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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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Nicht besonders klug.«
    »Ich wette, das hat sein Ego verletzt. Vielleicht ist das der Grund, weshalb er dich so auf dem Kieker hat.«
    Die Kritik, die sie in seiner Stimme hörte, irritierte sie. »Was? Ich hätte also mit ihm ausgehen sollen, nur um sein zartes Ego zu beschwichtigen?«
    Kane seufzte. »Nein, ich sage nur, dass er einen Grund hat, sich mit dir anzulegen. Alles, was er jetzt braucht, ist Munition. Das könnte brenzlig werden, und zwar schon bald. Dem musst du vorbeugen. Ein paar simple Suggestionen, und er wäre komplett von dieser Spur abgezogen.«
    »Aber ich werde diesen Glamour, diesen Gedankenverschmelzungstrick nicht anwenden, um meinen eigenen Zwecken zu dienen. Das ist … es wäre einfach falsch.« Janelle drehte sich um und entfernte sich.
    Kane rührte sich nicht vom Fleck, allerdings konnte sie fühlen, wie er ihr nachsah. »Ich stimme dir zu. Es wäre ein Fehler, wenn es kaltherzig geschähe oder entwürdigend wäre. Aber ich denke, du könntest den Glamour rücksichtsvoll bei ihm anwenden. Du kennst seine Prioritäten und seine Fähigkeiten, und du schätzt beides an ihm, und du schätzt ihn selbst. Aber auch dein eigenes Können schätzt du. Es wäre eine Schande, wenn deine Heilkräfte ungenutzt blieben oder auch deine Fähigkeiten als Ärztin verkümmern müssten, nur weil ein dummer Verdacht dazu führte, dass man dir deine Lizenz entzieht.«
    »Das ist nicht fair.« Sie wirbelte herum und ging wieder auf ihn zu.
    »Mit jeder Gabe, mit jeder Kraft ist auch Verantwortung verbunden. Wenn du weißt, wozu du fähig bist, soll es da etwa ethisch sein, das Risiko einzugehen, deine Möglichkeit, anderen helfen zu können, aufgeben zu müssen? Wenn du genau weißt, dass du über ein außergewöhnliches Können verfügst? Denk an das Wohl der Allgemeinheit.«
    Zögernd wurde Janelle wenige Schritte von ihm entfernt langsamer. »Aber eine solche Macht will ich gar nicht haben. Natürlich kann ich oft sagen, was das Beste für meine Patienten wäre, und auch dementsprechend handeln. Aber das ist etwas anderes. Gewöhnlich erkläre ich ihnen meine Diagnose, die verschiedenen Möglichkeiten, die sie haben, und meine Empfehlung. Aber die Entscheidung liegt nicht bei mir. Die liegt allein bei ihnen, es sei denn, der Patient wäre dazu nicht in der Lage und hätte niemanden, der für ihn spricht.«
    »Ja. Ich respektiere deine Standesethik. Sie dient deinen Zwecken und ist einer der Gründe, weshalb du in der Position bist, in der du bist. Aber du bist auf die nächste Stufe von Macht und Verantwortung gestiegen. Es geht jetzt hier weniger um deine Jobbeschreibung als menschliche Ärztin«, er machte eine rhetorische Pause, »als vielmehr um deine Rechte und Pflichten als Druidenheilerin.«
    »Druidenheilerin? Komm wieder auf den Teppich, Kumpel. Ich bin kein Druide. Ich bin nur …«
    »Eine Druidin.« Er lächelte. »Oder zumindest eine Ehrendruidin, ausgestattet mit Ehrenkräften. Und es
ist
eine Ehre, vertue dich da nicht. Sie nehmen ihre Gaben ernst und reichen sie nicht wahllos weiter. Offensichtlich genügen Sie, Dr. Corrington, ihren Ansprüchen. Sie glauben an dich, sonst hättest du die Gabe niemals erhalten. Und schau dir nur an, wie sie sich entwickelt hat!«
    Sie starrte vor sich hin. »Aber sie haben es doch nur getan, weil …«
    »Weil mein Bruder es vorgeschlagen hat? Weil
ich
es vorgeschlagen habe?« Kane schüttelte den Kopf. »Denk mal darüber nach. Wir beide sind nicht gerade ihre Favoriten. Auf unser Wort würden sie gar nichts geben. Ich bin mir sicher, dass sie sich bei ihrer Entscheidung daran orientiert haben, wer du bist und was du ihrer Einschätzung nach mit der Macht anfangen wirst.« Er schaute sie an. »Sieh es als Kompliment. Und begreife, dass sie dir nicht nur in Bezug auf die Heilkraft Vertrauen entgegenbringen, sondern auch in Bezug auf den Glamour. Wenn du ehrlich mit dir bist, ist es doch das Potenzial für Böses, das dir Sorgen macht. Dass man den Glamour für üble Zwecke missbrauchten könnte. Das ist richtig. Und das ist auch der Grund, weshalb er nicht jedem anvertraut wird. Die Druiden vertrauen dir, dass du guten Gebrauch davon machen wirst. Warum kannst du dir nicht selbst vertrauen?«
    In instinktiver Abwehr schüttelte sie den Kopf. »Ich finde es einfach arrogant. Es ist tyrannisch.«
    »Und das ist es auch, wenn man leichtsinnig oder respektlos damit umgeht. Du bist weder leichtsinnig noch respektlos, und die Druiden wissen das. Akzeptiere

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