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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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schüttelte dann jedoch den Kopf. »Ich kann nicht. Dazu ist mir Mavis einfach zu wichtig. Solange sie nicht endgültig vom Strick geschnitten ist, kann ich es nicht riskieren.«
    »Wie stehen denn ihre Chancen, dass sie bald vom Strick geschnitten wird? Kommen Sie schon, Dallas.«
    »Ich kann Ihnen vertraulich mitteilen, dass die Staatsanwaltschaft im Begriff steht, die erhobene Anklage noch einmal zu überdenken. Aber bis jetzt haben sie sie noch nicht fallen gelassen.«
    »Gibt es einen anderen Verdächtigen? Redford? Ist er der neue Hauptverdächtige?«
    »Bedrängen Sie mich nicht, Nadine. Sie sind beinahe so was wie eine Freundin.«
    »Verdammt. Aber gut, machen wir es so: Falls irgendwas von dem, was ich Ihnen erzählt habe oder noch erzählen werde, Ihnen weiterhilft, werden Sie sich dafür bei mir revanchieren.«
    »Ich werde Ihnen Informationen geben, Nadine, sobald die Sache für Mavis ausgestanden ist.«
    »Ich möchte ein Exklusivgespräch mit Ihnen, zehn Minuten, bevor die Informationen an die übrigen Medien gehen.«
    Eve beugte sich über Nadine und machte ihre Tür auf. »Wir sehen uns später.«
    »Fünf Minuten. Verdammt, Dallas. Fünf lausige Minuten.«
    Was, wie Eve durchaus bewusst war, enorme Einschaltquoten und Tausende von Dollar für Nadine bedeutete. »Fünf Minuten – wenn und falls Mavis die Sache endgültig überstanden hat. Mehr kann ich Ihnen nicht versprechen.«
    »Wenn.« Zufrieden stieg Nadine aus dem Wagen und beugte sich noch einmal durch die offene Tür. »Wissen Sie, Dallas, Sie schaffen es immer. Ein >Falls< gibt es also nicht. Sie haben zu den Toten und den Unschuldigen einfach einen ganz besonderen Draht.«
    Die Toten und die Unschuldigen, dachte Eve erschaudernd, als sie den Wagen anließ. Sie wusste, dass zu viele Tote in Wahrheit schuldig waren.
    Helles Mondlicht fiel durch das Oberlicht aufs Bett, als Roarke Eve behutsam ein Stückchen von sich fortschob. Es war eine völlig neue Erfahrung, vor, während und auch nach der körperlichen Liebe derart nervös zu sein. Dafür gab es Dutzende von Gründen, sagte er sich, als sie sich gewohnheitsmäßig wieder an ihn schmiegte. Das Haus war voller Menschen. Leonardos lärmende Mannschaft hatte einen ganzen Flügel für sich reklamiert. Er hatte mehrere Projekte und Geschäfte in verschiedenen Entwicklungsphasen, Arbeiten, die er unbedingt vor seiner Hochzeit erledigt wissen wollte.
    Dann war da die Hochzeit selbst. Sicher hatte ein Mann alles Recht der Welt, vor seiner Hochzeit leicht aufgeregt zu sein.
    Nein, zumindest sich selbst gegenüber war er ein brutal ehrlicher Mensch. Es gab nur einen Grund für seine Unrast. Das Bild, das er beständig vor sich sah, das Bild von einer geschlagenen, blutverschmierten, gebrochenen Eve.
    Dazu die Panik, die Erinnerung an die vergangenen Schrecken durch seine Berührung wieder wachzurufen und dadurch etwas Wunderschönes in nacktes Grauen zu verwandeln.
    Sie begann sich zu bewegen, richtete sich auf und sah ihm forschend ins Gesicht. Ihre Wangen waren noch gerötet und ihre Augen dunkel. »Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll.«
    Er strich mit einem Finger über ihr Kinn. »Wozu?«
    »Ich bin alles andere als zerbrechlich. Es gibt keinen Grund, mich zu behandeln, als wäre ich verletzt.«
    Er runzelte die Stirn. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass sie ihn derart mühelos durchschaute. Dies war eine Erkenntnis, die ihm keineswegs gefiel. »Ich weiß nicht, was du meinst.« Er wollte aufstehen und sich, ohne dass er Durst hatte, etwas zu trinken holen, doch sie hielt ihn zurück.
    »Es sieht dir nicht ähnlich, einer Sache auszuweichen, Roarke.« Es machte ihr Angst. »Falls sich deine Gefühle für mich wegen der Dinge, die ich getan habe, wegen der Dinge, an die ich mich erinnere, geändert haben – «
    »Jetzt wirst du beleidigend«, schnauzte er sie an und das Funkeln seiner zornblitzenden Augen war eine große Erleichterung für sie.
    »Was soll ich denn denken? Dies ist das erste Mal, dass du mich seit jener Nacht berührt hast. Es war eher wie Krankenpflege als – «
    »Hast du ein Problem damit, wenn jemand zärtlich zu dir ist?«
    Er war wirklich clever. Ob er ruhig war oder wütend, wusste er doch immer, wie er eine Sache zu seinem Vorteil drehte.
    Immer noch lag ihre Hand auf seinem Arm. »Meinst du, ich würde nicht merken, dass du dich zurückhältst? Ich will nicht, dass du dich zurückhältst. Ich bin völlig in Ordnung.«
    »Aber ich nicht.« Er riss sich von ihr los.

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