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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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sie ihn gefunden hatte – viel zu sexy, um es in Worten ausdrücken zu können. Wie sie, nachdem sie kurz ein paar Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht hatten, sofort dazu übergegangen waren, sich schnippische Bemerkungen an den Kopf zu werfen. An diesem Tag war sie entschlossen, sich zusammenzureißen und höflich zu bleiben.
    »Hallo, Nic«, sagte sie und drehte sich zum Zaun um.
    Nicholas Giovanni, einziger Erbe des Giovanni-Grund-und-Bodens und von Wild Sea Vineyards, kam auf sie zugeschlendert. Er bewegte sich mit einer lässigen Eleganz, die sie daran erinnerte, wie es war, sechzehn und bis über beide Ohren verknallt in den Nachbarsjungen zu sein.
    Die Zeit musste ihm äußerst wohlgesinnt sein, denn sie hatte ihn lediglich mit ein paar kleinen Fältchen in den Augenwinkeln bedacht, die sein gutes Aussehen und seinen Sex-Appeal nur umso mehr betonten.
    »Brenna.« Er blieb am Zaun stehen. »Ich kann die Party bis hierher hören.«
    Sie drehte sich zur Hacienda um, konnte aber außer Weinreben nichts sehen. Leises Gelächter und Musikfetzen wehten zu ihnen herüber.
    »Meine Einladung muss wohl in der Post verloren gegangen sein«, sagte er lächelnd.
    »Mein Großvater ist zu alt, um sich zu ändern«, sagte sie. »Er wird dir nie vergeben, dass du ein Giovanni bist.«
    »Ich brauche keine Vergebung.«
    Das brauchen Männer wie du nie, dachte sie. Sie können völlig straffrei sündigen.
    Langsam ließ sie den Blick über seine Jeans und sein T-Shirt mit den abgeschnittenen Ärmeln gleiten. »Ich nehme an, du feierst nicht zu Hause?«
    »Ich werde später noch ausgehen.«
    Er starrte sie an. Seine dunklen Augen schienen durch ihre zerbrechliche Fassade hindurch ihre Unsicherheit erkennen zu können. Verlegen strich sie sich mit der Hand über ihr kurzes Haar.
    »Der Schnitt gefällt mir.« Sein Blick folgte ihrer Bewegung. »Du siehst gut aus.«
    Einfache Worte. Bedeutungslose Worte. Sie fluchte leise, als Freude in ihr aufblühte und ihr ganz heiß wurde, wie immer, wenn Nic in der Nähe war.
    »Du auch«, erwiderte sie, bevor sie sich zurückhalten konnte. Sofort war es ihr unglaublich peinlich. Sie räusperte sich und wechselte das Thema.
    »Sieht so aus, als bekämen wir dieses Jahr eine reiche Ernte.«
    Er nickte. »Hast du gehört, dass die Schulers ihr Geschäft verkaufen? Ich habe ein Angebot abgegeben.«
    Das war so typisch für ihn. »Verdammt, Nic, sag mir nicht, die kaufst du auch. Musst du denn jeden einzelnen Hektar hier im Tal besitzen?«
    Er grinste. »Ah, das ist die Brenna, die ich kenne. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, als du so höflich warst. Ich dachte, vielleicht hat deine Familie dich unter Drogen gesetzt.«
    Wütend funkelte sie ihn an. »Sehr witzig. Du stehst kurz vor einer Überproduktion.«
    Sie dachte an die Karte im Büro ihres Großvaters, auf der sowohl das Land der Marceliis als auch Wild Sea Vineyards eingezeichnet waren. Im Verlauf der letzten zwanzig Jahre hatte sich der Besitz ihrer nördlichen Rivalen beinahe verdoppelt. »Auf gar keinen Fall kannst du dich um so ein großes Gelände kümmern. Oder ist das vielleicht dein Ziel? Wirst du Leute anheuern, um deinen Weinberg zu managen, damit du dir nicht mehr die Hände schmutzig machen musst?«
    »Wir werden die Größten und die Besten sein.«
    »Unmöglich. Außerdem hast du schon entschieden, dass Quantität für dich wichtiger ist als Qualität. Was mich zwar enttäuscht, aber nicht wirklich überrascht.«
    Er lehnte sich gegen einen Zaunpfahl. »Ich habe gehört, Lorenzo hat dir wieder die Leitung übertragen.«
    »Für den Moment.« Sie dachte an die Drohung ihres Großvaters, alles zu verkaufen. »Ich werde mit den weißen Trauben eine neue Cuvée kreieren. Die wird ein echter Champion. Glaub mir, gegen mich willst du nicht in den Wettbewerb treten.«
    »Wir stellen keine Cuvée her. Aber es ist keine schlechte Idee.«
    »Sicher. Wenn man selber keine Ideen hat, kopiert man einfach.«
    Er grinste. »Ich werde ihn billiger produzieren und ungefähr zehn Mal so viel verkaufen wie du.«
    Ja, das würde er. Verdammt noch mal.
    »Trotzdem bleibe ich die Beste«, erwiderte sie.
    »Und pleite.«
    Oder auf der Straße, wenn ihr Großvater wirklich verkaufte. Doch daran wollte sie jetzt nicht denken.
    Die Musik wurde unvermittelt laut, und Brenna drehte sich zur Hacienda um. »Ich gehe besser wieder«, sagte sie.
    Er nickte. »War schön, dich getroffen zu haben.«
    »Oh, klar. Weil du es genießt, mit mir zu

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