Eine Luege ist nicht genug
kämpfte. Mutter des besten Freundes. Mutter des besten Freundes.
Entweder war der Topf aus Blei gemacht, oder diese fleischfressende Pflanze darin hatte gerade erst eine kleine Kuh verschlungen. »Puh«, sagte ich, nachdem ich das Schwergewicht so vor meiner Brust verschoben hatte, dass ich seiner Herr werden konnte. »Okay. Wohin damit?«
»Du bist so ein Schatz. Einfach da rein, in den Vorraum.«
Ich konnte nicht sehen wohin ich ging. Also musste ich Mrs Prince beim Wort nehmen, dass der kleine heiße Raum, zu dem sie mich führte, so was wie ein Vorraum war. Nach einem kurzen Hin und Her stellte ich die Pflanze da ab, wo sie es haben wollte, und war wieder in der Lage, mich aufzurichten und umzuschauen. Wir waren in einer alten Werkhalle, die zu einem kleinen Bühnenhaus umgebaut worden war. Das Foyer hatte einen hübschen, selbst gebauten Imbissstand und einen Kartenschalter auf der einen Seite, auf der anderen lag eine Toilette. Durch die offene Tür konnte ich Reihen von angeschraubten hölzernen Theaterstühlen in aufsteigenden Reihen sehen. Das war früher wohl die Garage gewesen.
»Das kommunale Theater?«, fragte ich zwischen zwei Schnaufern.
»Das Denmark Ensemble«, meinte Mrs Prince.
Einer der Schauspieler begrüßte sie auf dem Weg nach drinnen im Vorbeigehen. An der Wand kündigte ein Plakat das aktuelle Stück an. » Rosenkranz und Güldenstern sind tot «, las ich laut.
»Kennst du das Stück?«
»Ich war in dem Film, auf der Bühne hab ich es nicht gesehen.«
»Oh, dann musst du kommen!«, sagte Mrs Prince und legte ihre Hände auf meine Schultern. Mir fiel auf, dass sie gerne Leute anfasste. »W ir alle an einem Abend im Theater, das müssten wir doch schaffen.«
Ich vermutete, dass sie meinte, sie würde Claude mitbringen und ich Hamilton. Die Zusammenstellung gefiel mir nicht so toll, aber bei Mrs Prince konnte man nur schwer nein sagen.
»Soll ich Ihnen bei noch etwas helfen?«, fragte ich.
Es stellte sich heraus, dass dieser Hanf Brüder hatte und fast eine halbe Stunde spielte ich für Mrs Prince das Arbeitspferdchen. Die ganze Zeit, in der ich da arbeitete, fragte ich mich, ob sie irgendetwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun hatte. Sie wirkte so nett, fürsorglich und harmlos. Aber mir kam auch wieder Hamiltons Vater auf dem Videoband in den Sinn. Das erschöpfte weiße Gesicht mit der schrecklichen pockennarbigen Haut. Was hatte er noch mal gesagt? Dass er versuchen würde, seine Krankheit von seiner Frau fernzuhalten? Aber es gab keine Möglichkeit, dieses Gesicht zu verbergen. Sie musste gewusst haben, dass da was nicht stimmte. Warum aber hatte sie ihn dann glauben lassen, sie würde es nicht bemerken? Oder hatte Mrs Prince sich scheinbar von ihm vortäuschen lassen, dass alles klar wäre, weil sie selbst diejenige war, die ihn vergiftete?
Ich stellte die letzte Pflanze da hin, wo sie es haben wollte und Mrs Prince legte die Hand auf meinen Arm.
»Ich kann dir gar nicht sagen, wie du mir geholfen hast. Hier, setz dich hin. Ich hol dir was zu trinken und wir können ein bisschen bei der Probe zusehen. Es sei denn, du musst irgendwohin.«
Ich sagte ihr, dass ich das nicht müsste und setzte mich ein paar Reihen weiter oben hin, doppelt so hoch wie die Bühne. Eine Handvoll Schauspieler machten Stretchübungen, sprachen tonlos ihre Dialoge und reinigten ihre Aura oder was immer auch sonst es sein mag, womit sich Schauspieler auf eine Aufführung vorbereiten. Es schien ihnen völlig egal zu sein, dass ich ihnen zusah, was sie, nahm ich an, zu richtigen Schauspielern machte. Mrs Prince kam mit zwei Wasserflaschen zurück und setzte sich neben mich.
Es war eine einmalige Möglichkeit, Antworten auf einige meiner Fragen zum Tod von Rex Prince zu bekommen, doch ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte. »Also, Mrs Prince, ich hab gerade überlegt, ob Sie Claude geholfen haben, Ihren Mann umzubringen, damit Sie zusammen die Papierfabrik übernehmen können.« Während ich innerlich noch um einen witzigen Einstieg rang, fing sie selbst das Gespräch an.
»Horatio, hast du eine Ahnung, was mit Hamilton los ist?«
Ich lehnte mich zurück und legte die Füße auf den Sitz vor mir.
»Ich weiß, dass er wegen meiner Heirat mit Claude nicht glücklich ist«, erzählte sie mir. »Aber da scheint noch was anderes zu sein. Ich hab ihn noch nie vorher so erlebt. So …«
»Außer Kontrolle?«
»Ja.« Sie starrte ihre Wasserflasche an und ich holte tief Luft.
»Ich glaube, er hat immer
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