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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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weiter nichts. Wirklich …« Riordan musste lachen, als ihm plötzlich etwas einfiel. »Damals, als wir uns kennenlernten, habe ich den Fehler begangen, sie einzuladen, mit mir auszugehen. Sie aber hat sich sogar geweigert, alles, was irgendwie über eine Freundschaft hinausgehen könnte, auch nur in Betracht zu ziehen. Willst du wissen, warum?«
    »Weil du eher so etwas wie ein Bruder für sie warst?«
    »Nee, nee. Es lag daran, dass ich einem gewissen Ex-Freund von ihr ähnlich sah.
Dir.
Und Oberon hätte Janelle sicher vollkommen runtergebracht, weil er genauso aussieht wie du.«
     
    Die Sonne ging unter, als Riordan mit Janelle und Kane vor die Tür trat und sie zu ihrem Wagen begleitete. Janelle hatte vor einigen Stunden im Büro angerufen und mitgeteilt, dass sie den Rest des Tages nicht kommen würde. Sie hatte erklärt, dass die Regelung dieses »Notfalls« etwas mehr Zeit in Anspruch nahm als geplant. Und ja, es war ein Notfall, und auch »Familie« war richtig, selbst wenn es keine Blutsbande gab. Nachdem sie Mina versorgt hatte, war sie im Haus herumgelaufen und hatte heimlich den Schaden begutachtet.
    Um ehrlich zu sein, Janelle war klar, dass sie übervorsichtig und mit Mina wahrscheinlich alles in Ordnung war. Als Ärztin musste sie sich allerdings fragen, ob sie nicht vielleicht etwas übersehen hatte und ob die Magie allein ausreichte. Und als Freundin … nun, als Freundin konnte Janelle ihre Besorgnis nicht so schnell einfach abschalten. Also war sie in erster Linie geblieben, um sich zu vergewissern, bis eine gereizte Mina ihr schließlich sagte, sie solle nach Hause und ins Bett gehen.
    Was, offen gesagt, nach einer verdammt guten Idee klang.
    Während Kane um den Wagen herumging und auf der Beifahrerseite einstieg, wandte Janelle sich Riordan zu, um sich von ihm zu verabschieden. »Also, Doc, was ist dein Urteil?«
    »Deiner Mina wird es gutgehen.« Janelle lächelte müde. »Da bin ich mir beinahe sicher.«
    Riordan nickte. »Ich weiß. Und ich freue mich darüber. Was ich aber meinte, ist all das hier. Dieser Vandalismus. War es Puka-Magie? War es Kane?«
    Janelle sah ihn prüfend an. »Ich …« Sie runzelte die Stirn.
    »Was?«
    »Verflucht, es ist einfach seltsam. Nein,
daneben
.« Auch sie hatte es schon den ganzen Nachmittag beschäftigt. Sie rieb sich die schmerzenden Schläfen.
    »Was ist daneben?«
    Janelle machte eine unbestimmte Handbewegung. »Diese Magie. Ich könnte schwören, es ist dieselbe wie beim letzten Mal, aber diesmal ist es, als könnte ich sie sehen … Nein, nicht sehen, sondern spüren … deutlicher.« Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Und jetzt, wo ich einen klaren Eindruck habe, fühlt es sich verkehrt an. Es passt nicht zusammen. Eben … daneben. An der Oberfläche würde ich es für Puka halten. Reiner Puka. Aber es ist so geistlos. Ich weiß nicht. Irgendetwas stimmt da nicht.« Nach einem Augenblick fügte sie hinzu: »Ich habe keine Ahnung, wovon ich rede.«
    Riordan sah sie gedankenvoll an. »Nein. Das ist verdammt interessant.«
    »Das gilt auch für deine Reaktion.« Sie musterte ihn und hatte dabei Vermutungen im Kopf, über die sie noch gar nicht gesprochen hatte. »Also, was ist der Grund dafür, dass du Kane nicht mehr verurteilst? Anfangs wolltest du ihn umbringen, und ein paar Flecken habe ich auch in seinem Gesicht bemerkt. Aber nach allem, was ich über den Metabolismus eines Pukas in Erfahrung gebracht habe, bin ich mir sicher, dass seine sämtlichen Prellungen vor morgen früh verschwunden sein werden. Ich schätze, ihr zwei hattet eine lebhafte Unterhaltung, während ich Mina gewaschen habe? Du weißt, was ich meine. Mir fällt gerade kein besseres Wort ein, um einen pubertären Faustkampf zu beschreiben.« Sie wusste, dass sie beide Hitzköpfe waren.
    »So etwas in der Art war es. Und dass ich ihn jetzt weniger verurteile …« Riordan hob die Schultern. »Nun, am Ende haben wir miteinander geredet. Und ich glaube ihm. Ich neige zu der Annahme, dass er das nicht getan hat.«
    »Wirklich?« Plötzlich fühlte Janelle Hoffnung in sich aufsteigen.
    »Ja. Aber das bedeutet, dass irgendetwas anderes vor sich geht.
Irgendwer
hat es getan. Wer? Und warum?«
    Janelle nickte. »Das ist auch ungefähr der Stand, an dem wir mit unseren Theorien stehen. Trotzdem, es ist beruhigend zu hören, dass du dasselbe sagst. Ich hatte befürchtet, ich könnte einfach nur einem blinden Optimismus verfallen sein.«
    »Oder eine Frau sein, die

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