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Eine Luege ist nicht genug

Titel: Eine Luege ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Gratz
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Mundwinkel aufsteigen und drückte seine Zigarette hinten an der Stuhllehne aus.
    »W enn ich das wüsste, Kumpel, wäre das nur für Fords Ohren bestimmt.«
    »W as so viel heißt, wie dass du es nicht weißt.«
    Wieder lächelte Candy. »Jedenfalls tut es mir leid, dass ich dich zusammengeschlagen habe. Ich musste dir nur klarmachen, dass ich dich kriege, wann immer ich will, nur für den Fall, dass du beschließt, deinem Freund Hamilton von mir und Branff zu erzählen.«
    »Botschaft angekommen«, sagte ich. »Aber du hättest es auch besser wissen können. Es ist mir total egal, ob Elsinore Paper verkauft wird oder nicht. Ich suche nur nach einem Mörder.«
    » Buena suerte dann, Amigo«, sagte er und schlüpfte wieder in seine Rolle. »Du wirst es brauchen.«

Fünfzehntes Kapitel

    Ich war ein bisschen überrascht, an diesem Nachmittag Candys Mazda auf dem Parkplatz des kommunalen Theaters von Denmark zu sehen. Das Stück sollte erst in ein paar Stunden anfangen, und daher waren nur die Schauspieler und das Bühnenpersonal drinnen, die die Aufführung heute Abend vorbereiteten. Ich sah mich nach ihm um, während ich in das behelfsmäßige Foyer ging. Er hatte seinen Text ja bereits aufgesagt, doch mein Rücken und mein Ego waren immer noch angeschlagen, und ich war nicht wild auf eine Zugabe.
    Ein Mädchen, ein paar Jahre jünger als ich, arbeitete hinter dem Kartenschalter, als ich hereinkam. Sie hatte Zöpfe und eine Zahnspange, mit der sie den Metalldetektor am Flughafen in Alarm versetzen würde.
    »Oh, hallo«, sagte sie. »Es tut mir leid, der Kartenverkauf geht erst in einer Stunde los.«
    »Ich bin hier, um zu helfen«, teilte ich ihr mit. »Mrs Prince hat mir gesagt, ihr braucht noch jemand um Programme zu verteilen.«
    »Klasse!«, sagte sie für meinen Geschmack etwas zu munter. »W ie heißt du?«
    »Horatio. Horatio Wilkes.«
    »He! In dem Stück kommt auch einer mit dem Namen Horatio vor!«
    »Im Ernst?«
    »Ja, aber das ist nur eine Nebenrolle.«
    Ich versuchte zu lächeln. Sie zog eine Liste hervor und runzelte die Stirn. »Also ich finde deinen Namen nicht auf der Liste mit Helfern, und wir haben schon jemand, der wegen der Programme kommt …«
    »Du weißt doch, wie das läuft. Die Leute tauchen nie auf, wenn sie helfen sollen.« Ich knipste meinen Charme an. »Außer wenn ihnen das Theater echt wichtig ist. Schauspielerst du auch?«
    Sie wurde rot. »Hier nicht. Noch nicht. Aber ich war die Anna in Der König und ich an der Middle School hier in Denmark.«
    »Ich wette, du warst der Knaller«, meinte ich und tat so, als würde ich mich umsehen. »Und wo sind jetzt die Programme?«
    »Oh«, sagte sie, immer noch etwas zu sehr dieser Liste ergeben. »Ich weiß nicht …«
    »Das geht klar, Lynn«, sagte eine mir bekannte Stimme von hinten. Candy stand total aufgebrezelt im Durchgang zum Theater gegen den Türrahmen gelehnt. Ich war nicht begeistert, dass er sich schon zum zweiten Mal an diesem Tag von hinten an mich herangeschlichen hatte, auch wenn er diesmal keine Botschaft mit den Fäusten übermitteln wollte. »Mrs Prince hat ihn geschickt«, sagte er zu dem Mädchen. »Er ist in Ordnung.«
    Lynn wurde wieder rot, aber diesmal aus Verzückung. Candy hatte allein mit seinem Auftreten das geschafft, was mir mit all meinem Gerede nicht gelungen war. Nicht dass ich nicht dankbar gewesen wäre, aber ich fragte mich, warum Candy mir überhaupt half. Vielleicht wollte er sehen, was ich vorhatte, oder er fühlte sich schuldig, weil er meine Leber beschädigt hatte. Was auch immer der Grund war, jedenfalls dankte ich ihm, und das Mädchen mit der Zahnspange ging nach hinten, um die Programme zu holen. Solange sie weg war, ließ Candy den Akzent wieder weg.
    »Ich hab nicht erwartet, dich hier zu treffen«, meinte er.
    »Und dich erst, hier in einem Theater«, sagte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Hab mir gedacht, es könnte nichts schaden, in Bewegung zu bleiben, die Zeit zu nutzen. Es ist eine miese Inszenierung. Aber was zum Teufel soll’s – ich war schließlich hier, und weiß der Himmel, in dieser Stadt gibt es ja sonst nichts zu tun. Außerdem ist es eine reizvolle Rolle. Ich bin der Spieler.«
    »Das hätte ich mir ja denken können.«
    Candy lächelte. Dann musterte er mich und versuchte herauszubekommen, was ich mit den Programmen vorhatte, konnte aber den Haken nicht erkennen. »Denk einfach dran, was ich dir gesagt hab.«
    »Einige Körperteile erinnern sich sehr genau.«
    Als

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