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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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unterhielt sich mit jedem, der
einen Moment der Aufmerksamkeit übrig hatte und war kaum zu bändigen. Ein
typisches Wirtshauskind, dachte Lara, keine Hemmungen vor vielen Menschen,
keine Angst vor Fremden und immer gut gelaunt! Gaia fand das allerdings weniger
erheiternd, sie war ziemlich gereizt.
    „Aber Michele! Wieso hat du Elena
denn nicht bei deiner Mutter gelassen? Hier stört sie doch nur, sie wird uns
ständig im Weg sein, du kennst sie doch!“
    „Sie wollte einfach unbedingt mit
mir mitkommen, ich bring sie anschließend schon noch zu meinen Eltern, ich muss
sowieso noch mal weg und Batterien für die Taschenlampen holen, die hab ich
nämlich vergessen!“
    Er räumte hastig Pakete mit
Papptellern und Bechern hinter die Theke und begrüßte Lara im Vorbeilaufen.
    „Schön, dass du da bist.“
    „Nicht der Rede wert. Kann ich
dir etwas abnehmen?“
    „Kannst du vielleicht in der
Zwischenzeit ein Auge auf unseren kleinen Quälgeist haben? Nicht dass ich sie
noch über den Haufen renne, weil ich sie hinter all den Schachteln und Paketen
nicht mehr sehe!“, er versuchte seinen Scherz durch ein müdes Grinsen zu
unterstreichen, doch es ging ein wenig schief.
    „Ja, mache ich, kein Problem! –
Komm, meine Süße, wir machen es uns hier bequem und schauen den anderen ein
bisschen bei der Arbeit zu, hm? Was hältst du davon?“
    Widerwillig ließ sich das Kind im
Nebenzimmer auf den Schoß nehmen. Zum Glück für Lara hatte Elena ein kleines
Malbuch dabei, das auch Geschichten zum Vorlesen enthielt und so machte sie
sich daran, eine Geschichte nach der anderen durchzublättern, sich von ihr die
Märchenfiguren erklären zu lassen und die Texte vorzulesen. Hin und wieder
korrigierte die Kleine ihre Aussprache, was Lara mit einem amüsierten Grinsen
zur Kenntnis nahm.
    Mitten in das turbulente
Stimmengewirr, das um die beiden herrschte, ertönte urplötzlich eine tiefe,
hörbar genervte männliche Stimme.
    „Kann zum Teufel noch mal
irgendwer die scheiß Kartons hier aus dem Weg schaffen? Gleich kommt ein
Schwung Leute, die sind müde und wollen sich nicht auch noch die Beine
brechen!“
    Es war, wie Lara erkannte, einer
der Leiter des Zivilschutzes, der müde und gereizt im Lokal stand. Das Wasser
tropfte ihm von der Mütze und vom Regenmantel auf den Boden und er wies mit dem
Finger auf einen Stapel Kartons, den Michele in Ermangelung von Zeit und Platz
hatte stehen lassen. Lara hatte das registriert, als sie sich mit Elena hingesetzt
hatte, doch in der Zwischenzeit hatte irgendjemand den Stapel dummerweise genau
an die engste Stelle des Lokals gerückt und man musste sich nun vorsichtig an
ihnen vorbei zwängen. Wer es eilig hatte oder unaufmerksam war, würde
unweigerlich über sie stolpern.
    „Michele!“, hörte sie Gaia rufen,
selber beide Hände voll mit schmutzigen Gläsern. Nichts. Dann noch einmal.
„Michele!“ Er antwortete nicht, war vielleicht schon wieder unterwegs zu einer
weiteren Besorgung.
    Lara sprang auf und setzte Elena
auf den Stuhl.
    „Schätzchen, du bleibst einen
Moment hier sitzen, versprochen? Hast du mich gehört?“, sie sah die Kleine
eindringlich an, bis diese ihren Blick erwiderte und wortlos nickte. „Du
wartest hier ganz brav auf mich, okay?“
    „Okay!“ Elena blieb in ihr Buch
vertieft und Lara wandte sich rasch ab.
    „Komme schon, Gaia! – Wo sollen
die Schachteln denn hin?“
    „Sieh mal zu, ob du im
Vorratslager noch ein Fleckchen findest!“, antwortete sie ihr aufatmend.
    Das so genannte Vorratslager war
ein kleiner, sich nach hinten absenkender Raum unter einer Treppe, die nebenan
nach oben führte. Es war sehr eng und sehr voll, stellte Lara fest, doch mit
ein wenig gutem Willen und ein bisschen sanfter Gewalt gelang es ihr, den
Durchgang frei zu räumen und alles zu verstauen. Sie prustete erleichtert und
ging wieder ins Nebenzimmer. Und erstarrte – der Stuhl, wo Elena noch vor
wenigen Augenblicken gesessen hatte, war leer.
    Schlagartig stieg eine eiskalte
Panik in ihr auf.
    „Elena? – Elena, wo bist du?“
    Sie musste dermaßen alarmiert
geklungen haben, dass Gaia sie in all dem Durcheinander sofort hörte und wie
herbeigezaubert stand plötzlich auch Michele vor ihr.
    „Was ist denn los?“
    So müde er auch war, in seinen
Augen blitzte es alarmiert auf.
    „Sie war gerade noch hier!“, Lara
fing fast an zu stottern vor Nervosität. „Ich hab doch nur schnell die Kartons
verstaut!“
    Sie drehte sich um und lief zur
Toilette. Vielleicht war

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