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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Endlich war er fertig und hatte seine Reisetasche sowie einen Rucksack voller Lehrbücher gepackt.
    »Ich muss noch so viele Hausaufgaben machen«, grummelte David, als er sich auf den Beifahrersitz von Zachs BMW fallen ließ. »Zum einen muss ich dieses Referat bis nächste Woche fertig machen, und in drei Wochen sind ja schon wieder Abschlussprüfungen.«
    Zach lenkte den Wagen aus der Parklücke. »Ich bin sicher, dass Mia genauso viel Stress hat. Da könnt ihr ja zusammen lernen.«
    David antwortete nichts darauf. Stattdessen schaute er missmutig aus dem Fenster.
    Zach runzelte die Stirn. »Hör mal, wenn du nicht zur Hazienda fahren willst, musst du ja nicht.« Er hätte kein Problem damit, David wieder zum Studentenwohnheim zu bringen und sich allein auf den Weg gen Norden zu machen.
    »Das ist es nicht«, sagte David und streckte sich in seinem Sitz aus. »Es ist einfach so viel, was im Moment anliegt.«
    »Willst du darüber reden?«
    David zuckte mit den Schultern, was Ja, Nein oder Vielleicht heißen konnte.
    »Ist es die Uni?«
    Noch ein Achselzucken.
    »Mia?«
    »Es ist alles okay.«
    David sagte die richtigen Worte, aber seine tonlose Stimme verriet etwas anderes. War es die Rothaarige? Hatten David und Mia sich gestritten?
    »Gibt es einen Grund dafür, dass Mia nicht mit uns hochfahren wollte?«
    »Sie ist gestern schon los. Nach der Benefizveranstaltung.« Sein Sohn sah ihn von der Seite her an. »Und? Wie ist es gelaufen? Mia erwähnte etwas davon, dass alle krank geworden seien. Haben sie sich alle auf der Tanzfläche übergeben, oder was?«
    Zach ließ sich auf den Themenwechsel ein. Wenn sein Sohn bereit war zu reden, dann würde er reden.
    »Den Gästen ging es gut«, erklärte er. »Stattdessen hat sich das gesamte Küchenpersonal die Seele aus dem Leib ge... na ja, du weißt schon.«
    Er erzählte die ganze Geschichte.
    David runzelte die Stirn. »Wie kommt es, dass niemand mich angerufen hat, damit ich zum Helfen kommen kann? Ich hatte noch ein bisschen Zeit.«
    »Ich weiß es nicht«, gab Zach zu. »Hat Katie deine Telefonnummer? Vielleicht dachte sie, Mia würde dir Bescheid sagen.«
    »Vermutlich.«
    Mehr sagte er dazu nicht. Nach ein paar Minuten beugte er sich vor und schaltete das Radio an. Er drückte die Taste ganz links für die voreingestellten Sender, und im nächsten Moment erklang laute Countrymusik. Zach grinste. Er und sein Sohn waren heimliche Fans, obwohl sie sich lieber die Zunge abgebissen hätten, als das zuzugeben.
    Ein rowdyhafter Song einer bekannten Gruppe brachte die beiden dazu, laut mitzusingen. Als sie auf den Freeway fuhren, öffnete Zach das Schiebedach, und David drehte die Musik noch lauter.
    Solche Gelegenheiten wird es nicht mehr viele geben, dachte Zach, als sie gen Norden fuhren. David führte jetzt sein eigenes Leben, hatte eigene Interessen. Bald würde er in den Ferien nicht mehr unbedingt nach Hause kommen. Er würde sein eigenes Leben führen, und Zach wäre allein.
    Bisher hatte er nie sonderlich viel darüber nachgedacht, wie sein Leben aussehen würde, wenn David erwachsen war. Der alltägliche Wahnsinn hatte ihn immer abgelenkt. Aber jetzt rückte diese Zeit immer näher, und Zachs Leben schien auf einmal gar nicht mehr so ausgefüllt zu sein, wie es einmal gewesen war. Er sehnte sich nach etwas mehr. Etwas ... Bedeutungsvollerem.
    Zach stieß einen verächtlichen Laut aus. Ja, sicher, bedeutungsvoll. Das und ein Tofu-Taco würden ihm die Erleuchtung bringen.
    Er unterdrückte diesen lächerlichen Anflug von Wehmut und konzentrierte sich wieder aufs Fahren.
    Der Morgen war warm und perfekt. Die Art von Wetter, das den blauen Himmel aussehen ließ, als wäre er am Computer retuschiert worden. Zach bemühte sich, nicht mehr als sieben Meilen über dem Tempolimit zu fahren, denn wenn er angehalten wurde, würde es noch länger dauern, bis sie auf der Hazienda ankamen. Trotzdem wünschte er sich sehnlichst, jetzt schon da zu sein.
    Er wollte die Grannys, Colleen und Marco und sogar Grandpa Lorenzo treffen. Er wollte sich die Rebstöcke anschauen und sehen, was sich seit seinem letzten Besuch verändert hatte. Aber vor allem wollte er mit Katie zusammen sein.
    Es war ihm nicht gelungen, sie aus dem Kopf zu bekommen, und er konnte sich nicht erinnern, wann es ihm das letzte Mal passiert war, dass er eine Frau nicht hatte vergessen können. Während der vergangenen Jahre war er mit einer Reihe von Frauen im Bett gewesen, aber niemals war es so ... intim

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