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Eine Meerjungfrau am Haken

Eine Meerjungfrau am Haken

Titel: Eine Meerjungfrau am Haken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobbi JG Weiss und David C. Weiss
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ich nach West und Osten geh,
    ’nen Laden finden helfet mir
     mit Zubehör für Fischgetier.“
     
    Um Sabrina und Salem begann sich alles zu drehen. Sie schienen mit ungeheurer Geschwindigkeit durch den Raum zu gleiten, blieben zugleich aber auch auf der Stelle stehen. Einen Augenblick später verlangsamte sich das eigenartige Gefühl und Sabrina konnte tief unter sich eine wunderschöne grüne Insel in einer ultramarinblauen Bucht erkennen, die sich im nächsten Moment atemberaubend schnell auf sie zu bewegte. „Wir fallen!“, rief sie und ihr Magen vollführte einen Salto.
    Kurz darauf landeten sie unbeschadet vor einem kleinen Laden. Seinen Namen konnte Sabrina nicht lesen, er war in chinesischen Schriftzeichen geschrieben.
    „Halt mir mal die Nase zu“, sagte Salem und schüttelte sich. „Nach so einer Landung müssen meine Ohren immer erst mal ploppen.“
    „He, wir sind in China!“ Sabrina war begeistert.
    „Sieht eher aus wie Hongkong“, verbesserte Salem sie.
    „Cool!“ Sabrina ließ die Katze runter und trat in den Laden. Im Innern sah er eher wie eine Lagerhalle aus. Aquarien und Fischbecken waren teilweise bis an die Decke gestapelt. Darin tummelten sich die verschiedensten exotischen Fische. Von der Decke hingen Netze mit allerlei Fischprodukten drin. Salem leckte sich ununterbrochen das Maul. So viele Fische hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen.
    Am anderen Ende des Raumes stand eine schwarzrot lackierte Theke. Dahinter saß eine zierliche Frau in grünem Seidenanzug auf einem Bambusstuhl und lächelte Sabrina an. Sie hatte ihr ergrauendes pechschwarzes Haar in einem Knoten nach hinten gebunden.
    Sabrina versuchte sich an einen Zauberspruch zu erinnern, der automatisch alles Englische in Chinesisch und alles Chinesische in Englisch umwandelt.
    Ihr erster Spruch hatte nicht die gewünschte Wirkung. Also versuchte sie einen anderen.
    „Hoffentlich können Sie mir helfen. Ich habe ein großes Aquarium in ein anderes Gebäude versetzen müssen. Jetzt brauche ich noch... na eben das, was man benötigt, damit die Fische darin nicht sterben.“ Offensichtlich war es der richtige Zauber, denn die alte Dame nickte.
    „Aha!“, sagte sie. „Warum können Sie denn das alte Filtersystem nicht benutzen?“
    „Nun ja, also es ist... eine Spezialanfertigung und passt einfach nicht in die neue Umgebung.“
    „Was genau meinen Sie mit ‚Spezialanfertigung’? Wie ‚speziell’?“
    „Also, es ist... fremdländisch. Man braucht zum Beispiel keinen Strom dafür.“ Sabrina schwenkte hilflos die Arme. „Sagen wir einfach, es ist einzigartig.“
    Die zierliche Chinesin nickte wieder mit dem Kopf.
    „Das heißt, das Filtersystem ist von Hexenhand gefertigt.“
    „Genau. Ich meine: NEIN! Ich meine...“ Sabrina lachte nervös. „Wie kommen Sie denn auf sowas?“
    „Weil Ihre Katze mit sich selbst spricht.“ Sie deutete auf Salem.
    Tatsächlich, Salem saß auf seinen Hinterbeinen und hatte seine Pfoten und das Gesicht gegen ein Aquarium gepresst. Dabei stieß er eigenartig lockende Laute aus. „Hmmm, siehst du aber lecker aus! Du wärst ein wunderbares Sieben-Gänge-Menü!“ Einige der großen Koi-Fische schwammen direkt vor Salems Nase und schauten ihn an. Sie schienen den Kater ihrerseits als Appetithappen zu betrachten und nach einem Weg zu suchen, ihn durch die Glasscheibe anzuknabbern.
    „Salem, hör auf!“, fuhr Sabrina ihn an.
    „Womit denn?“ Sofort legte Salem eine Pfote über sein Maul. „Hopsa!“
    „Keine Angst“, beruhigte die Chinesin Sabrina. „Mir war von Anfang an klar, dass Sie Hexen sind.“
    Salem wollte es genauer wissen. „Und wieso? War es die Intelligenz, die aus meinen Augen spricht?“
    „Nein, ich habe Sie vor meinem Laden miteinander reden sehen.“ Sie zeigte auf etwas über sich. „Mit Zauberkraft bleibt einem nur wenig verborgen. Aber eine Überwachungskamera ist einfach unschlagbar.“ Sie trat hinter dem Tresen hervor. „Ich gehe davon aus, dass Ihr Aquarium öffentlich ausgestellt werden soll, und das alte Filtersystem nicht mehr benutzt werden kann.“
    „So ähnlich“, sagte Salem eingeschnappt.
    „Beschreiben Sie es mir.“ Die Frau setzte sich an einen wackligen Tisch. Ihre Hände ließ sie vor sich in der Luft schweben, als wollte sie anfangen zu töpfern, obwohl auf dem Tisch überhaupt nichts stand.
    „Nun, es ist ziemlich groß und quadratisch.“ Sabrina schaute sich Hilfe suchend um. „Etwa so groß wie die drei Aquarien da

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