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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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sie war eine einzige, große Lüge.“
    „Nicht für mich. Lara, ich will
dich zurückhaben! Du bist meine Frau und du sollst es bleiben!“
    Beinahe hätte sie laut
aufgelacht, wäre da nicht diese dumpfe Traurigkeit gewesen, die sie bei jedem
Gedanken an Alessandro überfiel. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden machten
gleich zwei Männer Besitzansprüche auf sie geltend! Alessandros Worte hallten
in ihr nach: „Ich möchte dich behalten!“ Und nun Andreas: „Ich will dich
zurückhaben!“
    „Ich bin schon lange nicht mehr
deine Frau, Andreas, damit wirst du dich abfinden müssen. Ich kann nicht mehr
zurück und ich will es auch nicht. Ich kann dieses Leben, das ich mit dir
geführt habe, auf gar keinen Fall jemals wieder führen, das ist für mich
vollkommen unmöglich.“
    Er sah sie finster an.
    „Es ist wegen ihm, nicht wahr?“,
stieß er schließlich zwischen den Zähnen hervor. „Du hast eine Affäre mit
irgend so einem dahergelaufenen italienischen Hengst und willst deshalb
unbedingt hier bleiben – bei ihm !!“
    Zorn stieg in Lara auf, doch sie
schluckte tapfer eine Antwort hinunter.
    „Red schon! Ist er gut im Bett?
Kann er etwas, was ich nicht kann?“ Er lachte kurz und freudlos auf. „Natürlich
kann er, das hat er bestimmt schon an Hunderten von deutschen Touristinnen
geübt!“
    „Andreas, hör auf, es hat keinen
Sinn. Es ist nicht wegen ihm, es ist wegen mir. Ich kann nicht mehr zurück, das
ist alles. Wir passen nicht mehr zusammen, vielleicht taten wir das noch nie.
Ich war bei dir im Bett keine besondere Leuchte, das stimmt, aber auch das ist
nicht der wahre Grund. Wir haben uns auseinander gelebt oder wir waren nie
beieinander, ich weiß es ja auch nicht mehr. Jedenfalls war meine Kälte und
Unnahbarkeit nur das äußere Anzeichen dafür. Es hat sich eben so entwickelt und
das alles sollte wohl passieren, damit ich mir endlich darüber klar wurde, dass
ich dich nicht liebe.“
    Nun war es heraus. Sie fühlte
sich befreit und wie erlöst. Ihre Beziehung war nie wirklich leidenschaftlich
gewesen, sie hatte in seinen Armen niemals die uneingeschränkte, hemmungslose
Hingabe kennen gelernt, die sie bei Alessandro empfand. Erst jetzt hatte sie
erlebt, wie anders es sein konnte, wenn sie mit einem Mann zusammen war.
    Andreas saß da und war wie vor
den Kopf geschlagen.
    „Du liebst mich nicht?“, echote
er fassungslos. „Aber – aber es war doch immer alles in Ordnung, es hat doch
alles bestens funktioniert! Was ist auf einmal los mit dir?“
    „Funktioniert? Ja, aber nicht so
wie du denkst. Für dich hat es funktioniert, aber in Wahrheit habe ich funktioniert, das ist ein gewaltiger Unterschied. Und ich habe keine Lust mehr,
in Zukunft weiter zu funktionieren. Ich bin kein Computer, damit ist jetzt
Schluss!“
    „Daran ist nur er schuld“,
grollte er wütend, „er hat dir den Kopf verdreht wie einem unreifen Teenager
und nun meinst du, du könntest alles hinschmeißen, nur weil ein dunkelhaariger
Lover ein bisschen auf amore macht! Merkst du denn nicht, wie kindisch du dich
aufführst? Wie lächerlich du dich damit machst?“
    „Andreas, ich will nicht mit dir
streiten! Hier geht es ganz allein nur um dich und mich, verstehst du das denn
nicht? Er spielt in der ganzen Sache zwischen uns beiden überhaupt keine
Rolle.“
    „Und das soll ich dir glauben? Wo
seid ihr denn hergekommen, du mit deinem Koffer? Hältst du mich denn für total
bescheuert? Ich habe doch Augen im Kopf und weiß, was ich sehe!“
    Lara seufzte gereizt. Wie hatte
sie nur hoffen können, er würde sie verstehen!? Natürlich gab er Alessandro die
Schuld daran, dass sie nicht zu ihm zurück wollte, das war einfach und bequem.
Auf diese Weise musste er sich nicht damit auseinandersetzen, was für eine Art
Beziehung sie beide in Wirklichkeit geführt hatten. Langsam bröckelte ihre
Gelassenheit unter seinen Anschuldigungen auseinander. Das Bedauern und das
Mitleid, das sie noch vorhin für ihn empfunden hatte, verschwanden unter einer
Woge von Ungeduld.
    „Jetzt hör mir mal ganz genau
zu!“, ihre Stimme gewann an Schärfe und wurde schneidend, „ich wollte dir das
alles eigentlich gar nicht sagen, aber du zwingst mich ja dazu: ich hasse deine
aufgeblasenen, arroganten Eltern, ich hasse deine dämlichen Sportwagen, ich
hasse deine oberflächlichen Freunde und ich hasse deine blöden
Designerklamotten. Das ganze Leben ist für dich eine einzige Jagd nach Prestige
und Ansehen. Du bist gefühllos und ignorant.

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