Eine magische Nacht. Roman
höllische Auswirkungen auf das Karma.«
»Darauf möchte ich wetten.« Sie lächelte an seiner Schulter. »Obwohl du es auch nicht tun würdest. Dazu wärst du gar nicht fähig.« Sie sprach leise, aber mit schläfrig-nüchterner Überzeugung.
Dann schockierte sie ihn mit dem Geständnis: »Ich weiß nicht, ob ich jetzt das Bewusstsein verlieren oder spontan einen Orgasmus bekommen soll.« Mit vor Müdigkeit und Überreizung schweren Augen begegnete sie seinem Blick. »Vielleicht möchtest du mich lieber absetzen, bevor die Natur die Entscheidung für mich trifft.«
Vorsichtig stellte er sie vor der Wohnungstür auf die Beine und stützte sie mit einer Hand am stoffbedeckten Ellbogen. Er nahm ihr die Schlüssel aus der Hand, schob einen davon ins Schloss und öffnete die Tür. Als sie in seine Augen aufschaute, blickte sie in ein ausgewachsenes Inferno, das sich in ihren goldenen Tiefen offenbarte. Selbst ein völlig normaler Mensch, jemand ohne Erfahrung mit Magie oder magischen Wesen hätte die Wellen der Kraft spüren können, die sein großer Körper aussandte. Feuer. Frustration. Anziehung. Aber würde er sich von dieser Anziehung leiten lassen?
»Nein. Und das nicht nur wegen dieses Deals um deine Hüterschaft. Wenn ich schon mein Leben vermasseln soll, weil ich mit dir zusammenkomme, dann würde ich es lieber nicht dann tun, wenn du zu müde bist, um dich daran zu beteiligen. Wenn ich untergehe, möchte ich gern eine gute Erinnerung daran mitnehmen.«
Janelle leckte sich die Lippen, während sie unwillkürlich darüber nachdachte, wie es wäre, eine solche Erinnerung zu kreieren. Ob es die völlige Verdammung wohl wert wäre? Warum sagte ihr Herz ja?
»Geh ins Bett, Janelle.«
Sie starrte ihn nur weiter an; er stöhnte, nahm sie sanft bei den Schultern und lenkte sie in ihr Schlafzimmer. Dort blieben sie stehen.
Janelle merkte, wie sie hoffte, er würde den ersten Schritt machen. Jetzt, wo sie im Schlafzimmer waren, würde er …?
»Nein. Er
würde nicht
.«
Janelle nickte nur schweigend, während sie ihn mit den Augen verschlang. Er war der schönste Mann, der ihr je begegnet war.
»Kommst du zurecht?« Er schien zu zögern. Alles an ihm wirkte unentschlossen, bis auf die Augen, die ihr sagten, dass er genau wusste, was sie wollte. Was er ebenfalls wollte. »Ich bin kein Heiliger, Janelle.«
Sie nickte. Und blieb einfach dort stehen.
Kane stöhnte frustriert, ging zu ihrem Toilettentisch, öffnete erst eine Schublade, dann eine andere, aus der er einige Kleidungsstücke zog. Eine Jogginghose, das sah sie. Was war mit Unterwäsche?
»Nein,
keine
Unterwäsche. Die könnte ich dir nicht …« Er biss die Zähne zusammen. »Arme hoch.«
Zitternd und mit einem Willen, der sogar noch schwächer war als ihre Knie, hob Janelle brav die Arme und sah, wie er auf sie zukam. Er zog ihr den Saum der Bluse aus der Hose. Heute mal keine OP -Kleidung. Sie hatte sich ganz auf Routinefälle in der Praxis eingestellt. Also nur eine schlichte Bluse.
Die er gerade aufknöpfte. Sie hielt den Atem an, als kühle Luft auf nackte Haut traf, während ihr Bauch bei der kleinsten Berührung des Stoffs zuckte. In Erwartung eines Hautkontakts mit ihm.
»Den ich mit allen Mitteln vermeiden will.« Kane hielt die Zähne fest zusammengebissen. Seine Augen waren wie geschmolzener Bernstein, sein Körper ihrem so nahe, sie konnte seine Wärme spüren und die Härte jedes einzelnen Muskels. Es war reines Feuer unter diesem T-Shirt, dieser Jeans, die mit einem keltischen Knoten verschlossen war.
Bei der Erinnerung daran musste sie schlucken. Jede Handlung hatte eine Konsequenz. Allein Kanes Schicksal war der Beweis dafür. Sie blieb also weiter brav.
Behutsam schlug er die Bluse auseinander und zog ihre Arme nach unten.
Warum hast du das überhaupt gesagt? Arme hoch?
Er lächelte beherrscht. »Um dich nicht auf falsche Gedanken zu bringen.«
Oh.
Er zupfte an den Ärmeln der Bluse und ließ den Stoff über ihre Arme nach unten gleiten. Dann knöpfte er ihr die Hose auf, sorgsam darauf bedacht, ihre Haut nicht zu berühren. Er fasste den Griff des Reißverschlusses, zog daran, und schon lockerte sich der Stoff auf ihren Hüften. Je weiter er den Schieber nach unten bewegte, desto tiefer rutschte die Hose, bis sie schließlich ohne weitere Hilfe an ihren Beinen zu Boden fiel.
Kane trat einen großen Schritt zurück, unnötig weit von ihr weg. Seine Brust schien sich einmal zu heben, und dann noch einmal. In seiner
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