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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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herum. “Warum hast du dich allein auf den Weg gemacht?”
    “Das habe ich doch schon der Polizei erklärt. Weil ich befürchtet habe, dass Lady – ich meine, Patsy – wieder verschwinden könnte.”
    “Das war dumm.”
    “Ich weiß. Aber es blieb keine Zeit, groß nachzudenken. Ich musste etwas tun.”
    “Man hat immer Zeit zu überlegen.” Er bedachte sie mit einem eisigen Blick. “Du hattest jede Menge Zeit, dir zu überlegen, ob du mir sagen sollst, dass du dienstags nur halbtags arbeitest. Und du hast dich entschieden, es mir zu verschweigen.”
    Sie nagte an ihrer Unterlippe. Sie hätte alles Mögliche darauf erwidern können. Dass sie zum Beispiel vergessen hatte, es ihm zu sagen, weil er nicht danach gefragt hatte. Oder dass sie ihn nicht beunruhigen wollte und ihn streng genommen nicht wirklich belogen hatte. Es würde alles keinen Sinn ergeben. “Ich weiß, dass du mir verboten hast, mit Fluffy loszuziehen, aber ich hatte das Bedürfnis, etwas zu unternehmen. Und ich konnte nichts Gefährliches darin erkennen. Vor allem hatte ich niemals die Absicht, Erika mitzunehmen. Ich weiß, dass du glaubst, dass ich das vorhatte.”
    Sein eisiger Blick war nun noch frostiger. “Willst du wirklich wissen, was ich glaube?”
    Dieses Angebot lehnst du jetzt wohl besser dankend ab, Kleines.
    Leider konnte sie Einsteins Warnung nicht berücksichtigen. Sie hatte Tanner belogen und sich in große Schwierigkeiten gebracht. Wenn er nicht gekommen wäre und wenn Buddy Welch nicht sein Gewehr mitgehabt hätte, tja, dann hätte ihr und Lady D. wahrscheinlich dasselbe Schicksal geblüht wie Avery Able. So hatte der Student geheißen. Er war nun nicht mehr
die Leiche
, sondern ein echter Mensch. Jedenfalls hatte sie – auch wenn sie nicht vorgehabt hatte, sich in Gefahr zu bringen – einen großen Fehler begangen.
    Sie holte tief Luft. “Ja, ich möchte wissen, was du glaubst.” Sie versuchte, sich ihr Unbehagen nicht anmerken zu lassen. Denn sie war tapfer und selbstständig und würde sich den Fehlern stellen, die sie Tanners Meinung nach gemacht hatte.
    “Ich glaube, es wäre am besten, wenn wir unsere Vereinbarung vergessen. Jetzt, da diese Geschichte mit dem Mord vorbei ist, wird Erika gut ohne eine weibliche Bezugsperson klarkommen.”
    “Oh.” Das traf sie härter, als wenn er ihr lautstark Vorwürfe wegen ihrer dummen Aktion gemacht oder sie einfach eine Lügnerin genannt hätte.
    Er erhob sich. Lili stand ebenfalls auf und drückte Einstein fest an sich. Sie ertrug es nicht, dass Tanner von oben auf sie herabsah.
    “Du solltest nicht allein im Haus sein”, sagte er und warf einen Blick auf die offene Küchentür, die in den Garten hinausführte. “Ruf deine Chefin an. Ich bin sicher, sie kümmert sich um dich.”
    “Oh. Klar. Kate ist großartig.”
    Ihr Herz zerbrach in kleine Stückchen. Sie rieselten auf den Linoleumboden der Küche. Er wollte, dass sie zu Kate ging. Und nicht mit ihm nach drüben kam. Vielleicht sollte sie sich bei ihm entschuldigen.
    Einstein fauchte an ihrer Brust.
Wage es ja nicht! Steh zu dem, was du getan hast.
    Einstein hatte recht. Sie hatte einen Fehler gemacht, doch ihre Absichten waren gut und aufrichtig gewesen. “Ich kann mich nicht dafür entschuldigen, was ich getan habe.”
    “Das habe ich auch nicht von dir erwartet.”
    “Weißt du, ich musste einfach etwas unternehmen.” Und Tanner hatte ihr nicht dabei helfen wollen. Diesen Gedanken behielt sie allerdings für sich. Sie würde die Schuld für ihr Handeln nicht jemand anderem in die Schuhe schieben.
    “Irgendjemand musste ja etwas unternehmen. Und Lady – ich meine, Patsy – ist zu mir gekommen, weil sie Hilfe brauchte.” Sie drückte Einstein so fest an sich, dass die Katze leise aufjaulte. “Ich konnte sie nicht im Stich lassen.”
    “Auch das ist mir klar.”
    Warum bist du dann so wütend auf mich?
Lili schluckte die Frage hinunter. Es hätte kindisch geklungen, nicht wie die Worte einer erwachsenen Frau. “Wie hättest du reagiert, Tanner? Sie ihrem Schicksal überlassen?”
    “
Dich
habe ich jedenfalls nicht deinem Schicksal überlassen.”
    Sein Blick war unverändert. Streng und frostig. Das war nicht der Mann, der gestern Abend so zärtlich zu ihr gewesen war. Oder vielleicht war sie nicht dieselbe Frau. Es war kein Fehler gewesen, Patsy nachzulaufen. Sie konnte zwar mit Tieren reden, aber sie hatte keine Kristallkugel, die ihr zeigte, was als Nächstes passieren würde. Dass Hiram mit einem

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