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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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jetzt brauchst, das Gefühl, dass
ein Mann sich für dich interessiert, dich begehrt, sich um dich bemüht – das
tut gut und das weißt du auch!“
    „Ja, ich weiß. Aber jetzt hör mal
wieder auf, mich zu verkuppeln! Warten wir ab, was passiert, vielleicht will er
ja wirklich nicht mehr, als mit mir befreundet zu sein.“
    Valerie lachte schallend.
    „Schmink dir das mal lieber gleich
ab, dein Alessandro ist nicht der Typ, der mit Frauen nur befreundet sein will,
der hat Feuer im Hintern und will es wissen! Aber wie du meinst, lass es darauf
ankommen und entscheide dich dann. Und vergiss all den Quatsch, den du gelernt
hast! Ich meine das, was sich gehört und was nicht und dass Urlaubsflirts
unglücklich machen. Du bist eine attraktive, junge Frau, du bist frei und du
kannst tun und lassen, was immer du willst. Den Rest kennst du und dein Alltag
holt dich früh genug wieder ein.“
    Lara gab ihr im Stillen Recht.
Trotzdem erschien ihr das Ganze nicht so einfach, wie Valerie annahm. Es war
ihr nicht gelungen, in ihren Schilderungen die Atmosphäre deutlich genug
einzufangen, die sie bei ihren Begegnungen mit Alessandro gespürt hatte und
vielleicht wäre es ein Fehler zu glauben, eine Affäre mit ihm würde keine
Spuren bei ihr hinterlassen. Dieser Mann griff viel zu schnell und viel zu tief
in ihr Innerstes ein, was sie faszinierte und zugleich in höchste
Alarmbereitschaft versetzte. Ein paar Sätze von ihm hatten ja schon gereicht,
sie in Verwirrung zu stürzen und dabei hatte sie bisher geglaubt, Erfahrung mit
Männern zu haben.
    „Ich überleg’s mir“, resümierte
sie laut. „Aber vorerst und vor allen Dingen will ich kein Durcheinander mehr
haben, sondern einfach nur meine Ruhe.“
    „Das kann ich gut verstehen. Die
letzte Zeit hat dich ganz schön mitgenommen, was?“
    „Ja. Und das sonderbare an der
ganzen Sache ist, dass mir jetzt, wenn ich zurück blicke, die Zeit davor noch
viel schlimmer vorkommt. Ich frage mich, wie ich die ganzen letzten Jahre
überstanden habe. Wenn ich nur daran denke, habe ich schon das Gefühl, ich
kriege keine Luft mehr.“
    Lara schüttelte sich. Ihr wurde
bewusst, dass sie fröstelte. Es war kalt geworden, die Sonne sank und der
nahende November kündigte sich mit einem unfreundlichen Windstoß an.
    „Lass uns gehen, Valerie, sonst
erkälten wir uns noch.“
    Sie standen auf und räumten ihre
Sachen zusammen.
    „Was mich betrifft, ich möchte
jetzt nach Goro in deine Hafenbar und eine Tasse heißen Tee trinken,
einverstanden?“
    Lara schüttelte missbilligend den
Kopf. „Und du hoffst, Alessandro dort zu treffen, damit du deine Fäden spinnen
kannst, hab ich Recht?“
    „Und ob du recht hast“, lachte
Valerie. „Los, machen wir uns auf die Socken.“
     
    „Hübsch ist es hier“, lobte sie,
als sie sich bei Loris an einen Fenstertisch gesetzt hatten. „Und hier hast du
gejobbt?“
    „Ja. Hat mir richtig Spaß
gemacht.“
    Ein paar junge Männer lehnten an
der Bar, andere saßen an den Nachbartischen. Die meisten kannten Lara und sie
grüßten sich freundschaftlich.
    „Es ist wie überall hier im
Süden", konstatierte Valerie, „die Jungs gehen sich amüsieren und die
Mädchen bügeln zuhause die Hemden. Sei bloß froh, dass du das hinter dir hast.
Diese Belastung mit deinem Beruf und dann noch der Haushalt und einen Mann wie
Andreas, dem du eigentlich nie etwas recht machen konntest, hat dich gewaltig
Kraft gekostet.“
    Lara sah sie forschend an.
    „Siehst du das so?“
    „Was meinst du?“
    „Dass ich Andreas nie etwas recht
machen konnte. War das aus deiner Sicht tatsächlich so?“
    „Natürlich. Ist dir das denn nie
aufgefallen? Genau das ist doch dein Muster die letzten Jahre gewesen. Zuerst
wolltest du es deinem Vater recht machen und hast etwas studiert, was dir nie
richtig gefallen hat", fing Valerie an, aufzuzählen. „Dann wolltest du es
deiner Mutter recht machen und hast einen ehrgeizigen Architekten geheiratet,
der aufstrebende Pläne hatte und ein vorzeigbarer Schwiegersohn war. Dann
wolltest du es deinem Mann recht machen, der nichts anderes im Kopf hatte, als
versnobte Parties und schnelle Autos. Wann um alles in der Welt willst du es
eigentlich mal dir selber recht machen?“
    Lara sah ihre Freundin
fassungslos an. Wusste inzwischen jeder besser über sie und ihr Leben Bescheid
als sie selbst?
    „Nun schau mich nicht an, als ob
ich von einem anderen Planeten käme, Lara. Es ist recht einfach, so etwas zu
durchschauen, wenn man

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