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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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Er saß so nahe neben ihr, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte. Es war ein äußerst tröstliches Gefühl. Sheriff Gresswell zog eine buschige graue Augenbraue hoch.
    Was Lili jetzt gebraucht hätte, wäre ein großer Schluck starken Kaffees gewesen. Doch sie redete weiter. “Mir ist jemand begegnet, als ich Freitagabend im Wald war. Eine Frau. Ich weiß nicht, wie sie heißt, aber sie wohnt im Wohnheim in der Marple Street. Sie war in der Nähe jener Stelle, wo wir die …” Lili schluckte. “… tja, Sie wissen schon, was ich meine. Jedenfalls wäre es möglich, dass sie etwas gesehen hat, was Ihnen weiterhelfen könnte.”
    Sheriff Gresswells Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Kein Lächeln, kein Stirnrunzeln. Er verdrehte nicht einmal genervt die Augen. “Wie sieht dieser Jemand denn aus?”
    Übersetzung: Die Existenz dieses Jemands ist für mich so glaubwürdig wie der Bigfoot und die kleinen grünen Männchen.
    Lili antwortete trotzdem. “Sie hat jede Menge Dreadlocks.” Sie beschrieb mit den Händen eine beachtliche Haarfülle rund um ihren eigenen Kopf, als helfe das dem Sheriff, sie zu verstehen. “Wissen Sie, diese verfilzten langen Strähnen.” Wie Rattenschwänze, dachte sie, aber sie sprach es nicht aus. “Und sie trägt viele Schichten Kleider übereinander.”
    Lili überlegte gerade, wie sie ihm die Sache mit den Schichten beschreiben sollte, als Sheriff Gresswell sagte: “Das ist Patricia.” Dann lächelte er. “Wir nennen sie liebevoll Patsy.”
    Lili brauchte einen Moment, um das zu verdauen. Wow, nach all den Monaten, die sie Lady D. mittlerweile kannte, hatte die Frau endlich einen Namen. Obwohl sie für Lili mehr wie eine Lady Dreadlock aussah als eine Patricia oder gar eine Patsy. Und der Sheriff glaubte ihr. Zumindest dass es Lady Dreadlock wirklich gab und sie kein Bigfoot oder ein kleines grünes Marsmännchen war.
    “Wieso glauben Sie, dass Patsy etwas gesehen haben könnte?” Er hätte fragen können, was Lili glaubte, das Lady D. gesehen hätte, aber er verzichtete darauf.
    Sein Pokerface gab ihr keinen Hinweis darauf, was er gerade dachte. Hatte Manny recht? Wusste der Sheriff bereits über sie und Fluffy Bescheid? Hatte sich die Nachricht in nur einer einzigen Stunde wie ein Lauffeuer vom “Coffee Stain” über die Kirche bis zur Polizeistation verbreitet? Andererseits wusste sie nicht, wie früh Chester und Linwood schon im Lokal gewesen waren. Gut möglich, dass sie bei Tagesanbruch aufgestanden und im “Stain” gewesen waren, als es gerade aufgemacht hatte. Manche alten Leute brauchten ja nicht besonders viel Schlaf.
    Nicht dass das wichtig gewesen wäre. Wenn der Sheriff sie etwas fragte, würde sie alles erklären müssen – angefangen damit, was sie im Wald gemacht hatte, als sie beinahe über Lady Dreadlock gestolpert war. Sonst würde der Rest der Geschichte keinen Sinn ergeben. Lili wünschte, sie hätten Einstein nicht im Blumenladen gelassen. Sie hätte ein bisschen moralische Unterstützung gut gebrauchen können. Verstohlen sah sie zu Tanner. Ihr Herz klopfte heftig vor Aufregung. Sie war auf einen Blick gefasst, der ihr bedeutete, sie solle endlich sagen, was zu sagen war, und es hinter sich bringen. Stattdessen war sein Blick voller Wärme. Ihr Herz klopfte heftiger.
    Vielleicht glaubte er selbst ihr ja nicht, doch hier, im Büro des Sheriffs, stand er hinter ihr. Einen Moment lang versank sie in seinen blauen Augen.
    Dann begann sie – mit einigem Stottern – ihre Geschichte zu erzählen. “Tja, wissen Sie, ich war im Wald unterwegs, weil ich so ein Gefühl hatte, dass da draußen irgendetwas sein könnte. Weil … wissen Sie … es ist so …” Okay, wie sollte sie es wirklich erklären?
    Tanner ergriff das Wort. “Was Lili sagen will, ist, dass sie auf telepathischem Wege mit Tieren kommuniziert und dass der Kater meiner Tochter ihr zu verstehen gegeben hat, dass er Mittwochabend im Wald etwas beobachtet hat. Lili wollte sich am nächsten Tag im Wald davon überzeugen, ob das, was der Kater erzählt hat, stimmt.” Er drehte sich zu Lili und sah sie eindringlich an, bevor er fortfuhr: “Was nebenbei bemerkt nicht besonders klug von ihr war. Jedenfalls hat sie auf diesem Spaziergang diese Patsy getroffen. Nachdem Lili aber nicht gefunden hat, wonach sie suchte, sind wir gestern gemeinsam losgezogen, und unsere Suche war erfolgreich.”
    Lili stellte sich vor, wie er an einem großen, voll besetzten Konferenztisch saß und den

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