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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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jetzt, aber noch hast du sie nicht getroffen.«
    »Ich komme mit allem klar.«
    Eine plötzliche Geräuschexplosion erschütterte das Haus. Sam zuckte zusammen und schaute zur Decke. Der stete Rhythmus eines Schlagzeugs vibrierte in seinem Brustkorb.
    »Ich schätze, sie hat ihre CD-Sammlung gefunden«, sagte Francesca.
    »Und ihre Anlage.«

10. KAPITEL
    B renna saß auf der Kante des Schreibtischs, während ihr Großvater in ihrem kleinen Büro auf und ab tigerte.
    »Das sind qualitativ wirklich hochwertige Trauben.« Sie zwang sich, ruhig zu sprechen, obwohl sie am liebsten geschrien hätte. »Diesem Weinberg sagt man nach, einen der besten Pinot Noirs in den Staaten zu produzieren. Der Käufer hat mich angerufen und mir mitgeteilt, dass er von dem Kauf zurücktritt. Er wollte es mich wissen lassen, damit ich das Land erwerben kann. Bisher weiß noch niemand davon. Ich könnte aus diesen Trauben einen großartigen Wein keltern.«
    Grandpa Lorenzo blieb vor einer Karte des Marcelli-Anwesens stehen. Er fuhr die Grenze zwischen ihrem Land und dem der Giovannis mit dem Finger nach.
    »Nein.«
    Einfach so. Nein.
    Ärger flammte in Brenna auf. Ihre Bitte war nicht unverschämt oder gar unvernünftig. Sie wollte doch lediglich diese gut anderthalb Hektar kaufen, doch sie hatte das Geld nicht, und ihr Großvater schien an dem Geschäft nicht interessiert. Schon gar nicht, da er im Begriff war, selbst sein Weingut zu verkaufen.
    »Warum?« Die Frage rutschte ihr heraus, bevor sie es verhindern konnte. Mit ihrem Großvater zu streiten hatte noch nie dazu geführt, dass er seine Meinung änderte.
    Er starrte sie an. Seine dunklen Augen verengten sich. »Wir kaufen keine Trauben von Fremden. Marcelli-Weine wachsen auf Marcelli-Land. Unser Name bedeutet etwas.«
    »Er bedeutet einen Scheißdreck, wenn du verkaufst.«
    Wieder waren ihr die Worte rausgerutscht, bevor sie sich zusammenreißen konnte. Ist mir doch egal, sagte sie sich. Sie war es leid, dass er ihr nie zuhörte.
    Ihr Großvater versteifte sich und murmelte etwas auf Italienisch. Sie verstand nicht, was er sagte, aber das war vermutlich auch gut so.
    »Wir könnten eine neue Marke einführen«, versuchte sie es erneut. »Das machen die großen Firmen alle naslang.«
    »Zu viel Arbeit. Lohnt sich nicht.«
    Mit einer abwehrenden Handbewegung erklärte er die Unterhaltung für beendet und verließ das Büro. Wütend griff Brenna nach ihrem Kalender und schleuderte ihn quer durchs Zimmer. Die Ringbindung schnappte auf, und Blätter segelten durch den ganzen Raum.
    Das ist nicht fair, dachte sie. Aber was war schon fair? Sie hatte ihr Schicksal an dem Tag besiegelt, an dem sie sich entschlossen hatte, Jeff zu heiraten. Ihre andere Option – mit dem Feind durchzubrennen – hätte ihre Familie zwar ausrasten lassen, aber wenigstens wäre sie dann ihrem Herzen gefolgt anstatt ihrem Verstand. Also konnte sie wohl niemandem außer sich selbst die Schuld geben. Sich selbst und einem sehr dickköpfigen Großvater.
    Ihr Telefon klingelte.
    »Was?«, fragte sie barsch.
    »Hey, ich hab dir nichts getan«, sagte Francesca. »Was auch immer dir über die Leber gelaufen ist, ich habe nichts damit zu tun.
    Brenna ließ sich auf ihren Stuhl sinken. »Tut mir leid. Ich hatte nur gerade einen kleinen Streit mit dem alten Mann.«
    »Der für dich nicht siegreich verlaufen ist, wie es sich anhört.«
    »Tut es das jemals?«
    »Nicht mit ihm.« Francesca seufzte. »Willst du darüber sprechen?«
    »Nein.«
    »Okay, dann kommen wir zum Grund meines Anrufs. Ich möchte dich einladen, gemeinsam mit Katie und mir zu Mittag zu essen. Da sie die Einzige von uns ist, die ein blühendes Geschäft betreibt, zahlt sie. Bist du dabei?«
    »Auf jeden Fall. Ich muss hier mal für ein paar Stunden raus.«
    »Du siehst so aus, als würdest du gleich vor Wut platzen«, sagte Francesca, als sie auf Brenna zuging, die schon an einem der Tische vor dem Café in der Sonne saß.
    Ihre Zwillingsschwester erhob sich, um sie zu umarmen, und ließ sich dann wieder auf ihren Stuhl fallen. »Grandpa Lorenzo und ich sind noch mal in den Ring gestiegen. Er macht mich wahnsinnig.«
    Francesca setzte sich und stellte ihre Tasche auf dem Fußboden ab. »Geht es um die Pinot-Trauben?«
    Brenna seufzte. »Ich müsste es doch eigentlich besser wissen, aber ich bin so dumm. Ich musste ihn ja unbedingt danach fragen. Natürlich hat er Nein gesagt. Na ja, wo läge auch der Sinn, wenn er sowieso verkaufen will,

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