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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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einem Fuß auf den anderen, bevor er langsam zu dem dunkelblauen Sessel ging. Mit gespreizten Beinen setzte er sich hin und ließ die Hände zwischen den Knien baumeln.
    »Also, was denkst du?«, fragte er, ohne seinen Vater direkt anzusehen.
    Zach dachte über die Frage nach. Auf keinen Fall würde er seinem Sohn sagen, was er wirklich von der ganzen Sache hielt. »Es sind nette Leute.«
    »Ja?« Hoffnungsvoll blickte David auf. »Ich mag sie wirklich alle«, gestand er. »Ich meine, Mia ist wundervoll, und ich liebe sie wirklich sehr, also ist ihre Familie sozusagen ein Bonus, weißt du?«
    »Sicher. So als wenn man ein Plastikrennauto in der Cornflakespackung findet.«
    David grinste. »Genau. Ich bin gern dort.«
    Er zögerte, und Zach wartete geduldig, wohl wissend, dass sein Sohn schon noch mit dem herausrücken würde, was er sagen wollte.
    »Ich erinnere mich nicht sehr gut an meine Großmutter«, gab David leise zu und meinte damit Zachs Mutter.
    »Wie alt warst du, als sie gestorben ist? Sechs?«
    David nickte. »Und deinen Dad habe ich nie kennengelernt, genauso wenig wie Moms Eltern.«
    Zach fand, sein Tag war schon schlimm genug gewesen, als dass er jetzt auch noch an Ainsley oder seine Exschwiegereltern erinnert werden musste.
    »Mir gefällt die Vorstellung von einer großen Familie, Dad«, fuhr David fort. »Jetzt, nach dem dritten Besuch, beginne ich so langsam, Mias Großeltern zu durchschauen. Grandpa Lorenzo redet immer nur über den Weinanbau. Ich verstehe zwar nichts davon, aber es macht Spaß, ihm zuzuhören. Er erzählt tolle Geschichten darüber, wie er im Zweiten Weltkrieg nach Europa gefahren ist und Ableger aus französischen und italienischen Weinbergen herausgeschmuggelt hat. Mias Großeltern haben diese echt alten Zeichnungen für ein Haus gefunden, das sich wohl irgendein spanischer Adliger vor Urzeiten hat bauen lassen, und haben sie als Grundlage für ihr Haus benutzt.«
    Zach hörte schweigend zu. Er war nur ein alleinerziehender Vater – ein Anwalt, der in einer renommierten Kanzlei arbeitete. Es bestand keine Chance, dass er mit spanischen Adligen und Kriegsgeschichten mithalten konnte.
    Zu gern hätte er mit der Faust gegen die Wand geschlagen und einen fairen Prozess verlangt. Er hatte sein Möglichstes getan. Ainsley war die Frau mit den am wenigsten ausgeprägten mütterlichen Instinkten, die es überhaupt gab, und als sie sich verdrückt hatte, hatte er allein mit einem Kind dagesessen. Er und sein Sohn waren zusammen erwachsen geworden. Manchmal erlaubte Zach sich sogar, daran zu glauben, dass er seine Sache richtig gut gemacht hatte.
    »Ich war auch Einzelkind«, sagte er beiläufig. »Ich weiß, wie es ist, wenn man sich eine große Familie wünscht. Aber wir beide haben uns doch auch ganz gut durchs Leben geschlagen.«
    David schluckte nervös. »Ich beschwere mich ja auch nicht, Dad.«
    »Ich weiß. Du willst damit nur sagen, dass du nicht nur Herzklopfen wegen Mias hübschem Aussehen bekommst.«
    David nickte.
    Zach wollte das gar nicht hören. Es bedeutete, dass es noch schwieriger werden würde, die beiden auseinanderzubringen, als er anfangs geglaubt hatte.
    »Du warst echt klasse heute Abend«, sagte sein Sohn. »Mir war schon klar, dass du, na ja, dass du dich unbehaglich gefühlt hast, aber du hast dich wacker geschlagen.«
    Zach wusste nicht, ob er sich durch dieses Kompliment geschmeichelt oder beleidigt fühlen sollte. »Tja, danke.«
    »Nein, ich mein das ganz ernst. Du versuchst, der Sache vorurteilsfrei zu begegnen.«
    Bei Zach schrillten alle Warnglocken. »Was meinst du damit?«
    David schlug die Beine übereinander. »Nur dass du ja wohl kein großer Befürworter der Ehe bist. Jedenfalls nicht, wenn es um mich geht.« Er grinste. »Dad, du hast nichts gesagt, aber ich bin dein Sohn. Ich kenne dich. Ich müsste schon völlig verblödet sein, um nicht zu merken, dass du bei dem Gedanken daran, dass ich heiraten will, ein bisschen nervös wirst. Wahrscheinlich würdest du mich am liebsten auf irgendeine ferne Insel verschleppen.
    Daher weiß ich es sehr zu schätzen, dass du mir zuhörst und das, was ich will, nicht einfach abtust.«
    Er stand auf und ging zur Verbindungstür zwischen den beiden Zimmern. »Einige Eltern hätten da ganz anders und viel strenger reagiert, aber du bist bereit, mich meinen eigenen Weg gehen zu lassen. Ich weiß, dass du glaubst, ich würde einen Fehler machen, aber da täuschst du dich. Mia ist genau die Richtige für mich.

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