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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Und in einem mochte er recht haben: Nic war der Feind.
    Es war nur so, dass der sich nie wirklich etwas aus dieser Fehde gemacht hatte. Darin waren sie sich einig gewesen. Und Nic war niemals nachtragend gewesen – selbst dann nicht, wenn es ihm niemand hätte verübeln können.
    Neun Jahre zuvor hatte Brenna ihm versprochen, ihn für immer zu lieben. Und doch hatte sie ihn verlassen, als er ihr einen Antrag gemacht hatte. Schon sechs Monate später war sie mit Jeff verheiratet gewesen. Hatte Nic deshalb behauptet, die Winzerei müsste verkauft werden?
    Nach all der Zeit würde er doch keinen Groll mehr gegen sie hegen, oder? Warum sollte ihr kindisches Benehmen noch immer eine Rolle spielen? Sie bezweifelte nicht, dass er – um sie zu ärgern – durchaus fähig war, ihr zu erzählen, dass ihr Großvater verkaufen musste, aber er würde das nur aus gutem Grund tun. Und ihr fiel kein einziger ein.
    Also sagte hier irgendjemand nicht die Wahrheit. Entweder Nic oder ihr Großvater. Was zwei Fragen aufwarf: Wer von beiden log? Und warum?
    »Okay, aber was ist, wenn der Staat eingreift und Wähler aus angeblich legalen Gründen ausschaltet, das in Wahrheit aber tut, damit die Wahl so verläuft, wie es sich die Partei, die an der Macht ist, wünscht?«, fragte Carol Rumstead. Während sie sprach, strich sie sich ihr langes dunkles Haar aus der Stirn.
    Mia tauschte einen frustrierten Blick mit ihrer Freundin Tina aus. Jedes Mal, wenn sie über Wahlkampfreformen sprachen, brachte Carol dasselbe Thema auf. Es war entsetzlich langweilig.
    Zum Glück brauchte Mia nicht zu antworten, denn es klopfte an ihrer Haustür. Sie war auf halbem Weg zur Tür, als die aufgeschlossen wurde und David hereinkam.
    »Hallo«, sagte er, kam zu ihr und gab ihr einen Kuss. »Was liegt an?«
    Sie akzeptierte seinen Kuss, allerdings wich sie sofort zurück. »Meine Politik-AG trifft sich hier. Das habe ich dir auch erzählt.«
    David runzelte die Stirn. »Nein, hast du nicht.« Demonstrativ schaute er auf die Uhr. »Es ist fast sieben. Wir hatten doch überlegt, heute ins Kino zu gehen.«
    »Hatten wir? Hm, hab ich wohl vergessen.« Sie blickte über die Schulter zu der kleinen Gruppe von Studenten, die es sich auf dem Sofa und dem Sessel gemütlich gemacht hatten, bevor sie David in die Küche zog.
    »Du vergisst so was sonst nie«, beklagte sich David, während er sich gegen die Arbeitsplatte lehnte. »Mia, du verhältst dich in letzter Zeit so merkwürdig. Was ist los?«
    »Ich weiß nicht. Ich bin wohl ziemlich beschäftigt. Warum gehst du nicht mit jemand anderem ins Kino?«
    »Was? Ich habe niemanden, mit dem ich gehen kann.«
    »Ach nein?« Ihre Verärgerung verwandelte sich in Wut. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Da habe ich aber etwas ganz anderes gehört. Lass mich dir einen Tipp geben, David. Wenn man verlobt ist, ist es nicht sonderlich schlau, ein anderes Mädchen mit in den Club zu nehmen und die ganze Nacht damit zuzubringen, ihr die Zunge in den Hals zu stecken. Die Leute reden. So was spricht sich rum.«
    David errötete, blieb jedoch standhaft. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Es gibt keine andere.«
    »Also ist diese Julie nur eine gute Freundin?«
    »Wir machen ab und zu was zusammen.«
    Er log wie gedruckt. Mia konnte es nicht fassen. »Sieh zu, dass du verschwindest. Ich will im Moment nicht mit dir reden.«
    David wurde kreidebleich. »Mia, nein. Wir müssen reden. Ich liebe dich.«
    Sie spürte das warme Gold des Verlobungsrings an ihrem Finger. Als sie den Ring drehte und eine Faust ballte, schnitt der kleine Diamant ihr in die Handfläche.
    »Das ist nicht meine Definition von Liebe.«
    Lange sah er sie an und schüttelte den Kopf. »Du täuschst dich in mir. Ich liebe dich mehr, als du je wissen wirst.«
    Nichts als leere Worte, dachte sie und versuchte, ihr Herz davor zu verschließen. Das Problem war, dass, obwohl David sich richtig mies verhalten hatte, er ihr noch immer etwas bedeutete. Sie wollte ihm vergeben, war aber – zumindest momentan -nicht dazu in der Lage.
    Wütend marschierte er aus der Küche. Sekunden später wurde die Haustür geöffnet und zugeknallt. Mia ließ den Kopf sinken und versuchte, die Sache für den Moment zu vergessen. Sie würde sich Zeit lassen und darüber nachdenken, was sie wollte, bevor sie sich wieder mit David traf. Zusammen würden sie eine rationale, logische Entscheidung treffen.
    Das hörte sich zwar gut an, half ihr aber nicht gegen die Übelkeit und linderte

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