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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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der Häufigkeit, der Intensität und der zunehmenden Details seiner Visionen hatte er das scheußliche Gefühl, dass sehr bald etwas geschehen könnte. Er musste sich so schnell wie möglich von ihr entfernen.
     
    »Ich habe die Information, die du haben wolltest.« Minas Stimme klang am Telefon wie ein leises Nuscheln. »Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich dir einen Gefallen tue, wenn ich sie dir mitteile, oder ob das dein Schicksal besiegelt.«
    Vorsichtig sah Janelle sich um, bevor sie antwortete. Sie hatte schlecht geschlafen und die ganze Nacht darüber gegrübelt, was Kane ihr über Sexdefinitionen und ihren Status als »Ehren«-Druidenheilerin erzählt hatte. Auf der Suche nach einer (gefährlichen) Ablenkung hatte sie Mina ganz früh am Morgen angerufen und sie um einen Gefallen gebeten. Jetzt, nur wenige Stunden später, lieferte Mina die Information. Die Frau arbeitete schnell.
    Und ihr Timing war perfekt. Kane hatte sich gerade verabschiedet, um einige Besorgungen für die Klinik zu machen. »Ich weiß zu schätzen, dass du dir um mich Sorgen machst, aber ich bin mir wirklich völlig darüber im Klaren, was ich hier tue.«
    »Und das ist dann wohl auch der Grund, weshalb du mich auf so eine Schnüffelaktion ansetzt, anstatt Kane einfach geradeheraus zu fragen, wie man denn die liebe Stiefmama mal anrufen kann? Weil du weißt, was du tust?« In Minas Stimme lag deutlicher Zweifel. »Für mich klingt das eher danach, dass du Angst hast, er könnte etwas gegen eine solche Begegnung haben. Und das wahrscheinlich aus gutem Grund.«
    »Na und, dann halte ich es eben vor ihm geheim. Es ist allerdings zu seinem Besten. Er hat eine paranoide Ader, was mich angeht. Ständig hat er die größte Angst, dass mir etwas zustoßen könnte.« Sie ging zur Tür ihres Büros und schaute hinaus, bevor sie sie leise schloss. »Weißt du, vor dem Hintergrund, dass der Kerl mich ohne einen Gedanken zu verschwenden vor ewigen Zeiten einfach sitzenließ, hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen, dass er einmal so verdammt beschützerisch werden könnte.«
    »Mmmmh«, erwiderte Mina offensichtlich wenig überzeugt.
    »Vertraue mir«, bat Janelle. »Aber diese Information brauche ich wirklich.« Sie sah auf die Uhr. Mit etwas Glück könnte sie eine Verabredung treffen, bevor Kane zurückkam. Er würde nichts herausfinden können, bis es zu spät war. Und da Breena es nicht geschafft hatte, ihr die Information zu geben, die sie haben wollte, hatte sie keine andere Wahl.
    Mina seufzte. »Also gut. Ich sag’s dir. Aber nur, wenn du mir versprichst, dass du mich gleich hinterher anrufst. Sonst werde ich mir Sorgen machen.«
    »Und natürlich willst du einen vollständigen Bericht.«
    »Ja, das auch. Also, hast du einen Stift?«
    »Ich bin so weit.«
    »Als Erstes wählst du diese Nummer.« Mina rasselte neun Zahlen herunter.
    »Neun Nummern?« Beim letzten Mal hatte sie eine solche Nummer gewählt und war bei Breenas Assistentin gelandet.
    Mina seufzte. »Sie ist die Elfenkönigin. Glaubst du wirklich, dass sie an die normalen Gegebenheiten gebunden ist?«
    Janelle stöhnte, wollte aber nicht verraten, dass sie es bereits versucht hatte. Lieber nicht mehr daran denken und hoffen, dass es diesmal anders sein würde. »Nun, wir reden von Telefonverbindungen und nicht davon, dass ich dreimal die Hacken zusammenschlagen muss, um zur Elfenkönigin zu gelangen. Ich hatte mir schon vorgestellt, dass ein paar dieser Regeln gelten könnten.«
    »Nee. Wähle diese Nummer. Lass es einmal läuten. Dann leg auf. Anschließend wählst du die letzten drei Ziffern noch einmal. Warte, bis abgenommen wird. Dann legst du wieder auf. Das Telefon wird sofort bei dir klingeln, und das ist deine Verbindung.«
    Janelle runzelte die Stirn. Diese Methode war etwas anders als beim letzten Mal. »Bist du dir sicher?«
    »Ich habe es aus erster Hand.«
    »Ha. Aus einer Hand oder von einem Elfen?«
    Mina schnaubte. »Wie wär’s denn mit der Elfenschnepfe selbst?«
    »Oh, du meinst die Elfenkönigin.«
    »Ja! Hatte ich bereits erwähnt, dass sie sich neuerdings regelrecht anbiedert? Zu den unmöglichsten Zeiten platzt sie beim Elfenprinzen und mir rein und raus. Würg! Und ihr Timing ist ganz exzellent. Dienstagabend, als wir uns gerade auf dem Küchenboden wälzten …«
    Janelle stöhnte. »Ein tolles Bild. Danke auch, dass du mir noch etwas gegeben hast, das ich von der Tafel wischen kann.«
    »Heh?«
    »Schon gut. Ich dank dir für die Nummer.

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