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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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Widerspruch, Lili. Dein Talent ist eine Gabe, ein Geschenk. Nutz es.”
    Ein tolles Geschenk, ja. Tanner hatte deswegen mit ihr Schluss gemacht, und die ganze Stadt lachte über sie. Doch wenigstens war sie nicht so verrückt wie Lady D. “Mit Tieren zu reden ist nicht immer etwas Positives. Sieh nur, was dadurch aus Lady Dreadlock geworden ist.”
    Kate legte den Kopf schief. “Ist dir schon jemals der Gedanke gekommen, dass ihr zwei euch in Wahrheit in vielerlei Hinsicht ähnlich seid?”
    Lili runzelte die Stirn. “Ich bin mir nicht sicher, ob ich das als Kompliment auffassen soll.”
    “Du hast recht, es ist kein Kompliment.” Kate stellte ihre Handtasche auf den Sofatisch. “Wann hörst du endlich auf, dich als eine Art Freak zu sehen?”
    “
Ich
tue das doch gar nicht.” Lili runzelte wieder die Stirn. “Die anderen sehen das in mir.”
    Kate verschränkte die Arme.
    “Ich reagiere darauf, wie die anderen auf mich reagieren.”
    Kates Fuß klopfte ungeduldig auf den Perserteppich. “Die Wahrheit ist, dass du immer mit dem Schlechtesten rechnest.”
    “Nein, das ist nicht …” Lili brach mitten im Satz ab. “Okay, es stimmt. Aber nur, weil mich die Erfahrung genau das gelehrt hat.” Tanners Reaktion, als sie versucht hatte, ihm von Fluffy zu erzählen, war der beste Beweis.
    “Hast du schon vielen Tieren geholfen?”
    “Ja, sicher.”
    “Und ist das nicht etwas Positives?”
    “Natürlich.”
    “Was kümmert es dich dann, was andere Leute denken? Pfeif auf sie, wenn sie deine Hilfe nicht haben wollen. Sie brauchen ihre Tiere ja nicht zu dir zu bringen, wenn sie nicht daran glauben. Das Einzige, was zählt, ist, dass du vielen Leuten viel Gutes getan hast. Darauf solltest du stolz sein – und dich nicht schämen.”
    “Ich schäme mich nicht.”
    “Doch! Deine Lady Dreadlock ist verrückt geworden, und du schämst dich.”
    Lili wollte sofort widersprechen, doch sie schwieg. “Schämen” war nicht das richtige Wort. Eher war sie
zögerlich
. Sie wartete darauf, von den Leuten … akzeptiert zu werden. Ohne großes Getue wie im Fall dieses Dirks, der mit ihr angegeben hatte, oder wie bei Norton mit seinem jungen Hund. Oder Manny, der sich im “Stain” jeden Morgen laut und für jedermann gut hörbar über sie lustig machte.
    “Ich schäme mich nicht, aber ich möchte mich Leuten nicht aufdrängen, die nicht … offen dafür sind.”
    Kate schlug sich energisch auf die Schenkel. “Pfeif auf die Leute, Lili. Hör auf, dir Sorgen zu machen, was sie denken. Es ist in Ordnung, wenn du dich nicht selbstständig machen willst. Aber sag den Leuten, was du kannst, statt darauf zu warten, dass es sich von selbst herumspricht. Versteck dich nicht. Riskier etwas.”
    “Bei Tanner habe ich etwas riskiert und verloren.” Der Satz war aus ihr herausgesprudelt, ohne dass sie es gewollt hatte.
    “Du hast noch nicht einmal begonnen, Lili. Du hattest eine schlechte Phase, und er hat ein paar Dinge gesagt, die nicht besonders nett waren, aber das heißt nicht, dass alles vorbei ist.” Kate beugte sich vor und sah Lili direkt in die Augen. “Um Himmels willen, du musst etwas riskieren, wenn du nicht willst, dass er für immer aus deinem Leben verschwindet.”
    Wann hatte Lili das letzte Mal
irgendetwas
riskiert? Heute, als sie Lady D. nachgelaufen war. Es war ein Fehler gewesen. Aber die einzige Möglichkeit. Sie würde es jederzeit wieder tun. Sie würde auch jederzeit wieder mit Tanner schlafen.
    Und doch hatte sie ihn gehen lassen. Vielleicht versteckte sie sich wirklich, wie Kate vorhin gesagt hatte. Versteckte sich vor der Liebe und vor ihrem eigenen Talent, ohne es voll auszuleben. Sie half Tieren wahnsinnig gern, warum also half sie nicht mehr und öfter? Warum erwartete sie, dass die Leute auf sie zukamen? Warum ging sie nicht auf
sie
zu?
    Lady D. war verrückt, aber Lili hatte Angst, sich lächerlich zu machen. Und sie hatte Angst vor der Liebe, weil sie befürchtete, dass ihre Gefühle nicht erwidert wurden. Sie hatte Tanner nicht ein einziges Mal gesagt, was sie für ihn empfand.
    “Du hast recht, Kate. Ich bin mit der Gabe, mit Tieren kommunizieren zu können, keinen Deut besser umgegangen als Lady D.” Sie musste etwas dagegen unternehmen.
    “Das habe ich nicht gesagt.”
    “Das war auch gar nicht nötig. Ich bin von selbst drauf gekommen.” Lili stand auf, schnappte Kates Handtasche und drückte sie ihr in die Hand. “Komm, gehen wir und denken uns eine Strategie für Tanner aus.

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