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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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satt, die er ihretwegen spielte! Er hoffte inständig, dass er das Versteckspielen bald aufgeben und ihr die Wahrheit sagen konnte. Wenn sie sich nur nicht mehr allzu viel Zeit ließ mit ihrer Antwort! Und wenn sie ihm dann auch hoffentlich die gewünschte Antwort gab, nämlich ein klares „JA“!
    Immerhin sah es so aus, als ob sie tatsächlich zurückkäme. Einen eiskalten Augenblick lang hatte er das bezweifelt, als sie ihm sagte, sie würde die Feiertage in Deutschland verbringen, aber ihre Argumente waren einleuchtend gewesen. Sie wollte sich um ihre Scheidung und die dazugehörigen Dinge kümmern. Das hörte sich gut an, immerhin schien sie tatsächlich entschlossen, ihre Zelte jenseits der Alpen abzubrechen und bei ihm zu bleiben. Wenn sie ihm auch ausdrücklich klargemacht hatte, diese Entscheidung habe mit ihm nichts zu tun, so war es doch ein Anfang.
    Während er sich über ihre Gefühle ihm gegenüber immer noch nicht ganz im Klaren war, verursachten ihm die, die er für sie hegte, mehr und mehr Unbehagen. Noch nie war er einer Frau begegnet, die ihn so sehr eingenommen hatte. Niemals hätte er sich vorstellen können, wie wichtig es für ihn sein würde, dass sie wiederkam und was sie für ihn empfand. Die erotische Anziehung zwischen ihnen beiden genügte ihm schon lange nicht mehr, das hatte nicht allzu viel zu bedeuten, es funktionierte schließlich auch zwischen Fremden! Nein, er wollte inzwischen verdammt noch mal wesentlich mehr von ihr. Hoffentlich würde sie sich schnell zu einer Antwort durchringen!
    Das Theater, das er ihr vorspielte, um ihre wahren Gefühle für ihn herauszufinden, begann allmählich an seinen Nerven zu zerren. Immer mehr kamen ihm Zweifel, ob er das Richtige getan hatte. Was, wenn sie nun genau auf Grund dessen der Meinung war, sie könnten auf Dauer nicht zusammenpassen? Dann hatte er es selbst verspielt! Ach was, rief er sich zur Vernunft, genau das wolltest du doch wissen, oder nicht? Wenn sie dich deshalb verlässt, dann weißt du es mit Sicherheit.
    Wie würde sie reagieren, wenn er ihr die Wahrheit sagte? Er hatte keine Vorstellung davon, sondern hoffte inständig, dass sie ihn verstehen würde.
    Er konnte es noch immer nicht fassen, dass ausgerechnet ihm das passiert war! Immer war er es gewesen, der bei den Frauen die Oberhand behalten hatte, immer hatte er das Heft in der Hand gehabt und sobald er die wahren Motive für ihre so genannte Liebe erkannt hatte, war es für ihn auch schon vorbei gewesen. Das hier war etwas anderes, gestand er sich ein und gerade deshalb war es ihm so wichtig, sie über die Wahrheit im Unklaren zu lassen. Wenn sie den Alessandro liebte, den sie kannte, dann würde sie in Gottes Namen auch den lieben, der er wirklich war.
    Inzwischen allerdings nagten immer mehr Zweifel an der Richtigkeit seines Verhaltens an ihm, besonders seit ihm klar geworden war, dass er sie auch dann heiraten würde, wenn ihre Gefühle für ihn auf anderen Voraussetzungen beruht hätten. Sie war die einzige Frau in seinem Leben, der er das zugestanden hätte.
    Du Idiot, schalt er sich wütend, wenn du das schon weißt, warum gehst du dann dieses beschissene Risiko ein?
    Seufzend stand er auf und legte ein Holzscheit nach. Seit mehreren Nächten schlief er kaum und sie würde wahrscheinlich erschrecken, wenn sie ihn so sah. Sein Spiegelbild mahnte ihn jeden Morgen, diesen Lebenswandel so schnell wie möglich wieder aufzugeben, doch er schaffte es einfach nicht, abzuschalten. Seine Gedanken machten sich regelmäßig selbständig, sobald er diese Türe hinter sich schloss.
    Alles in diesem unscheinbaren Haus erinnerte ihn an Lara, alles schien nach ihr zu riechen, nach ihr zu schmecken. Er war von ihr richtiggehend besessen, das beunruhigte ihn. Er fragte sich zum wiederholten Male, wie sie wohl seinen Antrag aufgenommen haben mochte. Hatte ihn der Ring irgendwie verraten? In ihren Telefonaten hatte nichts darauf schließen lassen, dass sie Verdacht geschöpft hatte. Momentan konnte er also nur hoffen und warten, wie die Zeit verging, und dann würde er sie aber wirklich keine Sekunde mehr aus den Augen lassen!
    Er rieb sich die brennenden Augen und legte das Telefon beiseite. Für heute Abend war ihre Verbindung abgebrochen, morgen würden sie vielleicht wieder miteinander telefonieren.
    Er gähnte und hoffte, wenigstens in dieser Nacht etwas Schlaf zu finden.
     
    Das Silvesterfondue war meisterlich, wie immer bei Valerie. Sie ließ es sich nicht nehmen, die Soßen

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