Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
nicht einen einzigen Tag lang gearbeitet. Vielleicht war das das Problem – zu viel freie Zeit. Ich nehme an, betrogen zu werden war der Preis, den meine Mutter für das finanziell sorglose Leben zahlen musste. Aber irgendwann hat sie es dann doch nicht mehr ausgehalten. Sie haben sich getrennt, als ich vierzehn war.«
    »Bei wem hast du dann gelebt?«
    »Bei meiner Mutter. Nachdem mein Vater verschwunden war, gab es auch kein Geld mehr von ihm. Sie ging arbeiten, erst hatte sie einen Job, dann zwei. Den Treuhandfonds, den mein Vater für mich angelegt hatte, wollte sie unter keinen Umständen anrühren. Sie hat immer gesagt, der wäre für meine Zukunft. Ironischerweise hat mein Vater trotz seiner Millionen nie Unterhalt gezahlt, und meine Mutter wollte deswegen nicht vor Gericht gehen. Vorher waren wir reich, und von einem Tag auf den anderen waren wir arm.«
    »Warum hat sie nicht darum gekämpft, Unterhalt für dich zu bekommen?«
    »Ich weiß es nicht. Aus Stolz? Aus Scham? Sie war eine tolle Frau – immer für mich da. Nachdem ich David bekommen hatte, war sie ein Fels in der Brandung. Leider ist sie während meines ersten Jahres an der Uni gestorben.« Er hielt inne und sah sich in der Küche um. »Ich wünschte, sie hätte lange genug gelebt, um all das hier noch zu erleben. Ich hätte ihr das Leben gern noch mal angenehmer gemacht.«
    »Es tut mir leid«, flüsterte Katie, nicht sicher, was sie sonst sagen sollte. Seine Kindheit war so ganz anders verlaufen als ihre. »Lebt dein Dad noch?«
    »Nein. Er ist vor ein paar Jahren gestorben. Wie sich herausstellte, hat er David einen netten kleinen Treuhandfonds vermacht, und den Rest seines Geldes habe ich bekommen.« Er lachte, allerdings klang es nicht amüsiert. »Ist das nicht verrückt? Jeden verfluchten Penny. Aber letztlich habe ich es nicht angenommen. Der alte Herr hatte zu viele Bedingungen an seine Dollars geknüpft, und so dringend brauchte ich sie dann doch nicht mehr. Also habe ich das Geld gespendet und mich endlich von ihm befreit.«
    Wie immer hatte Zach sich total unter Kontrolle, mit keiner Miene verriet er seinen Schmerz. Katie fragte sich, ob er ihn immer noch spürte oder ob Zach seinen Frieden mit der Vergangenheit geschlossen hatte. Wenn sie noch Hoffnung gehegt hatte, ob er nicht vielleicht doch noch seine Meinung bezüglich Mias und Davids Hochzeit ändern würde, war die soeben zunichtegemacht worden. Kein Wunder, dass er der festen Überzeugung war, dass Beziehungen nie von Dauer waren.
    Er zuckte mit den Schultern. »Okay, das war die traurige Geschichte meiner Kindheit. Lass uns lieber über etwas Erfreulicheres reden. Wie ist es bei dir um die Beziehungen zum anderen Geschlecht bestellt?«
    Sie lächelte. »Warum sollte das ein erfreuliches Thema sein?«
    »Wenn du glücklich verheiratet oder liiert wärst, würde das meinen Plänen, dich zu verführen, ziemlich im Wege stehen.«
    Katie war froh, dass sie nicht gerade etwas von dem Kaffee getrunken hatte, sonst hätte sie ihn womöglich vor Schreck ausgespuckt. »Okay. Vielen Dank, dass du das klargestellt hast.«
    »Gern geschehen. Also, erzähl mir von all den Losern, die du bisher getroffen hast, und um wie vieles ich interessanter bin als sie.«
    »Da kommt ja schon wieder dieses riesengroße Ego zum Vorschein. Ich hätte noch mehr Essen mitbringen sollen.«
    »Du weichst mir aus.«
    »Es gibt nichts zu erzählen. Meine Beziehungen zum anderen Geschlecht gestalten sich so wie bei den meisten Leuten. Ich bin mit Männern ausgegangen, die Angst vor einer festen Bindung hatten, mit Männern, die sich aus den falschen Gründen binden wollten, und sogar mit welchen, die schon gebunden waren.«
    »Das klingt interessant.«
    »Es war weit weniger interessant, als du vielleicht glaubst.« Sie dachte über ihre Verflossenen nach. »Da gab es Typen, die mich innerhalb von drei Minuten verrückt machen konnten, und andere, die einfach nicht so an mir interessiert waren wie ich an ihnen.« Sie beugte sich vor und stützte die Unterarme auf dem Tisch ab. »Unter all denen habe ich aber nie den einen gefunden, der ...«
    »Perfekt war?«, warf er ein.
    »Ich bin gar nicht auf der Suche nach Perfektion. Mir würde es schon genügen, wenn ich ein paar Glocken läuten hören würde.«
    Er runzelte die Stirn. »Was?«
    »Du weißt schon. Man hört Glocken läuten oder Musik oder so etwas in der Art. Ein kosmisches Zeichen, dass man den Richtigen gefunden hat.«
    »Du bist eindeutig zu

Weitere Kostenlose Bücher