon mindestens eine Woche nicht mehr im Club gewesen, und ich vermisse nichts. Also, was immer es auch sein mag, es ist wahrscheinlich nicht von mir.«
    »Kurioserweise war ich der Meinung, Sie könnten etwas damit anfangen.« Noah griff in seine Jacke. »Wenn es nicht Ihres ist, sind Sie vielleicht in der Lage, den wahren Besitzer des Gegenstandes in Erfahrung zu bringen.«
    Er faltete das Blatt Papier auseinander, das er in Augustas Jacke gefunden hatte, und legte es vor Everton auf den Tisch.
    Der Graf warf einen Blick darauf, aber wenn er es erkannt haben sollte, verbarg er äußerst geschickt jede Reaktion vor Noah. Er blinzelte nicht einmal mit den Augen, als er seine Aufmerksamkeit wieder den Karten zuwandte. »Interessante Arbeit, Edenhall, aber ich kann nicht behaupten, daß ich es schon mal gesehen hätte. Du sagst, du hättest es bei White’s gefunden? Merkwürdige Dinge gehen dort vor. Wirklich. Tut mir leid, daß ich dir keine Hilfe sein konnte, mein Junge.« Irgendwie glaubte Noah nicht, daß Everton das Papier oder seine geheimnisvollen Zeichen unbekannt waren. Obwohl er sich nichts anmerken ließ, wußte der Graf etwas. Noah entschloß sich, ihn weiter unter Druck zu setzen.
    »Ich wollte das Ding schon ins Feuer werfen, aber es packte mich mehr und mehr die Neugier, seine Bedeutung zu entschlüsseln. Ich habe versucht, hinter den Ursprung des Blattes zu kommen, indem ich mir die Zeichen genauer ansah. Merkwürdiges Muster. Irgendwie fast mystisch, meinen Sie nicht auch?«
    »Mystisch?«
    »Ja.« Noah grinste. »Zuerst dachte ich sogar, ich wäre auf eine Art Hexenspruch gestoßen, aber dann sagte ich mir, daß solch eine Kreatur nicht in unserer heutigen Zeit und ganz bestimmt nicht in einer so zivilisierten Stadt wie London zu finden wäre.«
    Everton lachte, aber es klang irgendwie gezwungen, angespannt, übertrieben. »Eine Hexe? Hier in London? Eine komische Vorstellung, meinst du nicht?« Er sah zu Noah hinüber, um festzustellen, ob er sich von seinem Frohsinn anstecken ließ. Er räusperte sich und fügte dann hinzu: »Wirklich, äußerst komisch.« Kurze Zeit später hatte der Graf sich wieder gefaßt und sagte: »Du weißt, Edenhall, ich habe eine ziemlich umfangreiche Bibliothek. Ich könnte dieses Blatt nehmen und versuchen, es anhand meiner Quellen für dich zu entschlüsseln.«
    Als er das sagte, überschlug sich seine Stimme — nur leicht, aber es war die Bestätigung, die Noah brauchte. »Ich danke Ihnen, Mylord, aber ich denke, ich werde selbst versuchen, es herauszubekommen. Wissen Sie, was hat man schon von der Jagd, wenn man nicht selbst reitet? Aber ich werde es Sie selbstverständlich wissen lassen, wenn ich das Geheimnis entschlüsselt habe.« Er legte seine Karten auf den Tisch. »Es sieht so aus, als ob unser Kartenspiel auch zum Ende gekommen wäre. Gratulation, Mylord, ich habe ordentlich Prügel bezogen.« Und mit diesen Worten nahm er das Blatt Papier, verbeugte sich leicht, drehte sich um und verließ den Raum.

Kapitel 19
    Das Päckchen kam früh am nächsten Morgen und wartete in der Halle auf Augusta, bis diese am Nachmittag

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