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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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gehörte.
    Eines musste sie den Sheriff noch fragen. “Manny vom 'Coffee Stain' drüben meint, Sie glauben, dass Buddy Welch etwas mit der Sache zu tun hat …”
    “Ich ziehe nie voreilige Schlüsse, wenn ich keine entsprechenden Beweise habe.” Er lächelte herzlich. Zumindest so herzlich, wie ein Bulle es eben konnte. “Wenn ich es täte, würden bei mir sofort die Alarmglocken läuten, wenn jemand mir eröffnet, dass ein Kater ihm von einem Mord erzählt hat.”
    Lili hatte plötzlich Mühe zu schlucken.
    Tanner nahm sie an der Hand. “Dann sind wir wirklich froh, dass Sie keine voreiligen Schlüsse ziehen, nicht wahr, Lili?”
    “Übrigens”, sagte Gresswell, “Sie haben der Schwester meines Schwagers mit ihrer Ziege geholfen, die jeden zweiten Tag durchgebrannt ist. Ich nehme an, das ist ein Faktum, das ich berücksichtigen muss. Warum versuchen Sie also nicht noch einmal, mit unserem vierbeinigen Zeugen zu reden? Vielleicht erfahren Sie ja etwas Neues von ihm. In der derzeitigen Situation können wir jede Hilfe gebrauchen.”
    Glaubte der Sheriff Lili wirklich? Oder hatte er sich vorhin nur nichts anmerken lassen und würde nun, da sie weg waren, schleunigst alle Leute in der Stadt befragen, was sie über sie wussten?
    Es war bei Weitem das merkwürdigste Gespräch, bei dem Tanner jemals dabei gewesen war. Nicht einmal die allererste Unterhaltung mit Lili in ihrer Küche konnte da mithalten.
    Damals war er immerhin darauf vorbereitet gewesen, dass es merkwürdig werden könnte.
    Aber auf die sachliche Reaktion des Sheriffs, seine einfachen Fragen und das Fehlen jeglicher Skepsis war er nicht gefasst gewesen.
    Trotz seiner eigenen Vorbehalte wäre Tanner Lili zu Hilfe gekommen, wenn der Sheriff auch nur eine Andeutung gemacht hätte, dass sie entweder schon vorher gewusst haben könnte, wo sich die Leiche befand, oder – Gott behüte – dass sie etwas mit dem Mord zu tun hatte. Stattdessen war nichts dergleichen passiert. Tanner war – gelinde gesagt – verdutzt.
    Wer hätte gedacht, dass das ausgerechnet einer Ziege zu verdanken war? Oder vielleicht hatte es ja an Lili selbst und ihrer absolut unschuldigen Ausstrahlung gelegen.
    Lili schloss die Tür des “Flowers By Nature” auf und ging vor ihm in den Laden. “Er hat mir geglaubt”, sagte sie, als sie hinter sich wieder zusperrte.
    Und du nicht.
Er wusste, dass es das war, was sie dachte, obwohl sie es nicht aussprach.
    Einstein saß noch immer an derselben Stelle neben dem Philodendron im Schaufenster und starrte ihn grimmig an, als hätte sie Lilis unausgesprochene Bemerkung gehört.
    Lili warf der Katze einen Kuss zu. “Alles ist wunderbar verlaufen”, sagte sie, und Tanner war sich ziemlich sicher, dass sie nicht mit ihm, sondern mit der Katze redete.
    Im Laden war es kühl, und es roch nach Blumen und feuchter Erde. Er folgte Lili durch den grünen Dschungel bis ins Hinterzimmer, wo sie ihr Fahrrad abgestellt hatten.
    Auf der Schwelle drehte sie sich zu ihm um. “Es war sehr lieb von dir, dass du mir zu Hilfe gekommen bist, als ich Probleme hatte, alles der Reihe nach zu erzählen. Bei dir hat es so …” Sie zuckte die Achseln. “… so plausibel geklungen. Der Sheriff hat mir nur deshalb geglaubt, weil du es so gut erklärt hast.”
    “Lili, ich …”
    Sie fiel ihm ins Wort. Tanner hatte den Verdacht, dass sie einfach nicht hören wollte, was er zu sagen hatte. “Ich glaube, wir sollten uns über den gestrigen Abend unterhalten”, sagte sie. “Nicht über den ersten Teil, sondern den zweiten, kurz bevor ich dich gebeten habe zu gehen.” Sie drehte sich um, fuhr mit einer Hand über die Kante des Arbeitstisches und wandte sich dann wieder ihm zu. “Mir ist klar, wie schwer es für dich sein muss, alles, was ich gesagt habe, einfach zu akzeptieren.”
    “Lili, ich …”
    Sie sah ihn scharf an. Niemals hätte er ihr einen derartig aggressiven Blick zugetraut. Wenn Lili etwas zu sagen hatte, wollte sie es tun, ohne unterbrochen zu werden. Tanner hob entschuldigend die Hände.
    “Ich habe das, was du gesagt hast, aufgefasst, als wäre es die Meinung eines Menschen, der mich kennt. Aber dann habe ich nachgedacht. In Wahrheit kennst du mich überhaupt nicht. Auch der Sheriff kennt mich nicht, aber er ist eine andere Art von Mensch als du, und ich bin sicher, ihm ist im Laufe seines Berufslebens schon alles Mögliche untergekommen. Tja, und dir …” Sie zuckte die Achseln. “… dir nicht.”
    “Suchst du eine Entschuldigung

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