Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
bessere?“
„Sprich mit ihm! Sag wenigstens
du die Wahrheit und mach ordentlich Schluss mit ihm.“
„Auf gar keinen Fall! Ich will
ihn nie mehr sehen und damit basta. Er hat es nach all seinen Lügen nicht
verdient, dass ich zu ihm ehrlich bin. Das hat er sich selber zuzuschreiben.“
„Wenn du unbedingt meinst“, in
Gaias Stimme schwang Zweifel mit, doch sie war trotzdem entschlossen, loyal zu
bleiben. „Es ist ja schließlich und endlich deine Sache.“
„Und sag bitte auch Michele, er
soll dichthalten!“
„Ja, mache ich.“
Es fiel Gaia sehr schwer, ihr
Versprechen zu halten, aber sie schlug sich tapfer. Und tatsächlich dauerte es
nicht lange und Alessandro stand vor ihr.
Drei Tage, nachdem Lara sie
eingeweiht hatte, kam er das erste Mal. Natürlich kannte er die Zeiten, in
denen Gaia arbeitete und wusste auch, wann am wenigsten los war und so hatte er
sie in einem Moment angetroffen, in dem sie alleine waren.
Nach einer kurzen Begrüßung, die
Gaia äußerst frostig erwiderte, kam er sofort zur Sache.
„Gaia, was ist los? Wo ist Lara?“
„Weiß ich nicht.“
„Das glaube ich dir nicht! Ich
will wissen, was passiert ist, sie ist wie vom Erdboden verschwunden,
beantwortet meine Anrufe nicht und gibt kein Lebenszeichen von sich! Ihr ist
doch hoffentlich nichts zugestoßen?“
Ungerührt vom drängenden Ton in
seiner Stimme fuhr sie damit fort, die Gläser aus den Regalen zu nehmen, sie
alle einzeln zu polieren und dann wieder an ihren Platz zu stellen.
„Zugestoßen? Nein, außer dir ist
ihr nichts zugestoßen! Ich an ihrer Stelle würde dir die Augen auskratzen.“
„Verdammt noch mal, nun sag mir
schon, was hier gespielt wird! Du weißt ganz offensichtlich mehr als ich und
ich finde, ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, was in aller Welt hier
eigentlich passiert!“
„Ach! Und du hast also wirklich
keine Ahnung?“
„Nein! Ich komme aus Rom zurück
und fahre sofort hierher, weil ich sie am Telefon nicht erwische, finde das
Haus leer und verschlossen und von ihr keine Spur. Im Hotel weiß kein Mensch
etwas von ihr und mit keinem hat sie geredet.“
„Vielleicht ist sie nach
Deutschland zurück.“
„Das ist unmöglich. Sie hat mir
einen Brief hinterlassen, hat mir alles erklärt, hat ja sogar geschrieben, dass
sie mich heiraten wird – und jetzt soll sie einfach verschwunden sein?“
„Warum nicht? Sie hat es sich
eben anders überlegt!“
„So ein Unsinn! Das glaube ich
dir niemals, das würde sie auf keinen Fall tun, dafür kenne ich sie viel zu gut ...“
„Ja, wenn du meinst“, nun verlor
Gaia ihre mühsam erkämpfte Beherrschung. „Du kennst sie so gut, dass du sie
monatelang anlügen musstest und ihr nicht die Wahrheit sagen konntest?“
Schockiert starrte Alessandro sie
an. Ihm stockte der Atem – was Gaia da andeutete, war völlig unmöglich!
„Sie hat es erfahren? Aber wie in
Gottes Namen? Ich habe doch alles getan, was möglich war ...“
„Ich weiß ja nicht, was du dir
dabei gedacht hast und warum du ihr unbedingt weismachen musstest, du seiest
nur ein armer Schlucker, aber mit deinen Lügen und dem ganzen Theater hast du
bei ihr genau ins Schwarze getroffen!“, fuhr sie wütend fort. „Und erzähl mir
nicht, wie leid dir das tut, du hast viel zuviel Unheil damit angerichtet!“
„Ich hatte meine Gründe, ihr
nicht die Wahrheit zu sagen“, versetzte er grollend. Das Adrenalin schoss noch
immer in Strömen durch seinen ganzen Körper, seine Knie zitterten plötzlich und
er hatte Mühe, einen klaren Kopf zu behalten. Was war da nur schief gegangen?
„Das glaube ich dir gerne!“
„Sehr persönliche Gründe.“
„Die will ich auch gar nicht
wissen, sie interessieren mich nicht im Geringsten!“, wütend schleuderte sie
ihren Putzlappen in die Ecke und funkelte ihn giftig an. „Du interessierst mich
überhaupt nicht, kapiert? Was mich interessiert, ist die Tatsache, dass du
einen wunderbaren Menschen so tief verletzt hast, wie man es sich gar nicht
vorstellen kann!“
Alessandros Gesicht wirkte auf
einmal grau und müde.
„Ich wollte einfach nur sicher
sein, dass sie nicht mein Geld will, sondern mich“, erklärte er mit dumpfer
Stimme. „Manaccia!“
„Na, das hast du ja fein
hingekriegt! Glaubst du eigentlich wirklich, dass wir Frauen alle nur hinter
Geld her sind? Du hast ja überhaupt keine Ahnung, was in uns vorgeht.“
„Das verstehst du nicht!“
„Nein und ich will es auch gar
nicht verstehen! Lara hat dein Geld
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