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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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hingeben müssten.
Zwei
Höhepunkte also.«
    Atemlos. Diese Möglichkeiten! Lippen, Zunge, heißes Fleisch, wild gewordene Gedanken und Worte. Alles verschmolz ineinander und verlor sich in der mitreißenden Dringlichkeit.
    »Atme, Janelle.«
    Oh, aber was war mit den Herzen und … Den Rest verkniff sie sich.
    »Die Herzen müssten wir komplett außen vor lassen. In unser beider Interesse.«
    Von dieser nüchternen Feststellung getroffen, riss sie sich los und stolperte ein paar Schritte rückwärts. Heftig atmend konnte sie ihn nicht einmal ansehen. Was er gesagt hatte und was er in ihren Gedanken gelesen hatte … nicht nur die Sache mit dem Sex, sondern das andere … Das andere war schlimmer. Dass er wusste, dass sie insgeheim mehr wollte und es laut und so unverblümt ablehnte. Das tat weh und war demütigend. Und selbst jetzt noch konnte sie die Gedanken nicht abstellen. »Verschwinde aus meinem Kopf, verschwinde aus meinem Kopf, verschwinde aus meinem Kopf!«
    Wütend stieß sie die Luft aus und wagte es, ihn anzusehen, wobei sie versuchte, mit ihrem Zorn die Verletzung zu überdecken. »Du bist in meinen Gedanken nicht willkommen. Genauso wenig, wie ich im Kopf eines anderen willkommen bin.« Und da hatte sie ihre Begründung gefunden. »So etwas geht einfach nicht. In das Denken anderer einzudringen und es zu manipulieren ist ein sehr persönlicher Übergriff, wenn sie nicht ausdrücklich zustimmen.« Sie begann hin und her zu laufen, versuchte ihre Wut loszuwerden und Stärke und Logik wiederzufinden. »Und komm mir jetzt bloß nicht mit Argumenten wie ›Wohl der Allgemeinheit‹ und ›Begrenzung der Belegungsziffern von Irrenhäusern‹. Ich kann es nicht. Das Denken und die Erinnerung von Menschen zu verändern ist mir aus ethischen Gründen einfach unmöglich.«
    »Diesem Druiden Browning, der durch den Puka-Ritt zu Schaden kam, hast du mit einem Glamour wunderbar geholfen.« Mit ruhiger Haltung und Stimme, in der zwar auch ein leicht rauher Unterton mitschwang, beobachtete Kane jeden ihrer Schritte.
    Janelle schüttelte den Kopf. »Das war etwas anderes. Da habe ich ihn nicht einfach nur angelogen. Ich habe dabei geholfen, dass seine Seele heilen konnte. Ohne den Glamour wäre das nicht geschehen. Aber was du von mir erwartest, ist falsch. Ich kann nicht einfach in Dr. Hoffmanns Kopf herumpfuschen, nur weil ich Schwierigkeiten aus dem Weg gehen will.«
    »Also, was willst du stattdessen tun?«
    Sie runzelte die Stirn, während sich in ihrem Kopf die Gedanken überschlugen. »Dasselbe, was ich bisher getan habe. Ich muss nur einfach vorsichtiger sein.«
    Kane schaute skeptisch. »Aber ein paarmal war es schon sehr knapp. Was ist, wenn irgendetwas Katastrophales geschieht und du gezwungen bist, deine Gabe vor seinen Augen preiszugeben?«
    »Dann wird mir schon etwas einfallen.« Zumindest hoffte sie das. »Etwas Logisches, das er akzeptieren wird. Und ich werde ihm anbieten, ihn bei seinem Wochenenddienst zu entlasten. Ich werde ihm sagen, dass er es als Entschuldigung für das Missverständnis ansehen soll. Das glättet die Wogen.«
    »Dann macht er also gerne an den Wochenenden frei.«
    »Wer tut das nicht? Und, nun, er hat ein aktives Sozialleben.« Sie drückte sich vorsichtig aus.
    Kane kniff die Augen zusammen. »Ach, hat er das? Wie komme ich nur darauf, dass er mehr als einmal versucht hat, dich in dieses Sozialleben einzubeziehen?«
    Janelle sah ihn böse an. »Er ist ein Mann. Bei deinem Geschlecht kommt so etwas häufiger vor, erinnerst du dich? Willst du ihn dafür verurteilen, dass er dasselbe versucht hat wie du?« Sie hatte keine besondere Schwäche für Dr. Hoffmann, aber sie wollte auch nicht, dass Kane so eifersüchtig würde, dass er überreagierte.
    Kanes Blick verdunkelte sich. »Das ist nicht dasselbe.«
    »Ach nein? Was ist denn daran anders? Zumindest schon mal, dass er ein Mensch ist. Deshalb schleppt er auch keine Hokuspokuslast mit sich herum, wie einen jahrtausendealten Groll gegen ein Familienmitglied. Er ist nur ein Arzt, der sich in seinem Job abkämpft und nebenher versucht, vielleicht auch noch ein wenig Freude zu genießen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Er kann mich einladen, soviel er will. Ich sage einfach nein. So einfach ist das.«
    »Du hast ihn also bereits zurückgewiesen?«
    »Nun, er ist mein Kollege. Und er ist ein gleichberechtigter Partner in der Klinik, während ich nur angestellt bin. Also steht er über mir. Natürlich habe ich ihn zurückgewiesen.

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