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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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würde ich vermutlich jemandem das Auge ausstechen.«
    Um Kellys Mundwinkel erschien ein leichtes Lächeln, doch sofort presste sie die Lippen fest aufeinander. »Hast du jemals getanzt?«
    Francesca wusste, dass sie nicht von Headbanging auf dem Schulball sprach. »Ich war in der Highschool Cheerleader. Zählt das auch?«
    Kelly verdrehte die Augen. »Auf gar keinen Fall.«
    »Ja, dachte ich mir schon. Ich kann nicht mal sagen, dass ich darin besonders gut war. Ich war enthusiastisch, hatte aber nicht viel Talent. Einige der anderen Mädchen hatten jahrelang Gymnastik gemacht und konnten mit ihren Körpern Sachen anstellen, die mich immer wieder erstaunt haben. Ich hingegen sah nie den Sinn darin, mich als Mensch wie eine Brezel zu verknoten.«
    Kelly nahm sich ein Stück von dem Brot. »Bist du geschieden?«
    Der Themenwechsel kam unerwartet, aber Francesca freute sich, dass sie augenscheinlich eine normale Unterhaltung führten. »Nein. Ich war verheiratet, aber mein Mann ist gestorben.«
    Kelly riss die Augen auf. »Echt? War er schon so alt?«
    »Nein. Er war achtundzwanzig und starb bei einem Autounfall.«
    Kelly schaute sie an. »Ich habe noch nie jemanden gekannt, der gestorben ist. Ist es nicht gruselig, auf eine Beerdigung zu gehen?«
    »Ich kann mich kaum noch daran erinnern.« Todds Tod war unerwartet gekommen, und sie hatte die folgenden Tage wie in einem dichten Nebel verbracht. »Ich bin für ein paar Wochen wieder zu meinen Eltern gezogen, was sehr hilfreich war. Meine ganze Familie war für mich da. Vor allem meine Schwestern.«
    »Du hast Schwestern?« Kelly klang interessiert.
    »Ja, drei. Katie ist ein Jahr älter, Brenna ist mein Zwilling, und Mia ist neun Jahre jünger als ich.«
    Kelly beugte sich vor. »Du hast eine Zwillingsschwester?«
    Sie nickte. »Wir sind allerdings zweieiige Zwillinge, also sehen wir uns nicht sonderlich ähnlich.«
    »Das ist total cool.«
    »Meine Großeltern hatten so sehr auf einen Jungen gehofft, aber mir gefällt es irgendwie, dass wir nur Mädchen sind.«
    Kellys Gesicht nahm einen sehnsüchtigen Ausdruck an. »Ich hätte gerne eine Schwester gehabt, aber Tanya wollte auf gar keinen Fall noch einmal schwanger werden. Ich war ein Unfall.« Sie nahm sich noch ein Stück Brot. »Sie hat es immer einen Fehler genannt. Sie meinte, nichts wäre es wert, sich krank zu fühlen und fett zu sein. Außerdem schätze ich, dass die Geburt echt heftig ist. Ihr hattet keine Kinder, oder?«
    Zu viel Information, dachte Francesca. »Todd und ich wollten noch ein paar Jahre warten, bevor wir eine Familie gründen.«
    »Und dann war er tot. Was für ein Pech.« Fragend schaute sie Francesca an. »Wirst du meinen Dad heiraten?«
    »Nein.«
    Sie wollte erklären, dass sie nur Freunde waren, doch dann erinnerte sie sich an Kellys Definition des Wortes. Die ihre Beziehung zu Sam haargenau beschrieb, aber sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass eine Zwölfjährige annehmen könnte, sie und Sam hätten Sex.
    »Er ist reich«, sagte Kelly. »Tanya hat immer gesagt, das wäre die wichtigste Eigenschaft eines Mannes.«
    »Für mich nicht.«
    Kelly stieß einen verächtlichen Laut aus. »Oh bitte. Du fährst einen alten Truck und trägst billige Klamotten. Warum würdest du nicht jemanden mit viel Geld haben wollen?«
    Francesca riss sich zusammen und rief sich in Erinnerung, dass Kelly nur um sich schlug, um eine Reaktion zu provozieren. »Ich studiere noch. Da ist es nur logisch, dass ich keine Kohle habe.«
    »Uni ist so etwas wie College, oder?«
    »Ja. Ich habe bereits einen Bachelor-Abschluss, dafür habe ich vier Jahre gebraucht. Jetzt bin ich in einem Masterstudiengang und auf dem besten Weg zu promovieren.«
    »Was ist mit deinen Eltern? Warum bezahlen sie dir nicht deine Sachen?«
    »Weil ich es nicht will. Es war meine Entscheidung, noch einmal zu studieren. Ich will selber dafür aufkommen.«
    Kelly sah ernsthaft geschockt aus. »Warum?«
    »Weil es mir ein gutes Gefühl gibt. Ich will unabhängig sein. Bei dieser Entscheidung geht es darum, wer ich als Mensch bin.«
    »Du bist dumm«, murmelte Kelly. In dem Moment wurde ihre Suppe gebracht, und das Mädchen fing an zu essen.
    »Warum tanzt du?«, wollte Francesca wissen. Sie ignorierte die letzte Bemerkung von Kelly einfach. »Das ist sehr harte Arbeit. Du schwitzt, du bekommst Muskelkater. Niemand bezahlt dich dafür. Vielleicht wirst du mal professionelle Tänzerin, aber was, wenn nicht? Dann hast du jahrelang für

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