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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Berge oder an den Strand zum Camping gefahren sind. Nur wir beide.«
    »Das hört sich an, als hättet ihr Spaß gehabt«, sagte sie und setzte sich ein wenig anders hin. Mit der Handfläche stieß sie gegen etwas Hartes, Spitzes. »Aua.«
    »Was ist?« David lehnte sich über die Bettkante.
    »Ich weiß nicht.« Sie hob die Hand und strich dann mit den Fingern über den kleinen Teppich, den David und sein Zimmergenosse am Anfang des Schuljahres gekauft hatten. Sie stieß auf etwas Metallenes.
    Mia hob ein kleines goldenes Schmuckstück hoch. »Es ist ein Ohrring.«
    David griff danach, doch sie zog die Hand weg.
    »Gib her«, sagte er.
    »Erst wenn du mir erklärst, wie hier ein Ohrring herkommt«, neckte sie ihn.
    Er strich sich das Haar aus der Stirn. »Mia, komm schon. Brian hat alle zehn Tage eine neue Freundin. Ich habe keine Ahnung, welche davon einen Ohrring verloren hat.«
    Sie warf den Ohrring auf Brians Bett. »Wehe, du treibst es hinter meinem Rücken, mein Lieber. Wenn das der Fall sein sollte, dann hacke ich dir die Beine ab.«
    Sie lachte, und David grinste. Dann wandte er den Blick ab. Für den Bruchteil einer Sekunde bekam Mia es mit der Angst zu tun. Sofort verdrängte sie den Gedanken jedoch wieder und gesellte sich zu David aufs schmale Bett, wo er sie an sich zog und ihr versicherte, wie sehr er sie liebte.
    »Die Sache mit meinem Dad wird sich schon wieder einrenken«, versprach er.
    »Ich glaube dir«, erwiderte sie, weil es leichter war, als die Wahrheit auszusprechen.
    »Andere Leute trinken Milch, wenn sie Kekse essen«, sagte Brenna, als sie das Schokoladenteilchen vom Teller nahm. Francesca hob ihr Glas. »Das sind Banausen.« In Anbetracht der Menge an Wein, die die drei Schwestern an diesem Abend bereits konsumiert hatten, war es schon erstaunlich, dass Francesca und Brenna überhaupt noch klare Sätze formulieren konnten. Katie war bereits seit einer halben Stunde so herrlich angesäuselt, dass sie kaum noch in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen. Aber es störte sie nicht im Geringsten. Die Welt drehte sich vielleicht ein wenig schneller als normal, aber da sie nicht mehr wegmusste, spielte es zum Glück keine Rolle.
    Die Schwestern hatten es sich auf den beiden Betten im Kinderzimmer, das Brenna und Francesca sich früher geteilt hatten, bequem gemacht. Seit sie nicht mehr bei Francesca wohnte, sondern zurück auf die Hazienda gezogen war, hatte Brenna begonnen, all die Erinnerungsstücke aus der Kindheit und der Schulzeit zusammenzupacken. Nur die schreckliche rosa Tapete, die die Schwestern als Teenager so geliebt hatten, und auch die abscheulichen Bettüberwürfe, natürlich ebenfalls in Rosa und mit Blümchen, Herzchen und Schleifchen, warteten noch darauf, entsorgt zu werden.
    Brenna saß im Schneidersitz am Fußende des Bettes, ein Tablett mit Keksen neben sich. Katie lehnte am Kopfende des gleichen Bettes, während sich Francesca in einer eher würdelosen Haltung auf dem anderen Bett fläzte, einen Arm hinunterhängen ließ und das halb volle Weinglas schwenkte.
    »Du hattest ein eigenes Zimmer«, sagte Brenna und warf Katie einen anschuldigenden Blick zu. »Ich fand das immer unfair.«
    Katie lachte. »Das ist fast zehn Jahre her. Darüber solltest du langsam mal hinweg sein.«
    »Von wegen.«
    Francesca hob den Kopf. Ihr glattes, dichtes Haar fiel ihr ins Gesicht. »Ich dachte, es hat dir gefallen, dass wir uns ein Zimmer geteilt haben.«
    »Hat es mir ja auch. Aber ich wollte halt auch immer ein eigenes Zimmer haben.« Brenna grinste. »Jetzt, da mein Traum endlich in Erfüllung gegangen ist, dekoriere ich es mit rotem Samt und schwarzem Satin.«
    Katie schüttelte den Kopf. Hatte der Wein ihr Gehör geschädigt?
    Francesca sah genauso verwirrt aus. »Weil du jetzt auf einen anrüchigen Look stehst?«
    »Nein. Weil ich die Verführerische bin.«
    »Verführerische ...« Katie klappte der Unterkiefer herunter. Du hast doch nicht etwa ...«
    Brenna lachte. »Oh doch, ich habe, und es ist so furchtbar peinlich.«
    Sie schwang die Beine über die Bettkante, stellte das Weinglas ab und rutschte auf den Boden, um eine flache, offene Kiste unter dem Bett hervorzuziehen. Darin lagen drei Flaschen.
    Katie sah sie und zuckte unwillkürlich zusammen. Vor etlichen Jahren, nach einem endlosen, langweiligen Wochenende, das sie damit zugebracht hatten, ihren Eltern und Großeltern zuzuhören, wie sie die neuen Weinetiketten entwarfen, hatten Katie, Francesca und Brenna

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