Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
Vom Netzwerk:
wie mit Karen damals. Dein Leben wäre ungleich schöner und reicher mit ihr. Auch für Erika wäre es eine Bereicherung.”
    Tanner biss die Zähne aufeinander. Das Thema Karen war tabu. Er würde auch jetzt nicht darüber reden.
    Doch Roscoe war nicht zu bremsen. “Nicht viele Leute bekommen eine zweite Chance in der Liebe. Gott weiß, bei mir selbst war es nach dem Tod deiner Mutter nicht so. Aber du könntest mit Lili etwas genauso Schönes haben wie mit Karen.”
    “Ich will nicht das, was ich mit Karen hatte.”
    “Warum solltest du nicht noch einmal eine Liebe finden wollen? Das verstehe ich nicht.” Roscoe starrte ihn fassungslos an. Sein Kopf zitterte leicht.
    “Es ist weder der rechte Zeitpunkt noch der rechte Ort für diese Diskussion.” Das Risiko, dass Erika plötzlich in der Küche auftauchte, war zu groß. “Ich hole jetzt die Pizza.”
    Er stand auf. Roscoe stellte sich ihm in den Weg. “Du brauchst Lili für Erika. Das Kind braucht eine Mutter. Und Lili ist genau die Richtige.”
    “Roscoe, hör auf damit. Sofort.”
    “Nein. Ich wollte es dir schon seit Jahren sagen, aber ich hatte nie den Mut dazu. Jetzt habe ich ihn. Du bist im Laufe der Jahre ein harter, kompromissloser Mensch geworden und wirst täglich härter. Du darfst Lili nicht einfach so wegwerfen. Du darfst die Chance auf eine Frau nicht wegwerfen, die genauso perfekt zu dir passt wie Karen.”
    Tanners Blutdruck schoss in die Höhe. Er ballte die Fäuste. Zwar hatte er gestern während dieser Achterbahnfahrt viele Erkenntnisse über sich gewonnen, doch die ganze Wahrheit war ihm erst heute bewusst geworden. Eine schlechte Erfahrung wog stärker als alle guten Erfahrungen zusammen.
    Seine Stimme war nun ganz ruhig und leise. “Ich will nicht das, was ich mit Karen hatte. Sie war nicht perfekt. Wir waren als Paar nicht perfekt.”
    “Du hast Angst, noch einmal zu lieben.”
    Liebe. Allein dieses Wort … Er liebte Lili nicht. Er war seiner Leidenschaft für sie verfallen. Wovor sollte er Angst haben, wenn er in den letzten Tagen doch nur blind vor Leidenschaft gewesen war? “Es geht nicht um Liebe. Es geht darum, welche Art von Frau Lili ist. Und so eine Frau will ich nicht noch einmal. Weder für mich noch für Erika.”
    “Was meinst du mit
wieder
? Karen war eine wunderbare Mutter.”
    Nun explodierte Tanner. “Was zum Teufel weißt denn
du
schon!”
    “Alles. Sie hat mit mir geredet.”
    “Sie hat mit dir geredet, na klar … Hat sie dir auch erzählt, was sie vorhatte? Wohin sie unterwegs war, als sie den Unfall hatte?”
    “Nein, das ging mich nichts an.”
    “Und es geht dich auch jetzt nichts an. Aber ich sage es dir, damit du ein für allemal den Mund hältst. Sie wollte nach Sedona, um ihre medialen Kräfte anzapfen zu lernen. Für sechs Wochen. Verdammt noch mal, sie wollte Erika sechs Wochen einem Babysitter überlassen. So etwas macht keine gute Mutter. Sie hat Erika im Stich gelassen.”
    Roscoes Lippen wurden schmal. “Das glaube ich nicht.”
    “Na schön.” Tanner hob resigniert die Hand. “Dann glaubst du es eben nicht.” Dann sah er Roscoe scharf an. “Aber genau das hatte sie vor. Und als ich meine Zustimmung nicht gegeben habe, hat sie Erika zu Wanetta gebracht und ist abgehauen, während ich in der Firma war.”
    Er erinnerte sich an seine Panik, als die Autobahnpolizei angerufen und ihm mitgeteilt hatte, was passiert war. Sein Herz hatte sich vor Schmerz zusammengezogen, und er war außerstande gewesen, etwas zu sagen oder zu tun.
    Das gleiche lähmende Gefühl hatte er heute auf dieser Wiese gehabt. Als er Lili dort hatte stehen sehen.
    Nach Karens Tod hatte er nur deshalb weitergemacht, weil er Erika nicht im Stich lassen konnte. Lili war die Falsche für sie beide. Sie hatte die Veranlagung zu genau den gleichen verrückten Dingen wie Karen.
    Er wollte so etwas nicht noch einmal durchmachen müssen. Nie mehr.
    Roscoe schwieg. Man merkte, dass er etwas sagen wollte, aber keine Worte fand.
    “Hast du eine Ahnung, wie lang sechs Wochen für ein zweijähriges Kind sind?”, fragte Tanner. “Es ist eine Ewigkeit. Also sag
du
mir nicht, was für eine wunderbare Mutter sie war.” Er hörte ein Geräusch von oben und erschrak. In seinem Kopf hämmerte es. “Ich will nicht, dass Erika es erfährt. Sie soll ihre Mutter in guter Erinnerung behalten. Verstanden?”
    “Aber Karen wollte doch wieder nach Hause kommen”, sagte Roscoe. Seine Stimme war nur ein schwaches

Weitere Kostenlose Bücher