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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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eindeutig.
    „Schon gut“, lenkte er ein. „Aber wie du weißt, interessiere ich mich sehr für dich. Also habe ich gefragt. Von selber erzählst du ja nichts von dir.“
    „Weil es nichts zu erzählen gibt, so einfach ist das.“
    „Schön, lassen wir das bleiben. Nur eins noch ...“ er machte eine Pause, bis sie ihm den Blick wieder zuwandte. „Du kannst dich nicht bis an den Rest deines Lebens in dir selbst verkriechen. Du bist jung, du bist schön und du hast deine besten Jahre noch vor dir. Also pass auf, dass dir die Zeit nicht davonläuft.“
    Ein Schauer überlief Lara. Seine Stimme hatte bei seinen letzten Worten einen sonderbar weichen Klang bekommen, fast so als wolle er ihr mehr als nur einen guten Rat geben. Dass sie ihn interessierte, darüber hatte er ja keinerlei Zweifel aufkommen lassen, aber sie brauchte niemanden, der sich um sie kümmerte und ihr sagte, was zu tun war! Und doch berührten seine Worte etwas tief in ihr auf eine Weise, die sie beunruhigte.
    Da sie noch immer schwieg und ihn unverwandt ansah, war ihm klar, dass dies der falsche Weg war. So würde er nicht an sie herankommen.
    „Du kannst dir deine Annäherungsversuche sparen“, meinte sie schließlich. „Das zieht bei mir nicht.“
    Alessandro lachte amüsiert.
    „Aber es macht Spaß, das musst du doch zugeben!“
    „Dir vielleicht“, murrte sie missgestimmt. Es ärgerte sie, dass sein Lachen sie mit schöner Regelmäßigkeit aus der Fassung brachte.
    „Dir etwa nicht? Das Leben ist doch viel schöner, wenn man es von der lockeren Seite aus betrachtet! – Lara“, er lehnte sich über den Tisch, der zwischen seinem und ihrem Stuhl stand und legte ihr leicht die Hand auf den Arm, „nicht alle Männer sind Ungeheuer! Ich würde dich gerne davon überzeugen!“
    „Das kann ich mir lebhaft vorstellen“, sie wurde rot und zog ihren Arm zurück. Sein Blick schien wieder bis tief in ihr Innerstes zu dringen und sie hoffte inständig, dass er nicht merkte, wie sehr sie seine Worte aufwühlten.
    „Lass uns fahren“, schlug er unvermittelt vor und sie erhob sich augenblicklich.
    Auf der Fahrt zurück blieb sie einsilbig und er ließ sie in Ruhe. Eigentlich, gestand sie sich ein, konnte sie ihm heute nicht viel vorwerfen, er benahm sich ihr gegenüber höflich und korrekt. Abgesehen von seiner Vorliebe dafür, sie in Verlegenheit zu bringen. Verstohlen musterte sie von der Seite sein markantes, scharfes Profil und biss sich auf die Lippen. Lass das, schalt sie sich. Lass die Finger davon, du verbrennst dich höchstens und das fehlte gerade noch!
    „Was hast du heute Abend vor?“, fragte er in ihre wirren Gedanken hinein.
    „Nichts“, war die lapidare Antwort.
    „Möchtest du mit mir Essen gehen?“
    Sie zögerte.
    „Sei mir nicht böse, aber – nein danke. Ich bin müde und fahre lieber nach Hause.“
    „Schade. Aber wenn du nicht magst, ist das in Ordnung.“
    Wenig später setzte er sie bei ihrem Auto ab.
    „Wir fahren morgen nach Ferrara. Treffen wir uns um zwei Uhr hier?“
    „Wir fahren nach Ferrara? Wer ist wir?“
    „Du und ich.“ Er lächelte sie gewinnend an. „Oder möchtest du lieber eine andere Stadt kennen lernen?“
    „Ich kenne Ferrara bereits“, gab sie verärgert zurück.
    Wie konnte er mit einer solchen Selbstverständlichkeit über sie verfügen! Wie konnte er so verdammt sicher sein, dass sie ihn morgen sehen wollte?
    „Macht nichts, du kannst es dir ja ein zweites Mal ansehen.“
    Sie gab keine Antwort.
    „Ich warne dich“, scherzte er, „Wenn du nicht mitkommst, klingle ich morgen so lange an jeder Tür, bis ich dich gefunden habe!“
    „Also gut!“
    Sie gab nach und war im selben Moment wütend auf sich selbst. Wenn sie ihm nicht unmissverständlich klarmachte, dass sie mit ihm nicht mehr als bisher zu tun haben wollte, dann würde er es zweifellos weiterhin versuchen. Warum also willigte sie schon wieder ein, mit ihm etwas zu unternehmen?
    Sie verabschiedete sich kühl und stieg in ihr Auto. Auf dem Heimweg fragte sie sich, wie in aller Welt er sie dazu brachte, ihm dauernd nachzugeben. Sein Interesse an ihr konnte er ruhig so eindeutig äußern, aber schließlich brauchte sie ja nicht darauf einzugehen! Und genau das hatte sie nun schon wieder getan! Mit seiner Hartnäckigkeit schaffte er es tatsächlich, sie zu überreden. Nur ungern gestand sie sich ein, dass es ihr gar nicht so unangenehm war, wie er sich um sie bemühte. Es war immerhin ein vergnüglicher Zeitvertreib,

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