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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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verwenden. Sie hat geweint, ihr Gesicht ist kreidebleich, der Blick verzweifelt. Um den Mann, den sie beide wollen, zu beschützen, vor Schaden zu bewahren, ist sie tatsächlich bereit, auf ihn zu verzichten.«
    »Nahaufnahme Pandora. Ihr Gesicht verrät Zorn, Verachtung, eine geradezu manische Energie. Himmel, sie ist von einer Schönheit, die beinahe teuflisch genannt werden könnte. Sie gibt sich mit dem Opfer der anderen nicht zufrieden. Sie will, dass die Feindin Schmerzen leidet. Zunächst seelisch, weshalb sie sie beschimpft, und dann auch körperlich, weshalb sie ihr einen gezielten Schlag versetzt. Jetzt kommt das klassische Duell. Zwei Frauen, die sich wegen eines Mannes prügeln. Die jüngere Frau ist erfüllt von wahrer Liebe, aber damit kommt sie gegen die von Rachegelüsten getriebene Pandora und vor allem gegen ihre spitzen Fingernägel nicht an. Die Fetzen fliegen, bis die beiden männlichen Mitglieder des faszinierten Publikums dazwischengehen, wobei einer der beiden als Lohn für seine Mühe sogar noch gebissen wird.«
    Redford rieb sich die rechte Schulter. »Pandora hat ihre Reißzähne in mir vergraben, als ich sie von der anderen Frau herunterziehen wollte. Ich muss sagen, ich war durchaus versucht, ihr dafür einen Kinnhaken zu geben. Dann hat Ihre Freundin das Haus verlassen. Sie hat noch ein paar klischeehafte Sätze von sich gegeben, dass es Pandora noch Leid tun würde, aber dabei hat sie weniger rachsüchtig als vielmehr elend ausgesehen.«
    »Und Pandora?«
    »Energiegeladen.« Ebenso wie er, als er mit der Erzählung fortfuhr. »Sie war bereits den ganzen Abend in einer gefährlichen Stimmung gewesen und nach der Auseinandersetzung wurde es noch schlimmer. Jerry und Justin haben sich in fliegender Eile verabschiedet, während ich noch eine Weile dort blieb und versuchte, Pandora zu beruhigen.«
    »Und hatten Sie Erfolg?«
    »Nicht mal annähernd. Sie war völlig außer sich. Sie stieß alle möglichen absurden Drohungen aus. Sie würde es dem kleinen Flittchen zeigen und ihr das Gesicht in Fetzen reißen. Sie würde Leonardo kastrieren. Wenn sie mit ihm fertig wäre, könnte er noch nicht mal mehr als Straßenhändler Knöpfe verkaufen. Nicht mal Bettler würden seine Lumpen tragen wollen, und so weiter und so fort. Nach ungefähr zwanzig Minuten gab ich schließlich auf. Sie war wütend auf mich, weil ich einfach gehen wollte, und brüllte mir noch diverse Beleidigungen hinterher wie zum Beispiel, dass sie mich nicht brauchen würde, weil sie wesentlich größere und bessere Angebote hätte als das meine.«
    »Sie behaupten also, Sie wären gegen zwölf Uhr dreißig gegangen?«
    »Ungefähr.«
    »Und sie blieb allein?«
    »Als Personal hatte sie ausschließlich Droiden. Sie hatte nicht gerne Leute um sich, außer, wenn sie sie bestellte. Meines Wissens nach war also außer ihr niemand mehr im Haus.«
    »Wohin sind Sie von dort aus gegangen?«
    »Hierher, und zwar, um meine Schulter zu verarzten. Es war eine ausgesprochen hässliche Bisswunde. Dann habe ich ein bisschen gearbeitet, ein paar Gespräche mit der Westküste geführt, und schließlich bin ich noch in meinen Fitnessclub gefahren, habe den Privateingang benutzt, ein paar Stunden in der Sauna geschwitzt und ein paar Runden im Schwimmbecken gedreht.«
    »Um wie viel Uhr kamen Sie in Ihren Club?«
    »Ich schätze, gegen zwei. Ich weiß, es war weit nach vier, als ich wieder hier war.«
    »Haben Sie in den Stunden zwischen zwei und fünf irgendjemanden gesehen oder mit irgendwem gesprochen?«
    »Nein. Einer der Gründe, weshalb ich um die Zeit in den Club gehe, ist, dass man dann dort völlig ungestört ist. An der Westküste habe ich mein eigenes Studio, aber hier muss ich mich eben mit der Mitgliedschaft in einem Club begnügen.«
    »Der Name des Clubs?«
    »Das Olympus, am Madison Square Garden.« Er zog eine Braue in die Höhe. »Wie ich sehe, habe ich kein wasserdichtes Alibi. Allerdings habe ich beim Betreten und Verlassen des Clubs meinen Code eingegeben. Das ist Vorschrift.«
    »Ich bin sicher, dass es das ist.« Ebenso sicher, wie sie überprüfen würde, ob der Code tatsächlich zu den angegebenen Zeiten von ihm eingegeben worden war. »Wüssten Sie jemanden, der Pandora Schlechtes gewünscht haben könnte?«
    »Lieutenant, das würde eine ellenlange Liste.« Er lächelte erneut, zeigte dabei zwei Reihen perfekter, strahlender weißer Zähne, und bedachte Eve mit einem amüsierten und gleichzeitig gefährlich

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