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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie locker Schönheitsprodukte für zehn, fünfzehn Riesen hier herumstehen.«
    »Reißen Sie sich zusammen, Peabody.«
    »Zu Befehl, Madam. Tut mir Leid.«
    »Wir suchen nach einem Kästchen. Die Leute von der Spurensicherung haben bereits die Standarddurchsuchung durchgeführt und die Disketten von ihrem Link mit aufs Revier genommen. Wir wissen demnach, dass sie in der Nacht von niemandem mehr angerufen wurde und auch niemanden mehr angerufen hat. Zumindest nicht von hier aus. Sie ist wütend. Sie ist aufgeputscht. Was also tut sie?«
    Eve zog, während sie sprach, weitere Schubladen des Tisches auf. »Vielleicht trinkt sie weiter, rennt durchs Haus und denkt an all die Dinge, die sie den Leuten gerne antun würde, die sie geärgert haben. Schweinehunde, Hexen. Wer zum Teufel meinen sie eigentlich zu sein? Sie ist diejenige, die alles und jeden haben kann. Eventuell kommt sie hierher ins Schlafzimmer und wirft, um nicht schlappzumachen, noch eine Pille ein.«
    Hoffnungsvoll klappte Eve den Deckel eines schlichten Emaillekästchens auf, in dem ein Sortiment von Ringen lag. Gold, Silber, Porzellan und reich verziertes Elfenbein.
    »Seltsamer Ort, um Schmuck aufzubewahren«, bemerkte Peabody. »Ich meine, schließlich hat sie für ihren Modeschmuck diese riesige Glasvitrine und für das echte Zeug den Safe.«
    Eve hob den Kopf, sah, dass es ihrer Assistentin ernst war und konnte ein Lachen nicht ganz unterdrücken. »Das ist nicht wirklich Schmuck, Peabody. Das sind sogenannte Penisringe. Wissen Sie, man streift sie über und dann – «
    »Natürlich.« Peabody zuckte mit den Schultern und bemühte sich, nicht allzu unverhohlen in den Kasten zu glotzen. »Das war mir durchaus klar. Nur – ist es trotzdem ein seltsamer Ort, um die Dinger aufzubewahren.«
    »Ja, es ist sicher ziemlich dämlich, Sexspielzeuge in einem Kasten neben dem Bett unterzubringen. Aber wo war ich gerade stehen geblieben? Sie nimmt also eine zweite Pille und spült sie mit Champagner runter. Jemand würde dafür bezahlen, dass ihr der Abend verdorben worden ist. Sie wird dafür sorgen, dass dieser Saukerl Leonardo auf Knien angekrochen kommt und sie anfleht, ihm noch eine Chance zu geben. Sie wird ihn dafür bezahlen lassen, dass er hinter ihrem Rücken irgendeine kleine Schlampe vögelt, die sich dann auch noch erdreistet, hierher in ihr Haus – verdammt, in ihr eigenes Haus – zu kommen, um ihr die Ohren anzulegen.«
    Eve schloss eine Schublade und zog die nächste auf. »Ihrer Überwachungsdiskette zufolge hat sie das Haus um kurz nach zwei verlassen. Die Tür hat ein automatisches Schloss. Sie ruft sich kein Taxi. Bis zu Leonardos Wohnung sind es mindestens sechzig Block, sie hat Schuhe mit Stöckelabsätzen an, aber sie nimmt trotzdem kein Taxi. Keins der von uns befragten Unternehmen hatte in der Nacht eine Fahrt zu ihrer oder Leonardos Adresse. Sie hat ein Handy angemeldet, aber wir haben keins gefunden. Wenn sie es dabeihatte und damit telefoniert hat, hat entweder sie selbst oder jemand anderes das Ding danach entsorgt.«
    »Falls sie ihren Killer angerufen hat, hat er oder sie natürlich gut daran getan, es verschwinden zu lassen.« Peabody begann mit der Durchsuchung eines zweigeschossigen Schrankes und hätte beim Anblick der unzähligen Kleidungsstücke, von denen viele noch das Preisschild trugen, um ein Haar hyperventiliert. »Selbst wenn sie auf einem noch so tollen Trip war, kann sie unmöglich den ganzen Weg zu Fuß gegangen sein. Die Hälfte der Schuhe, die hier in diesem Schrank stehen, haben noch nicht mal Kratzer an den Sohlen. Sie war also ganz offensichtlich nicht der Typ, der viel spazieren geht.«
    »Also gut, sie ist auf irgendeinem Trip. Aber sie will verdammt sein, wenn sie ein stinkendes Taxi nimmt. Sie braucht nur mit den Fingern zu schnipsen, und schon hat sie ein halbes Dutzend treu ergebener Sklaven, die sie bereitwillig überall hinbringen, wohin sie will. Also zitiert sie einen von ihren Lakaien zu sich. Jemand holt sie hier ab. Sie fahren zusammen zu Leonardos Wohnung. Warum?«
    Fasziniert von der Art, in der Eve Pandoras Sicht der Dinge übernahm, hielt Peabody in der Durchsuchung inne und blickte sie an. »Sie besteht darauf. Sie verlangt es. Sie stößt irgendeine Drohung gegen den Fahrer aus.«
    »Vielleicht ist ja Leonardo derjenige, den sie angerufen hat. Oder vielleicht jemand anderes. Sie fahren also zu seiner Wohnung, wo die Überwachungskamera entweder schon eingeschlagen ist oder von ihr

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