Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
keinerlei Beachtung geschenkt.
„Ich habe das deutsche Auto vorne
an der Straße gesehen und mir gedacht, ich sehe mal nach, ob das nicht
vielleicht Lara mit ihrer Freundin ist.“
„Das haben Sie gut gemacht“,
lobte Valerie, „denn sonst hätte ich Sie vielleicht gar nicht zu Gesicht
bekommen. Möchten Sie einen Schluck?“ Sie bot ihm einen Becher Prosecco an.
„Leider sind die Gläser dem Anlass nicht angemessen, aber der Inhalt ist gut
gekühlt.“
„Sehr nett, aber nein,
danke", lehnte er höflich ab, „übrigens möchte ich Lara für einen der
nächsten Tage zu einem Ausflug einladen, das gilt selbstverständlich auch für
Sie, wenn sie mitkommen möchten. Und falls Lara ja sagt.“
„Das wird sie, Alessandro, das
wird sie bestimmt. Ich weiß nur nicht, ob ich lange genug bleibe, um dabei sein
zu können.“
„Überlegen Sie es sich. So, dann
lass ich euch beide mal wieder alleine. Schönen Nachmittag noch.“
„Danke, Ihnen auch.“
Als er weg war, wandte Valerie
sich zu Lara.
„Wenn du dir den entgehen lässt,
sollte man dir eine Tracht Prügel verabreichen, ist dir das klar? Männer wie
der wachsen nicht auf den Bäumen. Einen so attraktiven, charmanten und
höflichen Kerl habe ich selten getroffen.
„Ja, er hat sich absolut von
seiner Schokoladenseite gezeigt. Aber irgendwie traue ich ihm nicht über den
Weg. Er ist so undurchsichtig, so eigenartig. Er wollte dich absichtlich
einwickeln und das ist ihm prächtig gelungen, nur denke ich, er kann auch
anders.“
„Jeder kann auch anders. Auch
dein toller Andreas konnte anders, wie du weißt.“
„Das ist nicht fair.“
„Doch, ist es. Was willst du
eigentlich? Er hat eine klasse Figur, sieht verdammt gut aus, macht einen sehr
anständigen Eindruck und vor allen Dingen ist das mal endlich ein echter Mann
im wahrsten Sinne des Wortes. So was sehe ich auf den ersten Blick und du
weißt, da täusche ich mich selten. Sei mal ehrlich, da ist wirklich noch nichts
gelaufen zwischen euch? Und das bei diesem knackigen Hintern und all seinen Anspielungen,
von denen du mir erzählt hast?“
„Nicht das Geringste. Wir sind
ein bisschen herumgefahren und haben miteinander Billard gespielt, das war aber
auch schon alles. Immerhin möchte er, dass wir Freunde werden.“
„Das ist nur der Anfang. Glaub
mir, der will mehr, da kannst du dir sicher sein. Er macht es eben bloß nicht auf
die plumpe Art, sondern mit Stil und Niveau. Ich hab doch gesehen, wie er dich
anschaut. Er steht auf dich und du gefällst ihm, was willst du mehr?“
„Vielleicht will ich nicht mehr,
sondern weniger. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wieder mit einem
Mann zusammen zu sein. Ich bin hier, um Abstand zu bekommen und das Ganze zu
verarbeiten. Ich glaube, das letzte, was ich jetzt brauchen kann, ist eine
Affäre, die mir wieder alles über den Haufen wirft.“
„Lara, ich glaube, du siehst das
ein bisschen zu eng. Wer redet denn von einer ernsthaften Affäre? Du sollst
einfach nur tun, wonach dir zumute ist. Und mit einem Mann wie Alessandro ins
Bett zu gehen, hat bestimmt noch keiner Frau geschadet. Lass dich von ihm
hofieren, lass dich ausführen, lass dir Komplimente machen! Was glaubst du, wie
sehr das dein angeknackstes Selbstvertrauen wieder auf die Beine bringt.“
Lara schüttelte unschlüssig den
Kopf.
„Ich weiß nicht recht, ich bin
eben nicht der Typ für eine Nacht. Ich kann dir nicht erklären wieso, aber
irgendwie hab ich das Gefühl, als sollte ich lieber die Finger von ihm lassen.“
„Warum das?“
Lara zögerte. Es fiel ihr schwer,
ihre Gefühle in Worte zu fassen, ohne sich dabei selber einzugestehen, dass der
Gedanke an seine Annäherungsversuche etwas in ihr in Bewegung brachte.
„Weiß nicht“, meinte sie lahm.
„Er fragt mich aus.“
„Was soll denn das heißen?“
„Er will einfach immer irgendwas
von mir erfahren. Und er sagt mir Dinge auf den Kopf zu, von denen er nichts
wissen kann.“
„Scheint ein guter Menschenkenner
zu sein.“
„Mir ist das eher unheimlich. Und
ich glaube, ich will ihn mir lieber nicht zu nahe kommen lassen.“
„Na, wenn du meinst!“ Valerie
lächelte verschmitzt in sich hinein. „Aber miteinander zu schlafen heißt ja
noch nicht unbedingt gleich sich nahe zu kommen. Bei dem da versäumst du meiner
Meinung nach wirklich etwas. Ich hätte mir in deinem Alter und noch dazu in
deiner Situation eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Selbstbestätigung ist doch genau das, was du
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