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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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für das, was ich zu dir gesagt habe, Lili?”
    “Ich denke daran, was du Erika immer predigst.”
    “Und das wäre?” Er wusste beim besten Willen nicht, was sie meinte, denn es gab ziemlich viele Dinge, die er Erika immer wieder predigte. Das gehörte zu seinem Job als Vater.
    “Verwechsle nicht die Bemühungen mit dem Ergebnis. Das sagst du ihr zum Beispiel immer.”
    “Und was hat das jetzt mit dem Sheriff zu tun?”
    “Es hat insofern damit zu tun, als dass du in Wahrheit mit diesem Satz meinst, dass es egal ist, wie sehr sich ein Mensch bemüht. Wichtig ist nur das Ergebnis. Und das ist nun mal ziemlich engstirnig gedacht.”
    “Ich bin nicht engstirnig.” Obwohl er gestern das Gleiche gedacht hatte. Er war – bei gewissen Dingen – tatsächlich engstirnig.
    Sie lächelte, doch es war ein trauriges Lächeln. Wie das eines Tierfreundes, der gerade entdeckte, dass seine alte Katze ihr Geschäft schon wieder neben dem Klo verrichtet hatte.
    Die Diskussion würde zu nichts führen. “Schön, dann bin ich eben engstirnig. Aber ich habe immer noch keinen blassen Schimmer, was mein Grundsatz – mit dem ich übrigens völlig recht habe – mit dem Sheriff zu tun hat.”
    “Deine Engstirnigkeit hat damit zu tun. Es geht im Leben nicht nur um das Ergebnis. Es geht darum, wie sehr sich jemand bemüht und anstrengt, auch wenn er nicht das gewünschte Ergebnis damit erzielt.”
    “So meine ich es doch gar nicht. Was ich sagen will, ist, dass man ohne ein Maximum an Anstrengung nicht zu dem Ergebnis kommt, das man gerne hätte, und dann die ganze Arbeit umsonst wäre.”
    Aber hatte Erika es auch in diesem Sinn verstanden? Sie war intelligent, strengte sich wahnsinnig an, und er war unglaublich stolz auf sie. Aber war das Resultat all
seiner
Anstrengungen, sie zu hundertprozentigem Einsatz zu motivieren, dass Erika zu sehr unter Leistungsdruck stand?
    Vielleicht. Möglich. Du lieber Himmel, was tat er seiner Tochter nur an?
    Er sah Lili lange an. Und ihm fiel ein, was Erika heute Morgen gesagt hatte. Dass Lili nur auf den ersten Blick ein bisschen unvernünftig und leichtsinnig wirkte. Vielleicht tat sie es auch auf den zweiten und dritten Blick, doch hinter ihrer dunklen Mähne und den Augen, die eine so ungewöhnliche Farbe hatten, steckte ein kluger Kopf, der eine äußerst tiefgründige Sicht der Dinge hatte.
    “Egal”, fuhr sie fort, als hätte sie nicht schon wieder seine Weltsicht auf den Kopf gestellt. “Egal, wir haben vom Sheriff geredet und wie aufgeschlossen er ist. Und darüber, wie engstirnig du bist – was natürlich nicht heißt, dass du ein schlechter Mensch bist. Worauf ich hinauswollte, ist, dass es mir viel mehr bedeutet, dass du mir zu Hilfe gekommen bist, als dass du mir glaubst.”
    “Ich wollte die Sache nur ein bisschen beschleunigen.” Er hatte versucht, sie zu beschützen und die Aufmerksamkeit des Sheriffs für den Fall, dass es ungemütlich werden könnte, auf sich zu lenken.
    “Aber du hättest ihm sagen können, was du wirklich denkst.”
    Wenn er nur ungeschehen machen könnte, was er gestern Abend gesagt hatte … Doch es war passiert, und deshalb musste er nun von ihr erfahren, wie schlimm es für sie geklungen hatte. “Was denke ich denn wirklich?”
    Sie schnaubte. “Dass Fluffy mir überhaupt nichts erzählt hat, dass ich alles schon vorher gewusst habe und dass ich dich überredet habe, mit mir die Leiche suchen zu gehen, damit alle glauben, dass ich mit Tieren reden kann und ich ganz viel Aufmerksamkeit bekomme.”
    Tanner holte tief Luft, um etwas zu erwidern. Dann klappte er seinen Mund wieder zu. Was auch immer herauskäme – es würde falsch sein.
    “Gestern Abend hat mich das gekränkt.” Sie griff nach ihrem Zopf. “Aber ich hatte Zeit, darüber nachzudenken. Wenn du also nicht daran glaubst, dass die Welt voller Magie ist, nur weil du es nicht erkennst, tja, dann ist es natürlich naheliegend, dass du immer nur das Schlechteste annimmst.”
    Er legte seine Hand auf ihre Wange, strich ihr übers Haar und zog sie an sich. Ihr Ohr war ganz kalt, aber zumindest ihr Nacken wurde warm unter seiner zärtlichen Berührung. Sie roch nach Zimt und Schokolade und nach frischer Frühlingsluft.
    “Ich glaube nicht, dass du so hinterhältig gehandelt hast.”
    Sie riss die Augen auf. “Tust du nicht?”
    “Erika und ich haben uns heute Morgen darüber unterhalten. Sie meint, es habe zwei Möglichkeiten gegeben. Entweder sie glaubt dir nicht, dass du mit Tieren

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