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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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faltete. Natürlich wollte sie nicht, dass er ihren Geist auf diese Weise manipulierte. Sie wollte einfach glauben können, dass er es aus Respekt oder sogar Zuneigung gelassen hätte und nicht einfach aus praktischen Gründen.
    Ruhig beobachtete er sie. »Also gut, es waren nicht nur praktische Gründe. Können wir das Thema jetzt fallen lassen?«
    Und war das jetzt eine Lüge, um sie zum Schweigen zu bringen? Als würde sie das je erfahren. Jeden einzelnen ihrer Gedanken konnte er lesen, dieser kaltherzige Knilch, der sich einen Dreck um ihre Gefühle scherte.
Hörst du das, Puka? Bleib einfach auf Abstand und halte dein destruktives Naturell an einer ganz kurzen Leine.
Seine Kiefermuskeln zuckten, aber das war auch das einzige Anzeichen dafür, dass ihre stille giftige Botschaft bei ihm angekommen war.
    Gerade als sie mit einer Provokation auf den Lippen die Augen zusammenkniff, bemerkte sie, wie seine Aufmerksamkeit plötzlich abgelenkt wurde. »Was tun Sie hier?«, rief er aus.
    Janelle wechselte die Blickrichtung, und gleich hinter der behelfsmäßigen Straßenabsperrung erkannte sie schemenhaft eine Gestalt.
    Diese Gestalt beobachtete sie.

[home]
9. Kapitel
    D uncan Forbes. Super Timing.
    Mit einem beunruhigenden Lächeln im Gesicht umging Duncan die nächststehende Absperrung und kam auf sie zu. »Nennen Sie mich nur verrückt, aber was ich da gerade zwischen Ihnen beobachtet habe, schien mir doch nicht so ganz der korrekten Etikette zwischen Hüterin und Schützling zu entsprechen. Das könnte man ja fast schon als inzestuös bezeichnen, meinen Sie nicht? Und vielleicht auch als Verstoß gegen die Regeln?« Er schüttelte den Kopf und gab ein sehr irritierendes und wenig maskulin klingendes Ts-ts von sich.
    Über Kanes Schulter hinweg funkelte Janelle ihn wütend an. »Verfolgen Sie uns?«
    »Dies ist eine öffentliche Straße. Daran sollten Sie vielleicht einmal denken, bevor Sie gegen die Regeln verstoßen. Aber vielleicht haben Sie das ja sogar getan. Vielleicht will da eine Hüterin ihren Puka loswerden? Oder vielleicht versucht auch ein Puka gerade, seine Hüterin zu manipulieren. Wissen Sie’s? Haben Sie schon mal darüber nachgedacht?«
    Janelle merkte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
    Vermutlich für sie beide antwortete Kane kühl: »Weder noch. Also sagen Sie schon. Waren Sie derjenige, der uns angerufen hat, um von diesem Vorfall zu berichten?«
    »Welcher Vorfall? Oh, Sie meinen die Sache mit dem Pferd? Davon habe ich in der Zeitung gelesen.« Duncan schüttelte den Kopf. »Ein wildes Pferd, das mitten im Stadtzentrum von Richmond verrücktspielt. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Nicht einmal ansatzweise.« Kane klang ebenso hinterlistig wie er. »Irgendeine Idee, wer das getan haben könnte?«
    »Ich? Was sollte ich schon davon wissen? Ah, Sie meinen, weil ich nur ein paar Häuserblocks entfernt von hier arbeite? Hmm.« Duncan tat, als würde er nachdenken. »Oder vielleicht – nur vielleicht – weil es etwas mit Puka-Magie zu tun hat? Gibt es da etwas, das Sie dem Druidenrat beichten müssen?«
    Janelle hob das Kinn. »Was? Sprechen Sie jetzt etwa im Namen des Druidenrats? Ich dachte, Sie hätten Ihr Erbe ausgeschlagen, o Großer Mystiker.«
    »Ein Mann kann seine Meinung ändern, nicht wahr? Vor allem, wenn er erkennt, wie sehr seine Unterstützung gebraucht wird.« Duncan sah sie bedeutungsvoll an. »Bis dahin würde ich vorschlagen, dass Sie den Vorschriften mehr Aufmerksamkeit widmen. Ich mag mich irren, aber war da nicht auch irgendwie von Armeslänge die Rede?« Mit einem letzten vielsagenden Blick drehte er sich um und schlenderte gemächlich von dannen.
    Janelle knurrte leise hinter ihm her. »Er will irgendwas erreichen.«
    Ohne Duncan aus den Augen zu lassen, murmelte Kane leise: »Noch wichtiger ist, dass er zu glauben scheint, kurz vor dem Ziel zu stehen. Er wirkt viel selbstbewusster als in seinem Büro. Fast schon selbstgefällig.«
    »Das klingt, als wäre das schlecht für uns. Und ich habe keine Ahnung, warum. Vor ein paar Wochen wusste ich nicht mal, dass Duncan Forbes überhaupt existiert.«
    »Und dann hat man dir mich an den Hals gehängt.«
    »Und alle hatten ihren Spaß daran.«
    Plötzlich verfinsterte sich Kanes Miene, und abgelenkt folgte Janelle seinem Blick.
    Ein Schatten. Irgendwie kam er ihr bekannt vor.
    »Es ist Tremayne.« Kane zog die Augenbrauen hoch. »Ich glaube, dass er die ganze Zeit hier war und alles beobachtet hat.« Er warf Janelle

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